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Alarmanlage Wie das Zuhause einbruchssicher wird

Eins ist Fakt: Mit einer Alarmanlage schrecken Sie Einbrecher ab. Die Alarmanlage ist eine ideale Lösung, um das Gebäude vor unerlaubten Zutritten zu schützen.

02.02.2024, 07:05
Durch eine gute mechanische Sicherung von Fenstern und Türen können  sich Bewohner vor Einbruch schützen. Alarm- und Videoanlagen sowie Bewegungsmelder bieten zusätzliche Möglichkeiten der Überwachung.
Durch eine gute mechanische Sicherung von Fenstern und Türen können sich Bewohner vor Einbruch schützen. Alarm- und Videoanlagen sowie Bewegungsmelder bieten zusätzliche Möglichkeiten der Überwachung. Symbolfoto: dpa

Magdeburg/vs. - Ein Einbruch in Wohnung oder Haus ist ein Albtraum für die Bewohner. Damit es nicht so weit kommt und man es Einbrechern so schwer wie möglich macht, gibt die Volksstimme in Zusammenarbeit mit der Qualitätsgemeinschaft „Das sichere Haus“ in einer losen Serie Tipps zum Schutz von Haus, Grund, Wohnung sowie Wertsachen und Dokumenten.

Mechanische Sicherungstechnik, die sinnvoll aufeinander abgestimmt ist, steht beim Einbruchschutz immer an erster Stelle. So wird dem Täter ein bestimmter Widerstand entgegengesetzt, welcher zu einer zeitlichen Verzögerung bei der Tatverwirklichung führt, was in der Folge den Einbruch verhindern kann.

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Ergänzt werden kann dieser mechanische Grundschutz zusätzlich durch sogenannte Einbruchmeldeanlagen (EMA), auch als Alarmanlagen bezeichnet. Durch ihre Meldewirkung wird das Risiko für den Einbrecher, entdeckt zu werden, wesentlich erhöht. Zudem verhindert eine Alarmanlage die Gefahr, einem Einbrecher in die Arme zu laufen, wenn man nach Hause kommt. Grundsätzlich sollte die Anlage so erweitert werden, dass auch ein Überfallalarm ausgelöst werden kann.

Die richtige Alarmanlage

Für die Planung und den Einbau von Einbruchmeldeanlagen gibt es Richtlinien. Alarmanlagen sind in verschiedene Klassen (VdS-Richtlinien) beziehungsweise Grade unterteilt. Die Einteilung richtet sich nach der Höhe des Einbruchrisikos. Aus diesem Grund ist die Auswahl des richtigen Alarmanlagengrads beziehungsweise der richtigen Alarmanlagenklasse entscheidend.

Einbruchmeldeanlagen werden anhand des Risikos in verschiedene Sicherheitsstufen unterteilt. Die Normung (nach Din) sieht insgesamt vier Grade vor. Der Grad 1 liegt unterhalb der polizeilichen Anforderungen und wird aus diesen Gründen nicht empfohlen. Für den Schutz von Personen und kleineren Wohnobjekten reicht eine Alarmanlage der Klasse A beziehungsweise des Grads 2 aus. Die Verwendung von Alarmanlagen der Klasse B, Grad 3 wird empfohlen, wenn Personen oder Wohnobjekte mit erhöhter Gefährdung oder kleine Gewerbeobjekte sowie öffentliche Objekte überwacht werden sollen.

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Die Auswahl der geeigneten Melder für die Alarmanlage hängt von den örtlichen Gegebenheiten, insbesondere der Nutzung und den Umwelteinflüssen, ab. Für die Überwachung von Türen und Fenstern eignen sich zum Beispiel sogenannte Öffnungs-, Verschluss- und Durchbruchmelder. Räume können beispielsweise mit Bewegungsmeldern oder Infrarot-Lichtschranken überwacht werden. Für die Überwachung von Wänden werden zum Beispiel Alarmdrahttapeten und Körperschallmelder eingesetzt.

