Abitur Jahrgang der Superlative

Das Gymnasium Oschersleben hat 77 Abiturienten verabschiedet. Ein Schüler machte ein glattes 1,0-Abitur.

Von Yvonne Heyer 25.06.2018, 01:01

Oschersleben l Das Jahrgangsmotto des in wenigen Tagen zu Ende gehenden Schuljahres 2017/2018 nahmen sich die Abiturienten, die am Sonnabend ihre Abiturzeugnisse in Empfang nahmen, wohl ganz besonders zu Herzen. „Saug alles auf. Such das Abenteuer. Sei tapfer!“

Seit die nun ehemaligen Schüler im Sommer 2010 in das Oschersleber Gymnasium eingeschult wurden, haben sie in jedem Fall eine Menge Wissen aufgesaugt, mit der Bewältigung des Schulalltags garantiert so manches Abenteuer bestanden und sich tapfer den Zweifeln am Erfolg gestellt.

Daran erinnerte Schulleiter Dr. Bernd Malkowski in seiner Rede vor den Abiturienten, Kollegen, Eltern und Großeltern. „Ich liebe es in der Nähe zu sein, wenn Schüler die Schwelle übertreten von der Kindheit zum Erwachsenensein. Ihr seid ein Versprechen an das Leben.“ Und nicht nur ihm mag an diesem besonderen Tag durch den Kopf gegangen sein, wie schnell doch die Zeit vergeht. Genau so schnell wurde für Lehrerin Gabi Arndt die Tatsache, dass dies der letzte Jahrgang sein werde, den sie zum Abitur führt, zur Realität.

Im Sommer 2010 wurde Oberstufenkoordinator Peter Kothe dafür belächelt, dass er den Eltern damals sagte: „Nehmen Sie sich für den Juni 2018 nichts vor. Dann bekommt Ihr Kind das Abiturzeugnis. Andererseits hätte zu jener Zeit Peter Kothe nicht gedacht, dass er im besagten Sommer einen ganz besonderen Abiturjahrgang in Empfang nehmen und acht Jahre später verabschieden würde. Insgesamt waren es 2010 105 Mädchen und Jungen, die eingeschult wurden. In die Kursstufe schafften es 99 Schüler. Am vergangenen Sonnabend konnten 77 Abiturzeugnisse überreicht werden.

Von gleich drei Superlativen spricht Peter Kothe vom Abiturjahrgang 2018. Als Nummer 1 nannte er „den wohl „schönsten letzten Schultag, den wir je hatten.“ Superlativ Nummer 2 ist der Notendurchschnitt. Er lag bei 2,35. „Kein Jahrgang war bislang besser.“ Superlativ Nummer 3 bezieht sich auf den Jahrgangsbesten. Lennard Birth legte ein glattes Einser-Abitur hin. Er erreichte 841 von 900 möglichen Punkten. „Noch kein Schüler hat so ein Ergebnis erreicht.“

Peter Kothe blieb seiner Linie treu und hatte für jede Schülergruppe, die nach vorn gebeten wurde, einen besonderen Spruch parat wie: „Lege keinen Wert auf die Materie, sei nicht besessen von Macht und Gier, sei immer ehrlich und liebevoll, dann wird das Leben einfach toll.“

Die Klassen 12/1 bis 12/4 wurden von den Klassenlehrern und Tutoren Andreas Boldt, Gudrun Rehwald, Matthias Diestelberg sowie Elke Milkowski und Heike Fink zum Abitur geführt.

Was wäre eine Zeugnisausgabe am Oschersleber Gymnasium ohne das feierliche Programm. Dieses gestalteten die Orchesterklasse der Schule und der Chor unter der Leitung von Bettina Jendrok, Schüler der Musikschule sowie die Solisten Ian Zimmermann, Christoph Petsch, Aike Lange und Andy Behrend.

Ein besonderer Höhepunkt der Zeugnisausgabe ist stets die Bekanntgabe des „Besten Abiturienten des Jahrgangs 2016 bis 2018“. Diesen Titel vergibt alljährlich der Förderverein des Oschersleber Gymnasiums.

Ein großes Geheimnis war es in diesem Jahr nicht. Wer ein glattes Einser-Abi hinlegt hat sich diesen Titel verdient, erst recht, wenn jemand wie Lennart Birth sozial und politisch engagiert ist, wie Fördervereinsvorsitzende Anke Hustedt betont. Sie bezeichnete den „Abiturienten des Jahres“ als außerordentlich zielstrebig, ihn in einer Prüfung zu erleben, sei für alle Beteiligten ein Genuss gewesen. Lennart Birth wurde im Übrigen jüngst zum 2. Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Oschersleben gewählt und habe bereits mit der politischen Lebensplanung begonnen.

Auch Lina Luise Schüler trat in der Nicolai-Kirche an das Mikrofon. Im Namen ihrer Mitschüler blickte sie auf die gemeinsame Schulzeit zurück. Ihr Dank galt Eltern und Lehrern, die die Kinder von einst bis zum Abitur begleiteten.