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Verkehrsmessung Mobile Zähler erfassen Fahrzeugklassen

In Magdeburg werden an mehreren Stellen kurzzeitig Verkehrsmessungen durchgeführt. Kennzeichen werden nicht erfasst.

Von Stefan Harter 07.09.2017, 01:01

Magdeburg l Aufmerksamen Autofahrern sind am 5. September 2017 mehrere ungewöhnliche elektronische Geräte am Straßenrand in Magdeburg aufgefallen, u. a. hingen sie an den Ringauffahrten Brenneckestraße Richtung Süden und Münchenhofstraße. Bei näherem Hinsehen war am Mast, an dem sie angebracht waren, ein Hinweis zu lesen, dass eine Verkehrsdatenerhebung im Auftrag des Stadtplanungsamts durchgeführt wird. „Keine Geschwindigkeitsüberwachung!“ stand in Klammern darunter, wohl um Vandalismus verärgerter Autofahrer zu verhindern.

Doch welche Daten wurden dort gemessen? Wurden Kennzeichen erfasst und womöglich der Datenschutz verletzt? Oder hat es etwas mit dem geplanten stationären Blitzgerät zu tun?

Auf Volksstimme-Anfrage erklärt Rathaussprecher Michael Reif, dass es sich bei den Geräten um sogenannte mobile Dauerzählstellen handelt. Diese waren am Dienstag an mehreren Punkten in Magdeburg installiert worden, um den Verkehr zu messen.

Im Laufe des Mittwochs wurden sie bereits wieder demontiert. Neben den genannten Ringauffahrten gab es weitere Messpunkte am August-Bebel-Damm (südlich der Autobahn 2), an der Bundesstraße 1 (westlich vom Kümmelsberg sowie östlich vom Askanischen Platz) und an der Strombrücke.

„Bei der Erhebung und Auswertung werden insgesamt neun Fahrzeugklassen unterschieden, zum Beispiel Pkw, Lkw und Motorräder“, erläutert Reif weiter. Die gesammelten Daten dienen zur Kontrolle und zum Abgleich mit früheren Zählungen. „Sie liefern gute Ergebnisse zur Verkehrsaufteilung innerhalb eines Tages, weil jedes Fahrzeug erfasst wird“, sagt er.

Es wurden dabei aber weder Kennzeichen erfasst noch Fotos oder Videoaufzeichnungen gemacht, betont der Stadtsprecher. Es gehe ausschließlich um die besagten Fahrzeugklassen. „Weil keine personenbezogenen Daten erfasst werden, werden auch keine datenschutzrechtlichen Aspekte berührt“, erklärt Michael Reif. Dennoch habe es eine Abstimmung mit der Datenschutzbeauftragten der Landeshauptstadt Magdeburg gegeben.

Zu dem geplanten stationären Messgerät für Geschwindigkeitskontrollen auf dem Magdeburger Ring gibt es noch keine Entscheidung, teilt der Rathaussprecher schließlich noch mit. Ende 2016 hatte die Stadt Magdeburg bekanntgegeben, dass mittels mobiler Messungen ein Standort ermittelt werden sollte, an dem in diesem Jahr eine Messsäule installiert wird. In diese soll dann künftig zeitweise der mobile Blitzer der Stadt hineingestellt werden, um Temposünder zu ertappen.