Übung Feuerwehren im Kreis Stendal proben den Ernstfall
„Ein Traktor ist bei Ziegenhagen in Brand geraten, der Fahrer wird vermisst.“ Diese Alarmmeldung hat mehrere Feuerwehren aus der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck mobilisiert. Zum Glück handelte es sich um eine Übung.

Rochau. - 8.15 Uhr. Nicht nur beim Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Rochau meldet die Divera-App Alarm.
Stichwort „Brand A Kleinfahrzeug“! Zwei Sekunden später schrillen die Sirenen in Klein Schwechten, Ziegenhagen und Rochau. Jetzt heißt es schnell handeln. Kurze Zeit später haben die Kameradinnen und Kameraden ihre Fahrzeuge besetzt. Während der Fahrt informieren die Gruppenführer darüber, dass es sich um eine Einsatzübung handelt. Es wird eine Person vermisst. Die Feuerwehren proben das Zusammenspiel.
Traktorist erlitt Schock
Die Ausgangslage: Ein Traktor ist auf einer Wiese bei Ziegenhagen in Brand geraten. Am Einsatzort übernimmt der Zugführer. Ein Spaziergänger hatte den Brand gemeldet und verständigt die eintreffenden Kräfte darüber, dass der Traktorfahrer vermisst wird und sich eine weitere Person beim Löschversuch verletzt hat. Sie liegt in unmittelbarer Nähe am Rand des Feldweges neben ihrem Fahrrad. Das Rochauer Hilfeleistungs-Löschfahrzeug (HLF) ist bereits zum Brandherd vorgerückt und übernimmt die Suche und Rettung des Traktoristen. Er hat einen Schock erlitten und wird zur weiteren Betreuung übergeben. Andere Einsatzkräfte kümmern sich um den Radfahrer, setzen einen Verteiler, stellen die notwendigen Schlauchverbindungen her oder bauen das Hydroschild auf. Es gilt, den in Vollbrand stehenden Traktor zu löschen und gleichzeitig einen angrenzenden Wald zu sichern. Dann übernimmt der Angriffstrupp die Erstbekämpfung. Schnell ist klar, zusätzliches Löschwasser ist erforderlich.
Die Ortswehr Ziegenhagen hat bereits eine Tragkraftspritze an den Tiefwasserbrunnen angeschlossen. Die Brandbekämpfer der Feuerwehr Klein Schwechten übernehmen mit einer zweiten Pumpe die Weiterleitung des Löschwassers zum HLF. Eile ist geboten, denn der 2.000-Liter-Tank ist inzwischen fast leer. Als die sogenannte lange Wegestrecke steht, heißt es über Funk: „Wasser marsch“! Die kontinuierliche Brandbekämpfung ist dank des reibungslosen Zusammenspiels der Wehren gesichert.
Glutnester entdeckt
Zwei fiktive Rettungswagen, angefordert durch die Einsatzleitung, verlegen die verletzten Personen nach erfolgter Erstbetreuung in umliegende Krankenhäuser. Kurze Zeit später schien es, als sei der Brand bekämpft. „Wasser halt!“ Mit einer Wärmebildkamera überprüft der Angriffstrupp den Brandherd und entdeckt Glutnester. Es folgt der nächste Befehl: „Wasser marsch!“ Dann, nach einer weiteren Überprüfung, Entwarnung. Der Brandherd ist endgültig gelöscht und die Einsatzstelle wird zurückgebaut.
Im Anschluss fand die erste Auswertung statt. Die Beobachter bescheinigen den Kameraden eine erfolgreiche Einsatzübung. „Sicher gibt es an der einen oder anderen Stelle noch Entwicklungspotenziale“, heißt es aus den Reihen der Führungskräfte. Sie werden dann im Rahmen des Dienstunterrichtes in den Ortswehren intern ausgewertet.
Mit einem gemeinsamen Mittagessen endet die Übung. Ein Dankeschön richten die Organisatoren an alle Kameraden, die an der Einsatzübung teilgenommen haben, an die Beobachter und die Feuerwehr Arneburg für ihre Unterstützung sowie an das Team des Landgasthauses „Libelle“ für die Versorgung.