Kunst-Galerie Messerscharfe Bilder im Magdeburger „Himmelreich“
Folie, Farbe und Rasierklingen - das sind die Werkzeuge für den Künstler Rando Geschewski. Er stellt in der Galerie Himmelreich aus.

Magdeburg - Von weitem sehen sie aus wie gemalt, tritt man jedoch an die Bilder von Rando Geschewski heran, sieht man, dass der Maler und Zeichner auf eine besondere Technik zurückgreift: Licht und Schatten, Formen und Strukturen schält er mit Hilfe einer Rasierklinge aus seinen Bildern heraus. Es handelt sich dabei um eine sehr alte Technik. Das Besondere ist der Untergrund. Nicht etwa auf Leinwand oder Karton arbeitet er, sondern auf einer Folie, die es schon seit 20 Jahren nicht mehr auf dem Markt zu kaufen gibt. Als er das Material aufgrund seiner Weichheit und Samtigkeit für sich entdeckt hatte, war sie bereits ein Auslaufmodell. Der Künstler ging gewissermaßen auf die Pirsch und kaufte Rest- und Altbestände auf. Deshalb kann er sagen, dass er genügend Folie bis zum Lebensende zur Verfügung hat und das ist auch gut so. Denn die Bilder von Rando Geschewski haben ihren ganz eigenen Charme. Er selbst sieht sich als Bildhauer – aber eben auf zweidimensionaler Ebene.
Sowohl dem Porträt als auch der Architektur fühlt er sich zugetan. Mal wirken sie ganz modern und ein wenig abstrakt, mal ganz traditionell. Auch wenn er einst Innenarchitektur studiert habe, sei das Porträt immer seine Stärke gewesen, erzählt er, der sich zeitweise auch als Straßenmaler mit Porträts ein wenig Geld verdiente. Manch Freund stand schon Porträt oder diente zumindest mit Fotos als Inspiration. Und manchmal waren es sogar Fremde, die Rando Geschewski interessant fand und immer wieder malte.
Porträt war immer eine Stärke des Künstlers
Dass seine Bilder in der Galerie Himmelreich zu sehen sind, ist eher dem Zufall geschuldet. Bei einer Ausstellung in Berlin habe er den Kontakt geknüpft. In Magdeburg sei er vor seiner Ausstellung in der Galerie Himmelreich 1988 zum ersten und letzten Mal gewesen. Als er nun in die sachsen-anhaltische Landeshauptstadt zurückkehrte, war er „schwer beeindruckt“, wie gut sich die Stadt entwickelt hatte. Bei seinem ersten Besuch sei Magdeburg hässlich wie die Nacht gewesen.
Sein Berufsweg führte den Maler zunächst von der Tischlerlehre zum Studium für Innenarchitektur und Möbelgestaltung, später zum Theatermaler und Anfang der 1990er Jahre an die Burg Giebichenstein in Halle. Seine Werke werden international gezeigt, von London bis Asien hat er bereits in vielen Teilen der Welt ausgestellt.
Die Ausstellung in der Galerie Himmelreich ist noch bis zum 14. Oktober zu sehen. Die Einrichtung ist dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr geöffnet und sonnabends von 10 bis 13 Uhr. Sie ist an der Danzstraße zu finden.