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Brückensanierng Neuer Anstrich kommt erst 2019

In vier Jahresscheiben soll bis 2022 der Korrosionsschutz der 31 Jahre alten Eisenbahnbrücke über die Elbe bei Wittenberge erneuert werden.

Von Ralf Franke 12.07.2018, 01:01

Losenrade l Seit Mitte April ist auf der Bahnstrecke von Osterburg nach Wittenberge Schienenersatzvekehr angesagt, weil die Eisenbahnbrücke über die Elbe „alles abbekommen“ soll, wie es auf Info-Plakaten der Bahn AG heißt. Womit gemeint ist, dass der Korrosionsschutz der Stahlkonstruktion erneuert werden muss. In dem Zusammenhang sollten auch zwischen Seehausen und der Brücke Gleisbauarbeiten über die Bühne gehen, die inzwischen für eine Verlängerung der Vollsperrung und damit des Schienenersatzverkehrs um einen Monat voraussichtlich bis zum 3. August gesorgt haben (wir berichteten).

Aber auch, wenn die Bahnstrecke dann wieder freigegeben werden sollte, wird an der Brücke noch kein Pinselstrich vollzogen sein. Das ist aber offenbar keinem Verzug geschuldet, sondern im Projekt, das über vier Jahresscheiben bis 2022 gehen soll, gar nicht anders vorgesehen.

Derzeit laufen die Vorbereitungsarbeiten wie das Erstellen und Prüfen der Ausführungspläne für die Gerüste und die entsprechende Materialbeschaffung. Die eigentlichen Gerüstarbeiten für den ersten Bauabschnitt sollen erst ab Mitte des dritten Quartals, also im August, beginnen und bis Ende des Jahres dauern, heißt es aus der Pressestelle der Bahn AG auf Nachfrage der Volksstimme. Während Fußgänger und Radfahrer den Bypass an der Elbquerung entgegen früherer Ankündigungen bislang weiter ohne Behinderungen nutzen durften, kann es bei den Gerüstarbeiten dann kurzfristig und vorübergehend zu Einschränkungen kommen. Vorhersagbar ist das nicht.

Der Start der eigentlichen Korrosionsschutzarbeiten ist erst im Frühjahr 2019 im Rahmen des zweiten Bauabschnittes vorgesehen.

Bei der Konstruktion handelt es sich übrigens um eine Fachwerkträgerbrücke, die 1987 fertig gestellt wurde, mit einer Spannweite von 1026 Metern zwar ein langes Tal überspannt, bei der aber nur zwei der dutzend Pfeiler ständig im Flussbett stehen. Mit Randwegen ist die Konstruktion 14,08 Meter breit. Die Gesamtbeschichtungsfläche auf der der Korrosionsschutz erneuert wird, beträgt fast 140 000 Quadratmeter. Damit es nicht zu Einträgen in den Strom kommt, werden die einzelnen Abschnitte staubdicht eingerüstet.

Bei der regelmäßigen Bauwerksüberprüfung waren starke Korrosionsschäden an der gesamten Brücke festgestellt worden. Besonders im Bereich der Gleise sind örtlich Schäden durch die Einwirkung von Feuchtigkeit und aggressiven Schüttgütern (frühere Kalitransporte) zu sehen, so die Bahn-Auskunft. Bei einer Probestrahlung wurde festgestellt, dass der komplette alte Schutzanstrich der Brücke bis zur Verzinkungsbeschichtung entfernt werden muss. Danach erhält der Stahl als Korrosionsschutz zwei Grund-, eine Zwischen- und eine Deckbeschichtung. Zuerst ist die 306 Meter lange Strombrücke an der Reihe, dann folgen die beiden Flutbrücken mit einer Länge von jeweils 360 Metern.