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Migration Magdeburger untersucht kulturelle Vielfalt in Medien

Wie präsent sind Menschen mit Migrationshintergrund in den Medien in Sachsen-Anhalt? Eine Antwort gibt jetzt eine Abschlussarbeit an der Hochschule magdeburg-Stendal

22.10.2023, 10:00
Journalismus-Student Hassan Hassan Rascho im Hörfunkstudio der Hochschule.
Journalismus-Student Hassan Hassan Rascho im Hörfunkstudio der Hochschule. Foto: Leonie Deubig

Magdeburg/VS - Hassan Hassan Rascho (28), Journalismus-Student an der Hochschule Magdeburg-Stendal, untersuchte in seiner Bachelorarbeit die Diversität von Medienanstalten in Sachsen-Anhalt. Im Interview mit Leonie Deubig spricht er über seine Ergebnisse.

Wie sind Sie zu dem Thema gekommen?Hassan Hassan Rascho: Ich bin gebürtiger Iraker und kam 2009 mit meiner Familie nach Deutschland, daher habe ich mich bereits privat für das Thema interessiert. In Sachsen-Anhalt gab es diesbezüglich auch noch keine Forschung. Journalismus hat in einer Demokratie eine sehr wichtige Rolle, und im besten Fall sollten Medien ein Spiegelbild der Gesellschaft sein.

Wie sind Sie dabei vorgegangen? Anfangs habe ich mir das Mediensystem in der Bundesrepublik Deutschland, der ehemaligen DDR und Sachsen-Anhalts angeschaut und Begriffe erläutert. Damit hatte ich die Basis, die Faktoren wie Zuzugszahlen in Sachsen-Anhalt und den Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund verständlicher macht. Schwieriger war es, Interviewpartner in den Medienhäusern zu finden. Letztlich habe ich drei qualitative Interviews mit männlichen Journalisten basierend auf einem Fragebogen führen können.

Gab es Antworten, die Sie überrascht haben?Nicht unbedingt überrascht, aber trotzdem erschreckend. Alle Interviewpartner haben außerhalb der Redaktionen bereits Erfahrungen mit Rassismus gemacht. Ein Interviewpartner sagte, dass oft ein generelles Misstrauen der Presse gegenüber in Ostdeutschland herrscht. Daher werde er als doppeltes Feindbild wahrgenommen. Zum einen arbeitet er für die Medien und zum anderen hat er einen erkennbaren Migrationshintergrund.

Wie lautet Ihr Fazit zu der Bachelorarbeit? Insgesamt hätte ich mir mehr Interviews gewünscht, um ein breiteres Meinungsbild einholen zu können. Spannend war, dass sich trotz des gleichen Leitfadens jedes Gespräch unterschiedlich entwickelt hat. Gerade bei Arbeiten wie dieser, die aufgrund der Suche nach den Interviewpartnern länger dauerte, muss man ein Thema bearbeiten, bei dem man Spaß hat. Und den hatte ich.

Und wie geht es für Sie jetzt weiter?Nachdem ich meinen Bachelor erfolgreich abgeschlossen habe, werde ich auch meinen Master in Journalismus mit dem Schwerpunkt Gesundheits- und Sozialpolitik an der Hochschule Magdeburg-Stendal absolvieren. Stand jetzt würde ich gern zum Fernsehen. Im Master möchte ich aber auch andere Bereiche des Journalismus anschauen.