Am Markt sind zudem Anlagen erhältlich, die auf alltägliche Umwelteinflüsse reagieren. Ein Beispiel dafür sind sogenannte Infraschallanlagen, welche auf Druckschwankungen beim Öffnen oder Schließen von Fenstern und Türen reagieren, wobei es zu häufigen Falschalarmen kommen kann.

Bewegungsmelder zur Überwachung

Bei der Überwachung gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen die Fallenüberwachung, bei der bestimmte Bereiche durch Bewegungsmelder überwacht werden, und zum anderen die Außenhautüberwachung, bei der insbesondere Fenster und Türen mit Kontakten überwacht werden. Welche Überwachungsart am besten für das Objekt geeignet ist, kann in einem Beratungsgespräch mit einem Fachbetrieb geklärt werden.

Bei der Fallenüberwachung erfolgt die Alarmauslösung erst dann, wenn Einbrecher bereits in den von der Alarmanlage überwachten Bereich eingedrungen sind. Hauptsächlich werden diejenigen Bereiche durch Bewegungsmelder überwacht, die Täter mit hoher Wahrscheinlichkeit betreten werden.

Je nach Funktionsprinzip haben die Melder unterschiedliche Bezeichnungen, wie zum Beispiel Infrarot-Bewegungsmelder, Ultraschall-Bewegungsmelder, Mikrowellen-Bewegungsmelder oder eine Kombination aus zwei unterschiedlichen Prinzipien. Bei der Auswahl müssen Art, Ausstattung und Nutzung der Räume sowie Umwelteinflüsse besonders berücksichtigt werden.

Die zweite Möglichkeit besteht in der Außenhautüberwachung. Hier werden vor allem Türen und Fenster auf Öffnung und Verschluss sowie Durchbruch überwacht. Die Außenhautüberwachung hat zwei wesentliche Vorteile: Zum einen erfolgt die Alarmierung bereits, bevor Einbrecher eingedrungen sind. Zum anderen kann die Anlage auch bei Anwesenheit, zum Beispiel nachts, eingeschalten werden.

Aus diesem Grund ist die Außenhautüberwachung besonders für bewohnte Objekte geeignet. Da eine reine Außenhautüberwachung meist sehr teuer ist, wird diese Überwachungsart oft mit der Fallenüberwachung kombiniert.

Alarmierungsarten und ihre Wirkung auf Einbrecher

Der Externalarm soll Täter durch akustische Signalgeber vor Ort abschrecken. Durch einen solchen lauten akustischen Alarm im Gebäude soll der Täter physisch unter Druck gesetzt und möglichst vertrieben werden. Es ist zulässig, zusätzlich einen optischen Signalgeber (zum Beispiel Rundum-/Blitzleuchte) zu installieren, damit der Sicherheitsdienst oder die Polizei das Objekt im Alarmfall besser finden kann.

Beim Fernalarm wird das Alarmsignal an eine hilfeleistende Stelle weitergeleitet. In der Regel handelt es sich hierbei um Notruf- und Serviceleitstellen.

Auch die Kombination der beiden Alarmierungsarten ist möglich. Liegt eine Bedrohung vor, kann durch die manuelle Betätigung eines Überfallmelders Alarm ausgelöst werden. Dieser wird als Fernalarm an eine ständig besetzte Notruf- und Serviceleitstelle weitergeleitet.

Eine Checkliste zum Einbau einer Überfall- und Einbruchmeldeanlage gibt es unter www.k-einbruch.de/sicherheitstipps/alarmanlagen/ im Internet.

Es sollte immer sichergestellt werden, dass die Einbruchmeldeanlagen in regelmäßigen Abständen von einem qualifizierten Unternehmen gewartet werden. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für die bestimmungsgemäße und zuverlässige Funktion.

Die Serie entsteht in Zusammenarbeit mit der Qualitätsgemeinschaft „Das sichere Haus“ und Alfred Knoke, Beratender Ingenieur und Vorsitzender des Arbeitskreises Einbruchschutz der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt.