1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Freizeit in Magdeburg: Unterwegs in Magdeburg: Nadja Gröschner und die Flussgeschichten

Freizeit in Magdeburg Unterwegs in Magdeburg: Nadja Gröschner und die Flussgeschichten

„Elbe ohne Fracht“ führt die Menschen beim Rundgang durch Raum und Zeit am Fluss in Magdeburg.

Von Martin Rieß 19.05.2025, 19:28
Nadja Gröschner  macht unter anderem an diesem Denkmal Station.
Nadja Gröschner macht unter anderem an diesem Denkmal Station. Foto: Martin Rieß

Magdeburg. - Die Elbe prägt das Stadtbild von Magdeburg – und dennoch spielt sie im öffentlichen Bewusstsein oft nur eine Nebenrolle. Genau das möchte das Projekt „Elbe ohne Fracht“ ändern. Premiere war diesen Sonntag. Im Rahmen einer neuen Produktion des Theaters Magdeburg begleitet Nadja Gröschner die Menschen auf einem außergewöhnlichen Spaziergang entlang des Flusses ein.

Wie Magdeburger Geschichte erlebbar wird

Dabei schlüpft sie in die Rolle der Ornithologin Henny, die sich zu einer Lichtbilderklärerin hat weiterbilden lassen. Sie spricht dabei nicht aus der heutigen Perspektive, sondern aus jener der 1980er Jahre. Entlang des Kleinen Werders entfaltet sich so eine vielschichtige Erzählung, die Vergangenheit und Gegenwart ebenso wie verschiedene Elborte miteinander verbindet.

Lesen Sie auch: Katamaran passt in Magdeburg nicht zur Elbe

Die Tour ist mehr als ein Stadtspaziergang – sie ist eine theatralische Zeitreise. Eine Collage aus historischen Fakten, persönlichen Erinnerungen und szenischen Momenten beleuchtet die wechselhafte Beziehung zwischen der Stadt und ihrem Fluss. Vom Denkmal für Theodor Kozlowski über das alte „Kapitänshaus“ – in dem gar kein Kapitän wohnte – bis hin zur Skulptur „Spanten eines Schiffs“ von Thomas Leu – an jedem Ort erzählt Gröschner kleine Geschichten, die das große Ganze sichtbar machen.

Auch interessant: Mit Video: Warum das Schiffshebewerk Magdeburg-Rothensee Hilfe braucht

Im Mittelpunkt steht der Rückgang der Binnenschifffahrt in Magdeburg. Einst ein Knotenpunkt für Handel und Verkehr, hat der Fluss viele seiner Funktionen verloren. Warum es eine Schleusenstraße gibt, was ein Hafenmeister tut, welche Rolle der Zollhafen oder die Roßlauer Werft spielten – all das wird auf der Tour lebendig. Auch die Geschichte der Weißen Flotte, einst ein beliebtes Ausflugserlebnis, findet ihren Platz. Und es geht um Lager, Speicher und Brücken.

Was die Zeitzeugen zu bieten haben

Über Lautsprecher oder per QR-Code werden Stimmen von Zeitzeug:innen eingespielt, die aus ihrem Leben und Arbeiten am Fluss berichten.

Auch interessant: Europapokal-Sieg: Das sind Spuren des FCM-Triumphs von 1974 in Magdeburg

Die Produktionsleitung hat Dorothea Lübbe vom Theater Magdeburg übernommen. Sie sagt: „Schon als ich nach Magdeburg kam, wollte ich die Stadt und den Fluss in Szene setzen.“ Dabei war die Recherche herausfordernd: Unter anderem ging es darum, Zeitzeugen zu finden, die aus ihrem Leben und von ihrer Arbeit an und auf der Elbe berichten. Neben dem Stadtarchiv wurde unter anderem das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg zu einer wichtigen Quelle.

Lesen Sie auch: Magdeburger wachen über deutsche Wasserwege

Wo es die Tickets gibt

„Elbe ohne Fracht“ ist eine Einladung, Magdeburg und die Elbe neu zu entdecken – als Ort des Wandels, der Erinnerung und der Geschichten. Eintrittskarten für die Tour sind im Vorfeld an der Theaterkasse erhältlich.

Treff und Tickets: Der etwa drei Kilometer lange Exkurs beginnt am Treffpunkt an der MVB-Haltestelle „Zollbrücke“ stadtauswärts. Termine sind am diesen Mittwoch und Sonnabend, zudem am 28. Mai sowie am 5. und 6. Juni jeweils um 19 Uhr vorgesehen. Karten sollten im Vorverkauf an der Theaterkasse im Opernhaus am Universitätsplatz 9 erworben werden.