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Chronik Ausleber Geschichte als Broschüre

Der Ausleber Heimatverein bringt zehn Faltblätter und eine Broschüre zur Geschichte der Großgemeinde heraus.

Von René Döring 23.09.2015, 01:01

Ausleben l Dass Üplingen im Jahr 1049 zum ersten Mal urkundlich erwähnt worden ist, Ausleben im Jahr 1086, Ottleben im Jahr 1108 und Warsleben im Jahr 1112 steht alles in der Chronik der Großgemeinde Ausleben geschrieben. Dort ist auch zu erfahren, dass diese vier Orte nach der Reformation protestantisch geworden sind, im Dreißigjährigen Krieg vor allem Warsleben gelitten hatte, Mitte des 19. Jahrhunderts in Warsleben und Ottleben mit dem Abbau von Braunkohle begonnen worden ist oder auch, dass im Jahr 1924 ein Großfeuer die Ottleber Zuckerfabrik zerstört hat. Und in dieser besagten Chronik steht noch mehr, steht noch viel viel mehr.
Wer jedoch nicht die gesamte umfangreiche und sehr ins Detail gehende Chronik der Großgemeinde lesen, aber trotzdem einen Überblick über die Geschichte der vier Orte bekommen möchte, für den gibt es jetzt eine Lösung. Für den gibt es jetzt im Grunde sogar zwei Lösungen.
„Auslebens Geschichte in Kurzform“ hat der Heimat- und Kulturverein OtWaAuLingen eine 36-seitige A-4-Broschüre genannt, die er jetzt fertiggestellt hat und die quasi Lösung Nummer eins ist. „Das ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Daten und Informationen aller kulturhistorisch relevanten Gebäude und Institutionen der Dörfer Ausleben, Ottleben, Warsleben und Üplingen“, wie Peter S. Fischer sagt, der nicht nur der Autor dieser Broschüre ist, sondern auch schon seit gut einem Dutzend Jahren die Ausleber Chronik schreibt.
Und Fischer weiter. „In dieser Veröffentlichung werden das Schloss, die Herrenhäuser, die Kirchen, die Mühlen und die Güter der ehemaligen Adelsfamilien beziehungsweise der Großbauern ebenso hervorgehoben, wie Industrieanlagen, Transportmittel und Orte, die der Freizeit dienten. Also Einrichtungen, die über einen längeren Zeitraum die Entwicklung der vier Kommunen mitprägten.“
Alle Angaben sind der Orts-chronik und dem Ausleber Chronikarchiv entnommen worden „und sollen dazu beitragen, in kurzer prägnanter Form dem Leser die Vergangenheit der Heimat näher zu bringen und sie gleichzeitig mit der von Höhen und Tiefen geprägten Geschichte dieser Dörfer etwas vertrauter zu machen“, wie Peter S. Fischer sagt und von insgesamt zehn Themenbereichen spricht, die in dieser Ausleber Kurz-Chronik „unabhängig voneinander und in sich abgeschlossenen Schriften“ behandelt worden sind (siehe Informationskasten).
Diese strikte Trennung hat es auch ermöglicht, dass es noch die besagte zweite Lösung für diejenigen gibt, die etwas über die Geschichte der Großgemeinde Ausleben erfahren möchten, ohne die ganze Chronik lesen zu müssen. „Neben der vorliegenden Broschüre stehen die zehn Themen auch in Form von zehn Faltblättern zur Verfügung, die einzeln oder auch als Paket angeboten werden“, so Peter S. Fischer, der dieses Projekt aber noch nicht für beendet erklärt. Im Gegenteil. „Die zehn jetzt vorliegenden Themen bilden den Anfang einer Serie, die in den nächsten Jahren weitergeführt werden soll, denn Schulbildung und Kinderbetreuung, das Mühlenwesen, der Bergbau, die Bodenreform, die Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften, die Wasserwirtschaft von Warsleben und noch etliche andere Themen bieten neben der Entstehungsgeschichte weiterer markanter Gebäude reichlich Material, diese Dokumentation zu ergänzen.“
Doch nun liegen zunächst die genannten zehn Ausleber Geschichts-Themen in Broschüren- beziehungsweise Faltblatt-Form vor. Sie werden während des Erntedankfestes am 4. Oktober in Ottleben zum ersten Mal angeboten.
Und wer sie kauft, der erfährt bei der Lektüre unter anderem auch, dass im Jahr 1305 die Ausleber Petrikirche zum ersten Mal urkundlich erwähnt worden ist, das im Jahr 1426 trotz eines Friedensabkommens Söldner des Grafen von Veltheim das Klostergut Warsleben angegriffen haben, dass im Jahr 1764 Drost Georg Wilhelm von Wahnschaffe das Gut Üplingen gekauft hat oder dass im Jahr 1896 in die Ottleber Stephanuskirche eine Turmuhr eingebaut worden ist.