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Tiefbau Mehr Frostschäden an Magdeburger Straßen

In zahlreichen Straßen in Magdeburg offenbart das Tauwetter Schäden an der Fahrbahn. Die sind bereits jetzt schwerwiegend.

Von Stefan Harter 21.02.2021, 07:45

Magdeburg l Die Hans-Grundig-Straße im Magdeburger Stadtteil Kannenstieg bildet derzeit einen einzigen Flickenteppich. An Dutzenden Stellen hat sich der Asphalt gelöst und sorgt für eine holprige Fahrt für Auto- und Radfahrer gleichermaßen. Das Tauwetter der vergangenen Woche hat die massiven Schäden auf der Fahrbahn ans Licht gebracht, nachdem sie zuvor über eine Woche von Schnee und Eis bedeckt war. Auch auf dem August-Bebel-Damm und vielen anderen Stellen im Stadtgebiet gilt es, auf Schlaglöcher und andere Schäden im Asphalt zu achten.
„Derzeit gehen einige Meldungen zu Frostschäden ein“, bestätigt Rathaussprecher Michael Reif auf Volksstimme-Anfrage. Diese werden telefonisch, per E-Mail oder über den MD-Melder abgegeben. Und sie sind schon jetzt zahlreicher als in der jüngeren Vergangenheit. „Wir haben im Vergleich zu den vergangenen fünf Jahren mehr Frostschäden und dadurch relativ viele Schlaglöcher“, erklärt er.
Das städtische Tiefbauamt sei deshalb bereits täglich im Einsatz. „Die Bautrupps sind von Montag bis Freitag ganztägig in Magdeburg unterwegs, um Schadstellen mit Kaltasphalt zu reparieren“, erklärt der Stadtsprecher weiter. Man reagiere umgehend, versichert er, so dass das Aufstellen von Verkehrszeichen oder gar Absperrungen in der Regel nicht notwendig sei.
„Nur in Ausnahmefällen, bei denen die Reparatur nicht gleich erfolgen kann oder umfangreichere Maßnahmen notwendig sind, werden entsprechende Verkehrsschilder aufgestellt“, teilt er mit.
Wie hoch die Kosten für die Reparaturen sein werden, kann im Moment noch nicht abgeschätzt werden. Zu frisch sind noch die Schäden und ihr Ausmaß noch unklar. Zum Vergleich: Nach den Wintern 2010/11 und 2011/12 musste die Stadt beispielsweise jeweils gut zwei Millionen Euro in das Ausbessern von Asphaltschäden durch längere Frostperioden investieren. Nach der Wintersaison 2016/17, als es kaum Schnee und Eis gab, waren es hingegen lediglich 180.000 Euro. Wir haben im Vergleich zu den vergangenen Jahren mehr Frostschäden und dadurch relativ viele Schlaglöcher.
Das Landesverkehrsministerium hatte vor wenigen Tagen bereits erklärt, dass auf den Bundes- und Landesstraßen ebenfalls mit vielen Schäden gerechnet wird. Zunächst stünden gut vier Millionen Euro für Sanierungsmaßnahmen zur Verfügung, wie der MDR berichtet hatte.
Die Schlaglöcher entstehen durch kleine Risse im Asphalt. Durch diese dringt Wasser in die Deckschicht ein, das bei Frost gefriert, sich ausdehnt und den bestehenden Schaden vergrößert. Salz und Taumittel des Winterdienstes setzen dem Asphalt ebenfalls zu. Taut es, werden die Löcher ausgespült, die darüber fahrenden Autos besorgen den Rest.