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Stadtentwicklung Energiewende, wenn Geld vorhanden ist

Die Einsicht, für die Energiewende aktiv zu werden, die besteht für die Politik und Verwaltung in der Kommune Oebisfelde-Weferlingen.

Von Harald Schulz 18.10.2018, 06:00

Oebisfelde l Bürgermeister Hans-Werner Kraul (CDU), zugleich Vorsitzender des Hauptausschusses, stellte das Angebot der Tilia GmbH aus Leipzig den Mitgliedern des Gremiums in der Sitzung am Montag vor. Grundsätzlich spricht sich Kraul für ein Mitwirken der Kommune als Aktivposten in der bundesweit angestrebten Energiewende aus. Jedoch fordert er dafür die politischen Gremien auf, sich für oder gegen diesen sicherlich auch mit Kosten verbundenen Wandel klar zu positionieren.

Und damit hatte er genau den Knackpunkt für eine mögliche regionale Energiewende getroffen. Ohne lange auf die Informationsunterlagen einzugehen, sahen es die CDU-Ausschussmitglieder Kerstin Dörfel und Manfred Wesche als interessante Offerte an, jedoch könne zum jetzigen Zeitpunkt und mit Blick auf die Konsolidierung sowie der anstehenden Breitbandoffensive dieses Projekt auf Sicht nicht auch noch angefasst werden.

Eine Möglichkeit, sich mehr Informationen über solch eine grundsätzlich lobenswerte Initiative zu erhalten, sah Ausschussmitglied Sven Groneberg (SPD) mit einer Einladung der Projektbetreiber, damit die auf die lokalen Erfordernisse bezogen, das Projekt in Umfang und mit Zahlen vorstellen könnten. Zu überlegen wäre auch, so Groneberg, ob diese Quartierskonzepte seitens der Stadt nicht in die Hände eines heimischen Fachbetriebes gegeben werden könnten. Dieser verfüge über die Kompetenz und könne auf Augenhöhe mit der Tilia GmbH den Bedarf ausloten.

Die Mitglieder des Hauptausschusses kamen abschließend darüber ein, dass die Energiewende angefasst werden kann, wenn Geld dafür vorhanden ist. Das wäre frühestens im Jahre 2020 der Fall, wenn keine gravierenden Veränderungen in der Haushaltsplanung und damit auf dem Weg aus der Haushaltskonsolidierung erfolgen.

Das Quartierskonzept ist ein förderwürdiges Programm, das garantiert 65 Prozent der förderfähigen Kosten abdeckt. Weitere 20 Prozent können durch eine sogenannte Länderzusatzförderung erzielt werden. Zudem sind Zuschüsse in Höhe von 150.000 Euro für das Sanierungsmanagement über einen Zeitraum von drei Jahren möglich.

Die Ziele in dem zu realisierenden Quartier, also beispielsweise die Stadt Oebisfelde, ist der Aufbau einer langfristig günstigen und an Kohlendioxid armen Energieversorgung. Wichtig dabei, so die Tilia-Information, ist das Einbinden aller Interessenten, als da wären Politik, Stadtverwaltung, Schulen, Vereine und Bürger. Um Ergebnisse für eine Umsetzung erreichen zu können, muss ein Grundbestand analysiert werden. Anschließend erfolgt eine Betrachtung der möglichen Varianten für die Wärmeversorgung, dann mit allen Akteuren die Festlegung auf die konkrete Variante.

Erst jetzt setzt die Akquise für Fördermittel ein. Daraus ergibt sich wiederum die Planung und Umsetzung einer sogenannten Nahwärmelösung, die beispielsweise durch Holzpellet-Heizanlage, Spitzenlastkessel, Solarthermieanlage und Wärmespeicher bestehen kann. Als Zielsetzung sieht der Anbieter Tilia eine günstige und ökologische Wärmeversorgung zum Mischpreis von 9,5 ct/kWh, die Erhöhung erneuerbarer Energien auf 97 Prozent und die Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes um zirka 1800 Tonnen pro Jahr.