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Umbau läuft Magdeburg plant Stresstest fürs FCM-Stadion

Ob mit den Bauarbeiten die Statikprobleme der MDCC-Arena in Magdeburg behoben worden sind, soll ein Hüpftest zeigen.

Von Karolin Aertel 09.07.2018, 01:01

Magdeburg l Es soll gehüpft werden, dass die Tribüne wackelt - oder eben nicht. Wie die Stadtverwaltung der Volksstimme mitteilte, sei ein Stresstest für das Stadion geplant. Nach Rücksprache mit Experten soll in Form einer Hüpfprobe aufgezeigt werden, dass durch den Einbau einer Beton-Stahl-Konstruktion die Statikprobleme der MDCC-Arena behoben worden sind.

Hintergrund: Weil ein Großteil der Sitzplatzbereiche als Stehplätze genutzt werden, diese statisch aber nicht dafür ausgelegt sind, ist die Standsicherheit gefährdet. Dies gilt vor allem dann, wenn Tausende Fans gleichzeitig in der MDCC-Arena rhythmisch hüpfen. Dass das Stadion nicht geschlossen wurde, verhinderte letztlich nur eine Handschlag-Vereinbarung über ein Hüpfverbot zwischen den Fans, dem FCM und dem Stadioneigentümer, der Stadt Magdeburg.

Für elf Millionen Euro wird das Stadion nun umgebaut, um es wieder „hüpfsicher“ zu machen. Begonnen wurde allerdings nicht mit der Heimtribüne, sondern im 1500 Plätze umfassenden Gästebereich an der südöstlichen Ecke der Arena - dies um im Anfang August beginnenden Spielbetrieb einen möglichen Spielabbruch zu verhindern. Schließlich gibt es mit den Gästefans keine derartige Hüpfverzicht-Vereinbarung.

Die aktuellen Arbeiten im Gästebereich laufen planmäßig und werden pünktlich zum Saisonbeginn beendet sein, teilt nun die Stadtverwaltung mit. Dies treffe auch für wesentliche Arbeiten beim Umbau der Medientribüne zu, die ebenfalls derzeit ausgeführt werden. Die Baumaßnahmen im Heimbereich erfolgen dagegen erst im nächsten Jahr.

Und auch erst dann werde es den Stresstest geben. „Geplant ist die Hüpfprobe erst bei Inbetriebnahme der kompletten Heimtribüne“, erklärt Stadtsprecher Michael Reif. Da für den Gästebereich, an dem die Ausführung des „Stabilisierungsverfahrens“ nun getestet wurde, keine Vergleichsmesswerte vorhanden sind, werde die Hüpfprobe im selben Bereich, in dem die ursprünglichen Messungen auch erfolgten, stattfinden. „Die Messwerte werden anschließend mit den entsprechenden Ausgangswerten verglichen. Hüpfproben für die Gästetribüne sind nicht zielführend und deshalb nicht geplant.“

Der Umbau der Heimtribüne soll in zwei Bauabschnitten realisiert werden, damit im laufenden Spielbetrieb immer eine Hälfte der Nordtribüne nutzbar ist. Eine Kapazität von mindestens 19.000 Zuschauern soll in allen Bauphasen verfügbar sein.

Der Bauantrag für die Heimtribüne liege derzeit noch bei der entsprechenden Genehmigungsbehörde in Bearbeitung. Sobald die Baugenehmigung vorliegt, erfolge die Ausschreibung der Fachlose.

Die Stadt zeigt sich zuversichtlich. „Die statischen Verbesserungen werden unsere Erwartungen ganz sicher erfüllen, weil die baulichen Vorgaben entsprechend berechnet wurden“, so Stadtsprecher Michael Reif.

Beim Bau des Stadions 2005/2006 waren Dutzende Pfeiler bis zu 15 Meter tief in den Boden gerammt worden. Darauf wurde damals das Stadionfundament gegründet. Die neuen zusätzliche Pfeiler stehen nun auf diesen Pfeilern. Zudem werden zusätzlichen Zahnbalken eingebaut. Mit einem speziellen Hebeverfahren werden sie unter die Tribünen geschoben.