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Wetter-Schutz für ÖPNV-Passagiere Magdeburg: Warten aufs Wartehäuschen der MVB - zwei Beispiele aus Stadtfeld

Seit mehr als zwei Jahren werden in Magdeburg neue Fahrgastunterstände an den MVB-Haltestellen installiert. Warum dauert das eigentlich so lange?

Von Martin Rieß 07.08.2025, 06:30
Blick durch Scheiben des alten Wartehäuschens an der Haltestelle Gerhart-Hauptmann-Straße auf die Große Diesdorfer Straße in Magdeburg.
Blick durch Scheiben des alten Wartehäuschens an der Haltestelle Gerhart-Hauptmann-Straße auf die Große Diesdorfer Straße in Magdeburg. Foto: Martin Rieß

Magdeburg - Schöne, neue Haltestellenhäuschen werden in Magdeburg aufgestellt. Doch wann ist wer an der Reihe? An der Haltestelle Gerhart-Hauptmann-Straße an der Großen Diesdorfer Straße tut sich jetzt jedenfalls etwas.

Tim Stein, Sprecher der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB), berichtet, dass hier bis spätestens Herbst ein neues Modell den wartenden Fahrgästen Schutz bieten wird. Damit solle auch diese vielgenutzte Haltestelle aufgewertet werden.

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Rund 150 neue Wartehäuschen wurden laut den MVB bislang errichtet. Und es geht weiter: Aktuell befinden sich 17 weitere Standorte in der Umsetzung. Nur: Warum geht der Bau der neuen Unterstände nicht ein wenig flotter?

Warum dauert der Bau von Wartehäuschen so lange?

Der Grund: Nicht überall ist der Aufbau so einfach möglich. An der nächsten Haltestelle auf der Großen Diesdorfer Straße an der Arndtstraße etwa sieht es anders aus. „Aufgrund der beengten Platzverhältnisse ist es hier derzeit nicht möglich, ein Wartehäuschen aufzustellen“, erklärt Tim Stein und beantwortet damit eine Leseranfrage an die Volksstimme. Hier müssen die Fahrgäste auf das Wartehäuschen also noch länger warten. Ein echter Härtetest für Regenschirme und Geduld.

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Doch einmal abgesehen vom beengten Platz: Was könnte neuen Wartehäuschen sonst noch im Wege stehen? Tatsächlich ist der Aufbau mit erheblichem Aufwand verbunden. Jedes einzelne von ihnen bedeutet ein eigenständiges Bauvorhaben, das umfangreiche Prüfungen und Genehmigungen erfordert. So müssen unter anderem eine gesonderte Standortgenehmigung bei den Betreibern von Leitungen und dem Tiefbauamt eingeholt, der unterirdische Leitungsbestand geprüft und gegebenenfalls Sicherungsmaßnahmen getroffen werden.

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Auch Kronen- und Wurzelbereiche von Bäumen sowie Mindestabstände zu Gehwegen und Straßen müssen berücksichtigt werden. In vielen Fällen wird zusätzlich die Denkmalschutzbehörde einbezogen. Je nach örtlicher Situation sind oft auch individuelle Sonderlösungen nötig, um allen rechtlichen und technischen Anforderungen gerecht zu werden. Kurz gesagt: Bis ein Dach über dem Kopf steht, rauchen erst einmal einige Köpfe in den Ämtern.

Erst wenn alle Prüfungen positiv ausfallen, können die nötigen Genehmigungen für eventuelle Straßensperrungen beantragt werden – erst dann beginnt der eigentliche Aufbau.

Wie Magdeburg zu den neuen Unterständen kam

Die neuen Wartehäuschen sollen nicht nur optisch das Stadtbild aufwerten, sondern vor allem den Komfort für Fahrgäste verbessern. Doch angesichts der vielen baulichen, rechtlichen und organisatorischen Herausforderungen ist klar: Nicht jede Haltestelle ist sofort an der Reihe – und bei manchen bleibt es zunächst beim Wunsch.

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Nachdem die Stadt Magdeburg den Außenwerbevertrag mit der Firma Ströer erneuert hat, sollen nach und nach alle Haltestellen im Stadtgebiet mit dem neuen Modell ausgestattet werden. Das erste Exemplar wurde 2022 im Kannenstieg aufgebaut.