Bauen und Verkehr Stadt Magdeburg plant neue Straße zum Logistikzentrum mit Rewe & Co.
Im Rothenseer Gewerbegebiet sollen weitere Flächen verkehrlich erschlossen werden. Die Stadt plant den Bau einer neuen Straßenverbindung für Logistikunternehmen.

Magdeburg - Ganz im Norden Magdeburgs wurde in den vergangenen Jahren das Industrie- und Logistikcentrum (ILC) aufgebaut. Vor allem Unternehmen aus der Logistikbranche wurden dort angesiedelt. Zuletzt hat der Einzelhandelskonzern Rewe dort sein neues Zentrallager errichtet.
Die dadurch entstehenden Lieferverkehre nutzen für die An- und Abfahrt vorrangig den August-Bebel-Damm. Um den Abfluss besser zu lenken und die Verkehrssituation zu entschärfen, hat die Stadt verschiedene Bauprojekte geplant. Eines davon soll jetzt vom Stadtrat auf den Weg gebracht werden.
Anbindung von Rewe
Und zwar soll die Grabower Straße verlängert werden und dabei unter anderem das Rewe-Zentrallager erschließen. Die neue Straße würde schließlich im Süden am bereits vor Jahren gebauten Kreisverkehr Büdener Straße/Burger Straße enden. „Durch die Verlängerung der Grabower Straße erhält das ILC über die Anbindung an die Burger Straße eine notwendige Havarie-Ausfahrt“, heißt es in der Drucksache für den Stadtrat.
Außerdem sollen durch den Bau auch sechs Hektar weitere Fläche mit Medien erschlossen werden, die dann für weitere Ansiedlungen vermarktet werden können, vorrangig an mittelständige Handwerksbetriebe. Auch ein Anschluss an den Nahverkehr werde geprüft. 2024/25 soll die Umsetzung erfolgen.
Warten auf Nordverbinder
Die erhoffte Entlastung für die Anwohner der Ortslage Rothensee wird dadurch aber noch nicht geschaffen. Denn auf dem Weg zum Magdeburger Ring nutzen viele Lkw die Oebisfelder Straße. Und die Verbindung zwischen dieser Straße und der Burger Straße ist noch nicht Bestandteil der aktuellen Planung.
Dieser kurze Abschnitt ist aber nur ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer dauerhaften Entlastung des Stadtteils. Zunächst wird die Brücke über die Eisenbahnschienen an der Oebisfelder Straße ertüchtigt. Sie war seinerzeit nur provisorisch angelegt worden. Das Widerlager wird nun als Dauerlösung errichtet. Dabei wird gleich die Anschlussmöglichkeit für die Verlängerung der Burger Straße geschaffen.
Von dort aus soll dann in ferner Zukunft einmal der sogenannte Nordverbinder den Lastverkehr auf direktem Weg zum Magdeburger Ring führen. Zu diesem gibt es aber noch keine konkrete Planung, sondern nur grobe Routenvarianten.
Radweg zum Barleber See
Für Wolfgang Ortlepp, Sprecher der IG Rothenseer Bürger, hält sich der Mehrwert des neuen Projekts in Grenzen. „Nur mit der Umsetzung des Gesamtvorhabens können eine effektivere Verkehrsflusssteuerung vorgenommen werden und die Ortslage Rothensee und auch Barleben vom Durchgangsverkehr entlastet werden“, erklärt er. So lange das nicht passiere, sei der Mehrwert für Rothensee „auf die lange Bank geschoben“.
Einen kleinen Vorteil sehe er aber bei der Verlängerung der Grabower Straße, da dabei auch ein Fuß- und Radweg angelegt werden soll. „Damit rückt die langersehnte Fahrradweganbindung in Richtung Barleber See in greifbare Nähe“, so Ortlepp.