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Sicherheit im Verkehr Schutzstreifen für Radfahrer in Magdeburg soll verbessert werden

In Magdeburg soll ein Schutzstreifen für Fahrradfahrer aufgewertet werden. Was im Stadtrat vorgeschlagen wurde und was die Stadtverwaltung tatsächlich umsetzen will.

Von Stefan Harter 26.10.2023, 05:30
Dieser Fahrradstreifen in Magdeburg soll umgestaltet werden.
Dieser Fahrradstreifen in Magdeburg soll umgestaltet werden. Foto: Martin Rieß

Magdeburg - Nach dem Unfalltod einer Radfahrerin war 2017 auf der Großen Diesdorfer Straße in Magdeburg-Stadtfeld ein Schutzstreifen markiert worden. Zwischen Adelheidring und Europaring soll dieser Radfahrern etwas mehr Sicherheit im Straßenverkehr geben. In der Praxis wird der Streifen von vielen Autofahrern jedoch missachtet.

Aus diesem Grund hat die SPD-Fraktion im Stadtrat beantragt, dass die aktuelle Lösung in einen geschützten Radfahrstreifen umgewandelt werden soll. Dieser wäre dann zusätzlich rot markiert und im Idealfall durch überfahrbare Trennelemente deutlich besser wahrnehmbar, heißt es dazu.

Schutz vor öffnender Autotür und holpriger Gosse

Magdeburgs Verkehrsbeigeordneter Jörg Rehbaum hat zu diesem Antrag jetzt eine Stellungnahme vorgelegt. Darin erläutert er, dass die vorgeschlagene Lösung nicht funktioniert. Seinen Angaben nach ist die Straße dafür nicht breit genug. Daher schlage die Verwaltung vor, den vorhandenen Schutzstreifen zu verändern. Dazu soll eine weitere Begrenzung des Radfahrstreifens am Fahrbahnrand aufgebracht werden.

Diese soll im Bereich des Gehwegparkens vor sich plötzlich öffnenden Autotüren schützen. Dort, wo nicht geparkt werden darf, soll sie den Abstand zur holprigen Gosse wahren. Die Verwaltung erhofft sich zudem durch diese zweite Linie, dass Autofahrer den aktuell recht breiten Streifen nicht mehr als Fahrspur wahrnehmen, wie Jörg Rehbaum weiter erklärt.

Mehr Symbole sollen Schutzstreifen sichtbarer machen

Außerdem werde der Vorschlag der SPD aufgegriffen, zusätzliche Fahrradsymbole in kürzeren Abständen aufzutragen, um gleichfalls deutlicher zu machen, dass dieser Streifen nicht von Autos befahren werden soll. Dies sei zwar laut SPD bereits 2019 einmal beschlossen, bislang aber nicht umgesetzt worden. Nun sei dies aber fest eingeplant, so Rehbaum.

Ob das, wie im Antrag formuliert, bis zum Frühjahr 2024 passiert, sei allerdings vom Wetter abhängig. „Es wird aber angestrebt“, versichert er.

Stadt und MVB arbeiten an Studie zur Neuaufteilung des Straßenraums

Weiterhin werde derzeit in Zusammenarbeit mit den Magdeburger Verkehrsbetrieben (MVB) untersucht, wie der Straßenraum in der Stadtfelder Magistrale grundsätzlich neu aufgeteilt werden könnte. Schon länger gibt es die Idee, die Große Diesdorfer Straße umzubauen.

Vorbild könnte die Leipziger Straße sein, wo Straßenbahn und Autoverkehr in neugebauten Bereichen getrennt voneinander fahren. Dann soll auch Fußgängern und Radfahrern mehr Platz eingeräumt werden. Wenn es Ergebnisse zu diesen Untersuchungen gibt, werden diese dem Stadtrat vorgelegt, kündigt Jörg Rehbaum an.