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Gnadenhof Magdeburger bauen Betten für Frau mit 40 Hunden und Waschbären

Ein Projekt des Magdeburger Bildungs- und Beratungsinstituts unterstützt einen Gnadenhof mit Hunden und Waschbären. Warum solche Projekt gut für die Wiedereingliederung ins Berufsleben sind.

Von Lena Bellon 07.08.2023, 03:30
Gnadenhof-Besitzerin Anka Purwin und ihr  ehrenamtlicher Mitarbeiter Christian Kuley freuen sich über Hundebetten und Spielzeuge aus Magdeburg. Am meisten freut sich die 10 Monate alte Labrador-Hündin Emma.
Gnadenhof-Besitzerin Anka Purwin und ihr ehrenamtlicher Mitarbeiter Christian Kuley freuen sich über Hundebetten und Spielzeuge aus Magdeburg. Am meisten freut sich die 10 Monate alte Labrador-Hündin Emma. Lena Bellon

Magdeburg - 40 Hunde, ein Schwein und sieben Waschbären sind auf „Ankas Gnadenhof“ zuhause. Sieben der 40 Hunde haben Lähmungen und haben daher eine Art Rollstuhl. Anka Purwin geht nebenbei Vollzeit arbeiten und versorgt nebenbei seit 2013 die Tiere. Ihr Gehalt fließe zu großen Teilen in den Gnadenhof, zusätzlich ist sie auf Spenden angewiesen.

Ein Projekt des Magdeburger Bildungs- und Beratungsinstituts (BBI) hat Ankas Gnadenhof entdeckt und wollte helfen. Dabei kamen zahlreiche handgemachte Spielzeuge und vier stabile Hundebetten aus Holz heraus.

Kreative Tätigkeiten für Magdeburger Wiedereinsteiger

Bei dem Projekt des BBI handelt es sich um „Impuls“, ein Werkstattprojekt mit psychologischer Begleitung. Seit April dieses Jahres wird dort den Teilnehmern eine Unterstützung zum (Wieder-)Einstieg in die Arbeitswelt und eine psychische Stabilisierung geboten.

Durch verschiedene kreative und handwerkliche Tätigkeiten wie malen, fotografieren, pflanzen oder kochen sollen sie ihre Stärken herausfinden. „Teamwork und gesunde Ernährung beispielsweise sind auch Themen bei uns. Wir wollen unsere Teilnehmer mit den wichtigen Qualifikationen ausstatten“, erklärt Stefanie Ganzer. Sie ist Werkstattpädagogin des Projekts, das für Jung und Alt eine Anlaufstelle sein soll.

Projekte für Tiere gern gesehen

„Arbeiten, die Tieren zugute kommen, sind gerne gesehen. Viele Teilnehmer, die zu uns kommen, haben wenig Vertrauen in andere Menschen. Zu Tieren hingegen finden sie einen guten Zugang“, erklärt Psychologin Karine Zaslavskaya. Zusammen mit einer Sozialpädagogin, einem Jobcoach und Werkstattpädagogin Stefanie Ganzer leitet die das Projekt. Seit Mitte Juni haben die vier Frauen und sechs Teilnehmer des Projekts zusammen an den Hundebetten und dem Spielzeug für den Gnadenhof in Lüttgenziatz bei Möckern gearbeitet. Aber nicht nur die zahlreichen Hunde, die bei Anka Purwin abgegeben werden, werden Spaß damit haben können.

„Unsere Waschbären lieben auch buntes Spielzeug“, erzählt sie. Jeden Tag stehe sie morgens um 4 Uhr auf, um die Tiere zu versorgen und um anschließend zu ihren Job im Einzelhandel zu fahren. Nach Feierabend bis in die Nacht versorge sie weiter die Tiere. Anka Purwin habe viele Hunde, die eine besondere Pflege benötigen. Sie würden abgegeben werden, wenn Halter mit der Lähmung oder anderen Erkrankungen überfordert seien.

Oft würden sich aber auch neue Besitzer für die Hunde finden: „Ich gebe gerne ältere Hunde an Senioren, was Tierheime oft nicht mehr machen ab einem gewissen Alter. Aber Senioren haben Zeit und sind reif.“ Auch Namenspatenschaften können für Waschbären übernommen werden, wie Purwin erzählt.