Nachhaltigkeit Magdeburger Schüler strampeln für Strom
Mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ beschäftigt sich auch die Comeniusschule in Magdeburg.

Magdeburg - Erneut arbeitet die Magdeburger Comeniusschule in diesem Schuljahr im „Netzwerk der Nachhaltigkeitsschulen Sachsen-Anhalt“. In diesem Rahmen haben sich Schulen aus dem gesamten Bundesland verpflichtet, sowohl das Globale Lernen als auch die Nachhaltigkeit in die schulische Arbeit zu integrieren. Die Idee dazu wurde vor vier Jahren geboren, weiterentwickelt und intensiviert.
In der „Woche der Nachhaltigkeit“ engagieren sich an der Comeniusschule Projektanbieter wie etwa das Eine Welt Netzwerk Sachsen-Anhalt, das Mauritiushaus, die Abfallwirtschaft Magdeburg, die Waldpädagogik Biederitzer Busch, FJP-Media, die Otto-von-Guericke-Universität und die Ökoschule Magdeburg.
„Zu den Themen an der Schule zählten unter anderem Lebensmittelverschwendung, Wasser für Alle, Fahrradreparatur, Besuch einer Streuobstwiese und Herstellung von Saft. Jede Klasse hatte mindestens zwei von diesen Projekten bekommen. An Tagen, wo keines stattfand, wurden von den Klassenlehrern alltags- und schülerinteressenbezogene interne Nachhaltigkeitsprojekte behandelt, wie Mülltrennung im Schulgebäude, gewaltfreies Miteinander, gesunde Ernährung und Drogen. 45 Projekte haben wir auf die Beine gestellt, das ist ja eine Hausnummer“, berichtet Christian Schindehütte, Schulleiter der Förderschule im Neustädter Feld.
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Die Projekte orientierten sich an den 17 Zielen der Nachhaltigkeit der UN. „17 Ziele und 17 Klassen, irgendwie passt das. Für unser Schulhaus gestaltete jede Klasse ein Plakat zur schülergerechten Veranschaulichung des jeweiligen Inhalts des Ziels.
Entstandene Produkte und Plakate werden im Oktober für Schüler und Eltern im Rahmen einer Ausstellung zu besichtigen sein“, sagt Schindehütte und fügt hinzu: „Zielsetzung der Woche war der nachhaltige Umgang im Alltag. Unsere Schüler tragen die Ideen in die Familien und dienen so als Multiplikatoren, prägen und verändern das Schulumfeld positiv. Stolz werden sie auf alle Fälle sein. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Familienverband, vertreten durch unsere Schulsozialarbeiterin Cindy Dannehl.“
Comeniusschule Magdeburg: Jugendliche tragen die Ideen in die Familien
Eingerahmt wurde die Projektwoche in Kooperation mit der Stadt Magdeburg von der Europäischen Mobilitätswoche, an der sich die Comeniusschule beteiligte und im Allee-Center auf einem Umweltbike 500 Watt Strom erzeugte. Dafür gab es auch Geld.
„Unsere ältere Schülerschaft nutzt für den Weg zur Schule immer häufiger E-Scooter. Auf dem Schulgelände möchten wir die Möglichkeit schaffen, diese sicher unterzubringen. In diesem Zusammenhang soll mit dem erradelten Geld eine Scooter-Stellfläche entstehen“, erklärt der Schulleiter.
Eine Woche lang konnten die Schüler an der Comeniusschule mit dem zur Verfügung gestellten Umweltbike sogar während des Unterrichts Strom produzieren, um damit zum Beispiel Handys aufzuladen, Radios zu betreiben oder physikalische Experimente durchzuführen. Auf einem Monitor war zu sehen, was gerade erradelt wurde in Bezug auf Spannung, Strom, Leistung, Arbeit und Zeit. „Der positive Nebeneffekt war, dass die Schüler sich bewegen, wodurch Denkprozesse angeregt werden. Man hat durch eine Runde Radfahren wieder einen freien Gedanken“, meint Christian Schindehütte.