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Rund 200 000 Euro flossen in die Kirche zu Kirchpolkritz Arbeitslose Zeit der Glocken nach Sanierungsende vorbei

Von Ingo Gutsche 07.10.2011, 06:25

Die Arbeiten an der Kirche zu Kirchpolkritz, die rund ein Jahr in Anspruch nahmen, sind abgeschlossen. Die Investitionssumme von 200 000 Euro floss größtenteils in ein neues Dach samt Dachstuhl.

Kirchpolkritz. Die spätromanische Kirche präsentiert ihr neues Antlitz. Das klare Rot der nagelneuen Dachziegel des Kirchpolkritzer Gotteshauses fällt dem Betrachter sofort ins Auge. Von außen sei jedoch schwer erkennbar, dass auch im Inneren unzählige Stunden gewerkelt wurde. Ein "immenser Aufwand" war auch beim Dachstuhl nötig, um die "erheblichen Schäden" zu beseitigen, weiß Marco Schönhoff, Baupfleger beim Kreiskirchenamt in Stendal.

Das rund 200000 Euro teure Sanierungsvorhaben an der Kirche ist nach rund zwölfmonatiger Bauphase abgeschlossen. Mit dem Ende der Arbeiten halten ab diesem Monat wieder Gottesdienste Einzug. Der erste in diesem Jahr ist für den 23. Oktober terminiert, sagt Pfarrer Jens Födisch, der weiß, dass die Ex-Kommune Schwarzholz einen großen Anteil an der Realisierung der Investition hat und ihr für die Unterstützung dankt. Mittel aus dem Konjunkturpaket II wurden dafür locker gemacht. "Dies war dringend nötig."

Wunsch des Denkmalschutzes

Denn am Dachstuhl nagte der Zahn der Zeit. "An den Fußpunkten der Sparren war die Tragfähigkeit nicht mehr gegeben", sagte der Fachmann, der diesen Bereich als marode einschätzte. Folge: Eine neue Dachstuhl-Konstruktion musste her. Und diese besteht nun aus neuen und auch aus den alten Balken. Eine Mischung, die der Denkmalschutz wünschte und nach Ansicht von Schönhoff und Födisch auch optisch wirkt. Das Hölzerne aus früheren Zeiten "hat statisch gesehen keine Bewandtnis". Die alten Balken wurden ins neue System integriert, an den neuen befestigt.

Über den Abschluss der Arbeiten und den neuen Zustand freut sich auch Gemeindekirchenrats-Vorsitzende Bärbel Süßkind, die dazu den bewährten Klang der Glocken herbeisehnt. Der Glockenstuhl, der "völlig raus musste", war ebenfalls Bestandteil des Projektes und wurde erneuert. Dadurch wurden die beiden bronzenen Glocken, die laut Süßkind "wunderschön klingen", hochgezogen und blieben über ein Jahr arbeitslos.

Ab diesem Monat wird ihr Klang wieder täglich ab 18 Uhr für einige Minuten hörbar sein. Zum Kirchen-Inventar zählt neuerdings auch der Wetterhahn. "Dieser wurde gesponsert", bedanken sich Süßkind und der Pfarrer bei den Geldgebern. Der nun hoch oben auf der Kirchturmspitze Thronende wurde nachgebaut. Denn eine Kopie des Wetterhahnes, der vor Jahren schon einmal dort saß, war vorhanden. Sein Nachfolger hat den Platz ganz oben eingenommen.

Freude über neuen Wetterhahn

Das Kirchpolkritzer Gotteshaus ist unter anderem auch Ziel von Radtouristen, die den direkt an der Kirche entlangführenden Elberadweg nutzen. "Sie staunen, weil sie in diesem kleinen Ort nicht so eine wunderschöne Kirche erwarten würden", sagt die Gemeindekirchenrats-Vorsitzende stolz.