A14-Nordverlängerung A14-Bypass zwischen Magdeburg und Schwerin bei Stendal schon fertig
Für die A14 an der Elbe im Kreis Stendal wird es eng. Die B189 verschwindet, eine ganz alte Ferntrasse bei Seehausen wurde komplett modernisiert. Ein Meilenstein für die Entwicklung im Norden von Sachsen-Anhalt, heißt es zur Freigabe.

Seehausen. - Rechtzeitig, bevor der Verkehr auf der A14 zwischen Magdeburg und Schwerin bis über die Elbbrücke bei Wittenberge rollen kann, ist ein wichtiger Nebenabschnitt fix und fertig. Die Verbindungsstraße zwischen Seehausen und Geestgottberg im Norden des Landkreises Stendal wurde komplett ausgebaut und feierlich eingeweiht. Viel Lob gab es von den Offiziellen – und auch ein Versprechen.
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Von einem Meilenstein für die Entwicklung der Region im Norden von Sachsen-Anhalt sprach Stefan Karnop. Der Vertreter des Verkehrsministeriums in Magdeburg hob hervor, dass die Umsetzung des Straßenbauprojekts nicht in üblicher Form erfolgt sei. Das Land förderte den Ausbau der maroden Kreisstraße mit 90 Prozent, obwohl der Bauherr der Landkreis Stendal ist. „Doch wenn wir die Straße nun übernehmen, gehört es sich, sich finanziell zu beteiligen“, sagte Karnop.
Warum die B189 von Magdeburg über Stendal, Wittenberge und weiter nun Geschichte ist
Hintergrund: Die Straße zwischen Seehausen und Geestgottberg (K1012) wird zur Landesstraße 38 hochgestuft und zum 1. Januar 2024 vom Land als Träger übernommen. Die Hochstufung hängt damit zusammen, dass ab der künftigen A14-Abfahrt Seehausen die B189 nicht mehr existiert. Die Bundesstraße wird für die A14-Nordverlängerung überbaut. Somit fließt dann der Nebenverkehr auf der L38. Gleichzeitig ist entschieden worden, die B189 generell in L38 umzuwidmen. Das geschieht schon am 14. Dezember 2023 mit der Freigabe des nächsten A14-Abschnitts bis Lüderitz im Kreis Stendal.

Der A14-Bau schreiten also weiter voran. Deshalb war es den Verantwortlichen in der Kreisverwaltung Stendal und in der Hansestadt Seehausen sehr wichtig, dass diese erforderliche Nebenstrecke zur A14 rechtzeitig fertig ist, beteuerten Landrat Patrik Puhlmann (SPD) und Verbandsgemeinde-Bürgermeister Rüdiger Kloth (Freie Wähler). Beide gingen auf die Forderung der Linke/Grünen-Fraktion im Stadtrat Seehausen ein, dass auf der neuen L38 generell das Tempo auf 70 km/h begrenzt werden sollte. Zur Sicherheit von Radfahrern, weil straßenbegleitende Radwege fehlen. Der Antrag der Fraktion fand in Ausschusssitzungen bislang keine Mehrheit.
Wenn A14 fertig ist, soll die Sicherheit für Radfahrer auf den Prüfstand kommen
Laut der Bundesgesetze gibt es kaum Spielraum für kommunale Selbstbestimmungen, sagte Puhlmann und erinnerte, wie schwierig es ist, in Orten Tempo 30 durchzusetzen. Für Rüdiger Kloth gehört bei jedem Straßenbau ein Radweg dazu. „Wir haben ihn uns gewünscht, aber nicht bekommen.“ Es sei den Seehäusern jedoch versprochen worden, wenn die A14 fertig ist, zu prüfen, ob an der L38 in Hinsicht der Sicherheit für Radfahrer etwas getan werden kann.

Die Fakten sind vorerst geschaffen. Es rollt sich gut auf der ausgebauten Piste zwischen Seehausen und Geestgottberg, bis Tempo 100 ist es erlaubt. Planer und Baufirma ernteten viel Lob. Dass die Milch im Tanklaster zu Butter wird, gehört endgültig der Vergangenheit an, sagte Thomas Müller. Der Leiter des Straßenbauamtes in Stendal erinnerte an die Witzelei von früher, wenn Milchlaster zwischen Seehausen und Beuster unterwegs waren.

Der 4. und letzte Ausbauabschnitt für den A14-Bypass im Norden von Sachsen-Anhalt steht noch aus. Die Straße von Geestgottberg bis zur alten Elbbrücke bei Wittenberge (etwa 3 km) wird unter der Regie des Landes ausgebaut. Die Zeitschiene steht noch nicht fest.
Was der 3. A14-Bypassabschnitte kostet, was bebaut wurde
Das sind einige Fakten und Zahlen zum 3. Bauabschnitt der neuen L38 Seehausen-Geestgottberg (alte K 1020) unter der Regie des Landkreises Stendal in Zusammenarbeit mit den Planern vom Ingenieurbüro Peter Pickler in Stendal und dem Straßenbauunternehmen Matthäi GmbH & Co. KG in Stendal. Baubeginn war am 6. März 2023, am 27. Oktober erfolgte die Freigabe für den Verkehr, am 16. November 2023 der offizieller Scherenschnitt. Die Ausbaulänge beträgt 3.250 Meter, die Fahrbahnbreite 6,50 Meter.

Es wurden 10 Durchlässe aus Stahlbeton, Profilstahl oder Kunststoff gebaut, ebenso Gehwege, Sicherheitsstreifen und Zufahrten, insgesamt etwa 300 Quadratmeter aus Betonsteinpflaster, 10 Ackerzufahrten in Abstimmung mit den Landwirten in Asphaltbauweise. Für entfernte Bäume erfolgte die Ausgleichs- und Ersatzpflanzung von 165 neuen Bäumen.
Das Bauprojekt wird mit 90 Prozent durch das Land gefördert. Die Kosten belaufen sich für die Straßenplanung auf circa 182.000 Euro und dem Ausbauauftrag auf etwa 3.350.900 Euro. Die Ausgleichs- und Ersatzpflanzung kostet circa 24.700 Euro (40 Obstbäume an Kreisstraße nach Esack) und 77.580 Euro (125 Obstbäume auf Streuobstwiese).