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Auch Abschied ist Grund zur Freude

Traditionell in der Nicolai-Kirche nahmen am Sonnabend 81 Abiturienten des Oschersleber Gymnasiums ihre Zeugnisse entgegen. Das Schulmotto 2014/2015: „Den Grund zur Freunde – es gibt ihn!“ kam während der Feierstunde noch einmal so richtig zum Tragen.

Von Yvonne Heyer 06.07.2015, 01:01

Oschersleben l Wie eine Perlenkette haben sich 81 Abiturienten auf dem Parkplatz vor der Nicolai-Kirche aufgereiht. Gemeinsam mit ihren Tutoren und Tandemlehrern Andreas Boldt, Annika Uhden, Barbara Wajroch, Heike Fink, Rositha Martin und Steffen Raab sehen die ehemaligen Schüler der Klassen 12/1 bis 12/4 dem letzten Akt ihrer zwölfjährigen Schulzeit entgegen. Geschafft – dieses Wort ist in ihre Gesichter geschrieben.

2013 waren 93 Schüler in die Kursstufe eingetreten, 81 von ihnen legten letztendlich das Abitur ab. Ein Gesamtdurchschnitt von 2,39 wurde erreicht. Ein glattes Einser-Abitur legte Anselm Fuhrmann hin.

Dass aus den Kindern, die mit der 5. Klasse zum Oschersleber Gymnasium kamen, nun verantwortungsbewusste junge Menschen geworden sind, beweist auch die Tatsache, dass die einstigen Schüler die Organisation ihrer Zeugnisausgabe und des Abi-Balls, der in der Magdeburger Stadthalle stattfand, selbst in die Hand nahmen. Schulleiter Dr. Bernd Malkowski hob hier besonders Marius Beier hervor. Der herausragende Musikschüler und nun auch Abiturient stellte sich am Sonnabend in der Nicolai-Kirche für den Projektchor der Klasse 9 bis 12 an das Dirigentenpult und führte die Sänger gekonnt durch das Programm. Dieses wurde übrigens auch von den Bläserklassen 5.2. und 6.1., Luise Scholz, Alexandra Jedrejzcak, Andy Behrendt, Lisa Schmidt, Rabea Neumann, und Friederike Arndt gestaltet.

Gast der Zeugnisausgabe war übrigens auch Oscherslebens ehemaliger Bürgermeister Dieter Klenke.

Schulleiter Dr. Bernd Malkowski ließ die vergangenen Schuljahre der heutigen Abiturienten des Oschersleber Gymnasiums gewohnt philosophisch Revue passieren. So mancher Lacher ging durch die Nicolai-Kirche als er an verschiedene Episoden, die er mit den nun ehemaligen Schülern erlebte, erinnerte. „Einen Grund zur Freude - es gibt ihn, durch euch“, so sein Fazit.

Oberstufenkoordinator Peter Kothe gab bei der Zeugnisausgabe jeder Schülergruppe einen besonderen Spruch mit auf den Weg wie etwa. „Wenn du etwas Neues gewinnen willst, musst du bereit sein, Altes zu opfern!“

Ein besonderer Höhepunkt ist nach der Übergabe der Zeugnisse stets auch die Rede eines Abiturienten. In diesem Jahr trat Anne Riethausen an das Rednerpult. Auch in ihrer Rede sollte das Schulmotto: „Den Grund zur Freunde - es gibt ihn!“ eine große Rolle spielen. Die Zeugnisausgabe und damit das Ende der Schulzeit seien zugleich Abschied und Beginn. Viele Dinge habe sie in den vergangenen Wochen und Monaten zum letzten Mal getan: die letzte Klausur, die letzte Unterrichtsstunde, die letzte Prüfung. „Und all das haben wir zusammen erlebt. Nach zwölf Jahren Schule weiß ich heute , dass jeder von uns auf seine Art anders ist und dass wir dieses tolerieren müssen. Unser Abitur heißt auch, von Eltern und Familie Abschied zu nehmen. Trotzdem gibt es immer einen Grund zur Freude. Wir können das Leben, das wir führen wollen, selbst bestimmen, gestalten. Also los!“, meinte die Abiturientin, die nach der Laudatio der Vorsitzenden des Schul-Fördervereins, Anke Hustedt, auch die Ehrung „Beste Abiturientin des Jahres 2014/2015“ entgegennehmen konnte. Mit dem Titel werden jene Schüler geehrt, die schulisch wie außerschulisch herausragende Leistungen vollbringen. Anke Hustedt hob vor allem hervor, dass Anne die gesamten Sommerferien des letzten Jahres als Praktikantin in einer Tagesklinik für psychisch Kranke verbrachte. „Anne ist nie laut und hat doch etwas zu sagen. Sie hat das Leben der Kursstufe auf hohem Niveau bewegt und mitgestaltet“, fasste Anke Hustedt zusammen.