1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Unesco-Weltkulturerbe: Magdeburg und das vergessene Kulturerbe: Das Floß im Wissenschaftshafen

Unesco-Weltkulturerbe Magdeburg und das vergessene Kulturerbe: Das Floß im Wissenschaftshafen

Seit 2022 zählt die Flößerei zum immateriellen Unesco-Weltkulturerbe. Auch in Magdeburg wird daran erinnert – mit einem fünf Tonnen schweren Floß, das Besucher bestaunen können. Jetzt gab es Grund zur Freude.

Von Alina Bach 22.08.2025, 07:00
Sandra-Yvonne Stieger überreichte Frank Thiel eine Förderung in Höhe von 400 Euro für die Fachgruppe der Elbeflößer im Kultur- und Heimatverein Magdeburg.
Sandra-Yvonne Stieger überreichte Frank Thiel eine Förderung in Höhe von 400 Euro für die Fachgruppe der Elbeflößer im Kultur- und Heimatverein Magdeburg. Foto: Alina Bach

Magdeburg. - In Magdeburg steht ein Weltkulturerbe - riesengroß und für aller Augen sichtbar. Sogar betreten dürfen es Besucher, jedoch auf eigene Gefahr. Es handelt sich um ein fünf Tonnen schweres Floß aus Holz, das seit Juni 2025 im Wissenschaftshafen liegt. Jetzt gab es einen weiteren Grund zur Freude.

Denn auf dem Floß wurde Vertretern vom Kultur- und Heimatverein Magdeburg ein Scheck für die Fachgruppe der Elbeflößer überreicht. 400 Euro gab es von der Stadt. Und diese werden dringend gebraucht, denn der Verein will die Flößerei sichtbarer machen.

Lesen Sie auch: Mit Video: Flößer schippern auf 20 Tonnen Holz über die Elbe

Unesco-Weltkulturerbe: Magdeburg fehlt der Titel

„Magdeburg leidet ein bisschen unter dem mangelnden Titel einer Unesco-Anerkennung eines Weltkulturerbes“, sagt Frank Thiel, Präsident der internationalen Flößerei-Vereinigung. Bereits seit 2022 gilt die Flößerei als immaterielles Kulturerbe der Menschheit.

Mehr zum Thema: Unesco-Kulturerbe: Magdeburger Elbefloß wird an Land gehievt

Ein solches Erinnerungsstück daran kann nun auch von Besuchern des Wissenschaftshafens oder des nahegelegenen Café Treibgut besichtigt werden. Es steht auf dem Areal historischer Schiffe. Auch wenn die kürzlich übergebene Förderung wichtig für die Arbeit des Vereins ist - einen Wunsch hat Frank Thiel noch: „Mein großer Wunsch war immer schon, ein richtiges Elbefloss zu bauen“.

Mit „richtig“ meint er eines, das aus fünf sogenannten Tafeln, zusammengebundene Einheiten aus Baumstämmen, besteht. Dafür fehle neben notwendiger finanzieller Mittel aktuell aber auch noch die Fläche zum Bauen und Ausstellen sowie das Material, so Thiel.

Auch interessant: Magdeburger Speicherstadt startet schon bald mit der Vermietung

Elbefloß soll 2031 kommen

Er könne sich aber vorstellen, dass das Floß in sechs Jahren, also 2031 gebaut werde. Denn dann jähren sich die Zerstörung und der Wiederaufbau der Stadt Magdeburg durch den 30-jährigen Krieg zum 400. Mal. „Und da haben natürlich die Flöße eine große Rolle gespielt“, weiß Thiel. Viele Gebäude waren zerstört, Holz musste herantransportiert werden und das sei zum großen Teil über die Flöße gegangen.