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Mitmachen für sauberen Werder Offensive im Kampf in Magdeburg gegen FCM-Sticker

Für den 12. September 2025 planen Bewohner des Magdeburger Stadtteils Werder eine Aktion gegen FCM-Aufkleber. Jetzt stehen die Details dazu fest.

Von Martin Rieß 09.09.2025, 06:40
Aufkleber von FCM-Fans an einem Laternenmast in der Magdeburger Zollstraße.
Aufkleber von FCM-Fans an einem Laternenmast in der Magdeburger Zollstraße. Foto: Martin Rieß

Magdeburg. - Auf dem Werder soll es bald sauberer werden. Die Arbeitsgruppe Gemeinwesenarbeit (GWA) Werder plant für Freitag, 12. September 2025, eine große Anti-Sticker-Aktion. Jetzt wurden auf einer Zusammenkunft der Gruppe Details bekanntgegeben.

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Wie und wo kann man an der Aktion auf dem Magdeburger Werder mitmachen?

Treffpunkt ist die Zollstraße, Beginn ist 16 Uhr. Das ist früher als üblich. Jedoch könnte der ehrenamtlichen Reinigungstruppe von der Insel ansonsten die Dunkelheit in die Quere kommen. Ziel ist es, gemeinsam mit Anwohnern und der Stadt die massenhafte Beklebung von Laternen, Mülleimern und Geländern mit FCM-Stickern einzudämmen. Alle, die an dem Tag mithelfen möchten, sind willkommen.

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Allein Kinder, so war bereits bei einer früheren Versammlung zu erfahren, können nicht teilnehmen.

Was sollte man mitbringen, was stellt die Stadt Magdeburg?

Das benötigte Werkzeug und die Reinigungsmittel stellt der Städtische Abfallwirtschaftsbetrieb (SAB). Die GWA bittet alle Teilnehmer, eigene Handschuhe mitzubringen. „Wir wollen erst einmal ausprobieren, wie gut wir die Flächen wieder sauber bekommen“, erklärt GWA-Sprecher Dirk Lang.

Rechtlich sei das Entfernen jedoch heikel: Sobald beim Abziehen der Sticker der Lack beschädigt wird, gilt das als Sachbeschädigung. Deshalb greift man zunächst nur auf Flächen zurück, die im Besitz der Stadt sind.

Was kann der FCM beitragen?

Die GWA hatte im Vorfeld Kontakt mit dem 1. FC Magdeburg aufgenommen. Der Verein unterstützt das Vorhaben grundsätzlich, macht aber klar, dass er keine finanzielle Beteiligung leisten und rechtlich auch nicht belangt werden kann.

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Der einleuchtende Grund: Die meisten Sticker haben zwar den Club zum Thema, sie werden aber nicht vom Verein produziert oder verteilt. Verantwortlich sind Einzelpersonen oder einzelne Fangruppen, nicht der Verein als solcher oder die Anhängerschaft des FCM in ihrer Gesamtheit.

Dirk Lang gehört dem Sprecherrat der GWA Werder in Magdeburg an.
Dirk Lang gehört dem Sprecherrat der GWA Werder in Magdeburg an.
Foto Konstantin Kraft

Die Stickerflut auf dem Werder ist seit Jahren ein Streitthema. Für viele Fans sind die Aufkleber Ausdruck von Leidenschaft und Zugehörigkeit, für Anwohner jedoch eine Belastung. „Es gibt kaum noch eine Fläche ohne Sticker oder Graffiti“, berichtet eine Anwohnerin in der Vergangenheit. Ob Laternen, Verkehrsschilder oder Mülleimer – der visuelle Eindruck sei geprägt von Kleberesten und wilden Schriftzügen. Besonders problematisch wird es, wenn Verkehrsschilder oder Ampeln beklebt werden.

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Wie soll es nach der Aktion gegen die FCM-Sticker in Magdeburg weitergehen?

Die GWA sieht die kommende Aktion nun erst einmal als Testlauf. „Nichts tun und alles dranlassen ist ja auch keine Option“, sagt GWA-Sprecher Dirk Lang. „Wir wollen Erfahrungen sammeln und sehen, ob sich die Flächen überhaupt dauerhaft sauber halten lassen.“

Sollte die Aktion Erfolg haben, plant die Gruppe, für besonders betroffene Flächen eine Anti-Graffiti-Beschichtung zu prüfen. Diese soll neue Sticker leichter ablösbar machen. Doch das hat seinen Preis. Dirk Lang nennt als Beispiel neue Papierkörbe: Da besonders stabil und auch eigens beschichtet, kostet ein Exemplar stattliche 1.200 Euro.

Manchmal ist das wie ein Kampf gegen Windmühlen

Dirk Lang, Mitglied des Sprecherrats der GWA Werder in Magdeburg

„Manchmal ist das wie ein Kampf gegen Windmühlen“, so Dirk Lang mit dem Blick auf eine Art Wettrüsten derer, die ihr eigenes und das öffentliche Eigentum sauberhalten wollen und jenen, die ihre Marken in Form von Aufklebern hinterlassen möchten.