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Tiere Die Elefanten-Bande im Zoo Magdeburg

Vier junge Elefanten-Bullen leben im Zoo Magdeburg. Sie könnten nicht unterschiedlicher sein, haben ihren jeweils ganz eigenen Dickkopf.

Von Anja Guse 05.11.2018, 15:20

Magdeburg l Sie heißen Uli, Moyo, Kando und Rungwe und begeistern die Besucher im Zoo Magdeburg. Die vier jungen Elefanten leben seit dem Sommer 2018 im Africambo. Gemeinsam bewohnen sie eine Junggesellenbude und könnten unterschiedlicher nicht sein.

Da sind zum Einen die Brüder Uli und Moyo. Sie kamen am 25. Juni aus Wuppertal nach Magdeburg und zogen damit als erste von insgesamt derzeit vier Elefanten-Bullen in das Gehege ein.

Moyo ist der kleinste Dickhäuter im Elefantenhaus und trägt noch sehr kindliche Gesichtszüge. Er ist erst fünf Jahre alt und "oft unkonzentriert", berichtet sein Pfleger Ronny Paul. Manchmal muss sich das Nesthäkchen gegen seinen großen Bruder Uli zur Wehr setzen.

Dieser ist bereits sieben Jahre alt, feiert am 16. Januar 2019 schon seinen achten Geburtstag. "Uli lässt sich nicht so schnell beeindrucken, ist ausgeglichen und dabei sehr neugierig", berichtet Ronny Paul.

Zum Anderen gibt es Kando. Er ist mit elf Jahren der älteste Bewohner der kleinen Männergruppe. Der Berliner zog am 12. Juli ins Africambo ein und ist eigentlich der Chef der Truppe. Eigentlich. Denn wie ein ehrfurchtgebietender Chef benimmt er sich nicht.

"Kando ist sehr ängstlich", berichtet Ronny Paul. "Er lässt sich schnell ablenken. Und was neu ist, macht ihn nervös." Viel zu oft lasse sich Kando von den anderen Bullen einschüchtern. Sobald er Gegendruck spürt, greift er nicht gern durch. Keine guten Voraussetzungen also, um den Chef der Truppe zu mimen.

Und trotzdem: Kando soll aus heutiger Sicht möglichst immer im Zoo Magdeburg bleiben. Das gilt für die anderen Bullen nicht. Sie sollen hier nur erwachsen werden und müssen in einigen Jahren die Gruppe wieder verlassen.

Rungwe ist der bisher letzte Neuzugang im Elefantenhaus im Zoo Magdeburg und hat es damit nicht ganz leicht.

Seit dem 26. September lebt er im Africambo, stolpert noch ein bisschen ängstlich durchs Freilandgehege und sondert sich immer wieder von seiner kleinen Gruppe ab. Sein Ansehen muss er sich unter seinen Mitbewohnern Uli, Moyo und Kando noch erarbeiten.

Tierpfleger Ronny Paul kennt den sechsjährigen Bullen ganz gut und beschreibt ihn so: "Rungwe traut sich nicht so viel zu und unterliegt Uli bei kleinen Kämpfen. Er ist etwas stressanfällig und unausgeglichen." Kein Wunder also, wenn man Rungwe dabei erwischt, wie er im Freigehege allein auf und ab läuft.

Rungwe wuchs die ersten Jahre im französischen Zoo Parc de Beauval auf und kam nun auf Wunsch des Erhaltungszuchtprogramms nach Magdeburg. Später wird er den Zoo wieder in Richtung eines anderen Zoos verlassen und dort hoffentlich selbst für Nachwuchs sorgen.

Rungwe ist eineinhalb Jahre jünger als Uli und etwa gleich groß wie dieser. Dennoch können Zoobesucher ihn sehr gut von den anderen Afrikanischen Elefanten unterscheiden: Rungwe ist auf dem Rücken etwas heller als seine Mitbewohner.

In einem eigenen Gehege lebt die Elefantenkuh Mwana. Sie ist schon 36 Jahre alt und lebt seit 1983 im Zoo Magdeburg. Obwohl sie von den Männern getrennt wohnt, hat sie doch mit ihnen Kontakt. Über ein Gitter "rüsselt" sie hin und wieder mit ihnen. Dabei wird es auch vorerst bleiben. Die fünf Elefanten dürfen bislang noch nicht gemeinsam aufs Freiland.

Mwana ist die einzige Elefanten-Kuh im Zoo Magdeburg. Denn am 5. September 2018 musste der Zoo Magdeburg die Asiatische Elefantenkuh Birma wegen Altersschwäche eingeschläfern lassen. Sie war 48 Jahre alt.