Keine Wegweiser zur Magdeburger Rennbahn

Magdeburg l Besucher der Rennbahn haben bisher nur den Hinweis – Herrenkrug –, wenn sie zum Pferderennen möchten. Auch in Zukunft wird es seitens der Landeshauptstadt Magdeburg keine Wegweiser mit dem Zusatz „Pferderennbahn“ geben.

In der Mai-Sitzung des Stadtrates hatte es einen Antrag der Stadträtin Evelin Schulz (Bund für Magdeburg) gegeben, die einen zusätzlichen Hinweis auf Wegweisern mit dem Zusatz „Pferderennbahn“ gefordert hatte. „Ich hätte es schöner gefunden, wenn man hier einen Kompromiss gefunden hätte, zur besseren Orientierung für die Besucher sowie zur Erhöhung der Attraktivität der Rennbahn“, erklärt Evelin Schulz gegenüber der Volksstimme und verweist auf die Wegweiser zum Elbauenpark. Ihrem Antrag vorausgegangen waren mehrere Bürgerhinweise. Aber auch ihr sei es aufgefallen, dass die Pferderennbahn besser ausgeschildert werden könnte.

Die Straßenverkehrsbehörde nennt mehrere Gründe für die Absage. So werde die Pferderennbahn nur an einigen Renntagen im Jahr genutzt. Die Rennbahn zähle zudem nicht zu den von der Landeshauptstadt Magdeburg betriebenen Einrichtungen. Vielmehr hat hier der „Magdeburger Renn-Verein von 1906“ das Sagen. „Eine öffentlich finanzierte Werbung auf Wegweisern zu privaten Einrichtungen ist grundsätzlich nicht zulässig“, heißt es seitens der Behörde.

Auf der Internetseite des Rennvereins werde zudem darauf verwiesen, dass sich die Pferderennbahn im Herrenkrug befindet. Eine separate Ausschilderung mit dem Zusatz „Pferderennbahn“ sei aus Sicht der Verkehrsbehörde daher nicht erforderlich.

Es sei auch nicht möglich, jedes Ziel in einem Stadtteil oder Stadtgebiet extra aufzuführen, da hierfür kein Platz auf den Wegweisern sei und diese dadurch auch immer unübersichtlicher werden. „Dem Rennverein bleibt jedoch die Möglichkeit, mit geeigneten Mitteln über Veranstaltungshinweise auf den Veranstaltungsort hinzuweisen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Werbeflächen anzumieten“, heißt es abschließend von der Behörde.

Die Untere Straßenverkehrsbehörde kann zudem aus rechtlichen Erwägungen, insbesondere aus Gründen der Lesbarkeit, einer separaten Ausschilderung mit dem Zusatz „Pferderennbahn“ nicht zustimmen. „Denn nach den Vorgaben der einschlägigen Regelwerke zur Straßenverkehrsordnung soll die Informationsdichte so gering wie möglich gehalten werden, um eine gute Wahrnehmbarkeit auch noch im Vorbeifahren zu sichern“, heißt es in der Stellungnahme.

Jens Hitzeroth vom Magdeburger Rennverein kann die Absage nicht verstehen. In anderen Städten wie Halle, Leipzig und Dresden würden die Rennbahnen ausgeschildert. „Das Gelände ist städtisches Eigentum. Der Rennverein hat einen Bewirtschaftungsvertrag. Eigentlich müsste eine Beschilderung zur Rennbahn sowie zum Golfclub im Interesse der Stadt sein, gerade auch für den Tourismus“, so Jens Hitzeroth, der erst von der Volksstimme vom Antrag des Bund für Magdeburg erfuhr.