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Bauarbeiten Träger für Brücke über Zollelbe in Magdeburg werden Ende Mai eingehoben

Eine der Großbaustellen in Magdeburg ist die für die Erweiterung des Strombrückenzugs. Ein erster Brückenschlag erfolgt Ende Mai über die Zollelbe.

Von Martin Rieß Aktualisiert: 26.4.2021, 10:02

Magdeburg. In den vergangenen Wochen sind die Arbeiten am Strombrückenzug spürbar vorangekommen. Daher können am 26. Mai 2021 die Hauptträger für den Brückenneubau über die Zollelbe eingehoben werden. Diese liegen erst auf Hilfsstützen, die Lager kommen später. Karsten Eins leitet das Projekt zur Erweiterung des Strombrückenzugs seitens der Landeshauptstadt Magdeburg und sagt: „Die Träger liegen bereits auf dem Vormontageplatz und werden verschweißt. Wenn sie mit der schweren Hebetechnik eingehoben werden, dürfte dies ein eindrucksvolles Bild abgeben.“

Immer wieder sind seit Monaten große Abschnitte der Widerlager der Brücken betoniert worden. Auch dies hatte für eindrucksvolle Bilder beim Einsatz schwerer Technik gesorgt. Beton wurde zuletzt in den künftigen Fuß des Pylons für die Brücke über die Alte Elbe eingebracht. Termin dafür war der gestrige Freitag mit 650 Kubikmetern des Materials.

Dabei wurden so große Mengen des Materials verbaut, dass der Betonfuß während der Arbeiten gekühlt werden musste, damit er wie gewünscht langsam aushärten kann. Von den Beinen des Pylons, der rund 60 Meter in die Höhe ragen wird, sind inzwischen auch die unteren Segmente zu erkennen.

Engpässe beim Material

Bei den Arbeiten an dem Brückenprojekt hatte es, nachdem die Arbeiten wegen eines Gerichtsverfahrens um den Ingenieurbau ohnehin um Monate aufgehalten worden waren, nun eine erneute Verzögerung gegeben. Als einen Grund nennt Karsten Eins die Bohrpfähle aus Stahlbeton, die die Brücken im Schwemmboden der Elbaue sicheren Halt auf den darunterliegenden Gesteinsschichtengeben werden. „Hier sind die Arbeiten nicht so schnell vorangekommen, wie es ursprünglich geplant war“, berichtete der Projektleiter jetzt während der Sitzung des Bauausschusses am Donnerstag.

Ein zweiter Punkt, der die Arbeiten aufgehalten hat, ist die Corona-Pandemie. Zum einen hatte es unter den Bauleuten zwei Coronafälle gegeben. Damit verbunden waren Quarantäne und eine Bauverzögerung von zwei Wochen. Zum anderen bekommen die Brückenbauer an der Elbe inzwischen auch die corona-bedingten Lieferengpässe zu spüren. Karsten Eins: „Es ist inzwischen sehr schwierig, einzelne Teile wie z. B. Bewehrungsmuffen zu bekommen. Und auch gutes Bauholz ist inzwischen sehr viel schwerer zu bekommen als in der Vergangenheit“, nennt der Projektleiter zwei Beispiele für den Mangel, den derzeit alle Bereiche der Bauwirtschaft zu spüren bekommen. Des Weiteren machte den Ausführenden der harte Wintereinbruch und der nachfolgende hohe Wasserstand der Elbe der letzten Monate zu schaffen.

Brückstraße ab 4. Juli dicht

Die Verzögerung beim Brückenbau liegt derzeit im Bereich von einigen Wochen und nicht wie beim wenige Hundert Meter entfernten Tunnelbau bei mehr als zwei Jahren. Die Verschiebung der Zeitabläufe im Bauablauf ist auch schon in die Pläne für die Verkehrseinschränkungen eingeflossen. Nach diesen steht nach der bereits seit Monaten bestehenden Sperrung der Straße Am Winterhafen im Bereich der Zufahrt zur Zollbrücke die nächste für den 4. Juli an.

Dann wird die Brückstraße aus und in Richtung Anna-Ebert-Brücke nicht mehr befahrbar sein. Das bedeutet, dass Autos unter anderem über die den Zuckerbusch und die Friedrich Ebert Straße umgeleitet werden. Straßenbahnen können über den Strombrückenzug noch voraussichtlich bis zum 3. September, bevor auch dieser Abschnitt für die Straßenbahn und den motorisierten Individualverkehr gesperrt wird, um die Cracauer Straße anzubinden. Die Straßenbahnen in den Herrenkrug fahren dann über den Nordbrückenzug.

Dieser Zustand wird dann bis zum Ende des Jahres dauern, bevor sich die nächste Verkehrsphase mit anderen Sperrungen für den Straßenverkehr anschließt. „Die Stadtverwaltung wird hierzu noch einmal die aktuellen Verkehrsphasen Pläne visualisieren und diese mit detaillierten Beschreibungen veröffentlichen“, kündigte Karsten Eins an.