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Radverkehr in der Börde Neues Konzept für den Radverkehr im Landkreis Börde entsteht

Bis Ende 2024 will der Landkreis Börde ein neues Radverkehrskonzept erarbeiten. Dabei sollen auch alternative Möglichkeiten thematisiert werden.

Von Jan Dahms 30.01.2024, 09:00
Der Landkreis Börde soll ein Radwegekonzept erhalten.
Der Landkreis Börde soll ein Radwegekonzept erhalten. Symbolfoto: dpa

Oschersleben - Viele Kommunen haben es bereits vorgemacht, nun will der Landkreis Börde nachziehen: Bis Ende des Jahres soll auf Kreisebene ein eigenes Radverkehrskonzept erstellt werden.

Nach eigenen Angaben ist es dabei das Ziel, ein zusammenhängendes Radverkehrsnetz im Landkreis zu entwickeln und vorhandene Lücken schrittweise zu schließen. Damit solle Radfahren attraktiver gemacht werden und den Radverkehr im Landkreis insgesamt erhöht werden. Man richtige sich dabei an den Anforderungen der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Sachsen-Anhalt, in dem der Landkreis kürzlich beigetreten sei.

Zum Auftakt haben sich gestern unter anderem Vertreter von Land, Kreis, und Kommunen, sowie Interessenverbände in Oschersleben getroffen. „Die Radverkehrssituation in unserem Landkreis wird nicht erst seit den heutigen Tagen diskutiert“, stellt dabei der zuständige Leiter des Kreisdezernates Bau, Umwelt und Straßenverkehr, Denis Gruber, fest. Das Thema habe demnach schon eine gewisse Geschichte. Zwar seien bereits zahlreiche Investition in Radwege in den letzten Jahren angeschoben worden, „dennoch muss man feststellen, es blieben einige Chancen ungenutzt“, so Gruber.

Zuletzt keine Förderung für Radwege bekommen

Er verwies in dem Zusammenhang auf ein vorheriges Radwegekonzept aus dem Jahr 2018, das dem Kreistag damals vorgelegt worden sei. Allerdings habe eine kritische Bewertung dieses Konzepts nicht stattgefunden, betont Gruber und stellt fest: „Auf Landkreisebene wurde es nicht erreicht, Fördermittelanträge zu stellen und Radwege vor Ort umzusetzen, so wie es der Kreistag beschlossen hat.“

Beim neuen Konzept sollen nun noch deutlicher Bedarfe, Dringlichkeiten und Prioritäten des Radverkehrs festgelegt werden. Diese Faktoren sowie das ganze Konzept dienen dann als Grundlage, um notwendige Unterstützung bei den Baumaßnahmen zu beantragen. „Der Landkreis ist abhängig von Landeszuwendungen und Fördermittel“, betont Gruber. Man müsse deshalb auch offen sein für alternative und kostengünstigere Radwege etwa auf Wirtschaftswegen, Forstwegen und auf Deichen sein.

Derzeit sind nach eigenen Angaben rund 13 Prozent des etwa 600 Kilometer umfassenden Kreisstaßen-Netzes in der Börde mit separaten Radwegen ausgebaut. Ein komplettes Netz von Radverkehrsanlagen zu schaffen, sei daher utopisch. Denn wer auf dem Land lebt, lege längere Strecken zurück und fahre deutlich häufiger mit dem Auto.

„Wir denken, dass die Erstellung dieses Konzepts nur dann funktioniert, wenn wir intensiv verschiedene Akteure, wie Vertreter der Politik, des Kreistags und den Kommunen, sowie der AG Radverkehr einbinden,“ erklärt der Dezernatsleiter. Deshalb werde man werde man beispielsweise regelmäßig in den Fachausschüssen des Kreistags über den aktuellen Stand informieren bis das fertige Radverkehrskonzept zum Ende des Jahres erarbeitet sei, verspricht Gruber.