Warum Windenergieanlagen-Bauer optimistisch ist Wie Enercon an seinem Standort Magdeburg feiert
Mit seinem „Family & Friends“-Event hat sich Enercon zu seinem Standort Magdeburg bekannt. Ein wichtiges Zeichen nach harten Einschnitten vergangener Jahre.
Magdeburg - Enercon ist dabei, seine Produktion in Magdeburg zu erweitern. Die Entwicklung und Produktion von Generatoren sollen um 200 Beschäftigte wachsen. Doch was gehört in Magdeburg noch zu Enercon? Und wie sieht sich die Firma heute – mit Rückenwind dank der Energiewende? Einblicke gab das „Family & Friends“-Event auf dem Firmengelände am August-Bebel-Damm.
Zum einen konnte das Flaggschiff von Enercon in Magdeburg direkt besichtigt werden. in Rundgang führte über den Polschuhbau über den Statorbau, die Fertigung der Rotorlagerungseinheit und den Rotorbau bis hin zur Isolationsbeschichtung und zur Generatorendmontage.
Mit einem Stand dabei war aber neben anderen auch der Enercon Service. Gegenstand des Unternehmens ist der Aufbau, die Inbetriebnahme, die Durchführung von Wartungen, Reparaturen und ähnlichen Dienstleistungen an Energieerzeugungsanlagen und artverwandten Geräten aller Art.
Die Enercon Logistik zeigte die Herausforderungen, die beim Transport der Produkte erforderlich sind. Das betrifft die Rotorblätter und Turmteile - aber eben auch die in Magdeburg gefertigten Rotoren.
Auch mit dabei ein Magdeburger Traditionsunternehmen: Das Sket gewährte Einblicke in ihre Ausbildungsprogramme und Möglichkeiten. Das Unternehmen ist nicht nur seit mehreren Jahren Teil von Enercon. Als Spezialist für die hochpräzise mechanische Bearbeitung von Großteilen sowie auf die Montage mittlerer, großer und schwerer Ausrüstungen ist es wie gemacht als Zulieferer für die Produktion der schweren Riesengeneratoren aus Magdeburger Produktion.
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Weitere Stände widmeten sich den Thema Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz unter dem Motto "Enercon Health, Safety, Environment" sowie Ausbildung und Karriere. Neben einem Kinderprogramm präsentierte sich die Werksfeuerwehr. Das Rotorblatt des ersten Enercon-Windrads fungierte als Gästebuch.
Und natürlich gab es ein Bühnenprogramm. Dort spielten die Gruppe Pan, und die Magdeburger Zwickmühle war mit Kabarett dabei. Daneben aber auch Talks und Redebeiträge.
Udo Bauer, Geschäftsführender Vorstand von Enercon, betonte dort anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Unternehmens, wie stolz er auf die Errungenschaften der letzten vier Jahrzehnte ist. „Seit vier Jahrzehnten leisten wir unseren wichtigen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz“, sagt er und unterstreicht, dass Enercon in dieser Zeit nicht nur als Wegbereiter, sondern auch als Impulsgeber für neue Entwicklungen fungierte.
In den letzten Jahren habe das Unternehmen geholfen, die Welt ein Stück besser zu machen. Dieser Erfolg sei ein Grund zum Feiern – und zwar gemeinsam mit den Mitarbeitenden, ihren Familien sowie den Partnern und Wegbegleitern, so Bauer weiter. Enercon wolle diesen besonderen Anlass nutzen, um sich als Unternehmensfamilie zu vereinen. Geplant sei ein Blick hinter die Kulissen, bei dem die spannenden Entwicklungen des Unternehmens präsentiert werden. Insbesondere wolle man zeigen, wie gut Enercon für den bevorstehenden Marktaufschwung vorbereitet sei und wie der Ausbau der Onshore-Windkraft – also an Land gewonnene Windenergie – vorangetrieben werde. So werde die nächste Phase der Energiewende aktiv mitgestaltet.
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Aloys Wobben gründete vor 40 Jahren das Unternehmen und brachte es mit seinen Erfindungen voran. Sein Vermächtnis ist jetzt in der Verantwortung der Aloys Wobben Stiftung. Deren Vorstandsvorsitzender Heiko Janssen verwies mit Blick auf den Beitrag Enercons auf den Klimaschutz auf Wobbens Wunsch, „zum Erhalt der Schöpfung beizutragen, damit unsere Welt bewohnbar bleibt.“
Wichtig sei, dass Enercon die schweren Zeiten ab 2017 überwunden hat: „Unternehmen und Mitarbeiter haben die Krise jedoch bewältigt. Heute ist Enercon ein anderes Unternehmen. Es hat unter den aktuellen Marktbedingungen wieder eine Zukunft“, so Heiko Janssen. Wenngleich dies zur Folge hatte, dass die Fertigungstiefe heute nicht mehr bei 95 Prozent liegt.
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Staatssekretär Thomas Wünsch (SPD) wies darauf hin, dass Windräder gebraucht werden: „Das steht außer Frage.“ Die erneuerbaren Energien hätten in den vergangenen 35 Jahren deutlich an Tempo gewonnen, und Magdeburg gehört dank Unternehmen wie Enercon zur Spitzengruppe. „Der Rückgang des Ausbaus war schmerzhaft, wie auch Enercon erfahren musste“, so Wünsch. Heute sei es eine zwingende Aufgabe, ein Gleichgewicht zwischen Energiewirtschaft, Klimaschutz und Naturschutz zu finden.