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Für Geflügel Osterburg rückt Impfstoff raus

Alle wollen den Impfstoff, Osterburg hat ihn schon, zumindest für Geflügel. Der Andrang bei der Ausgabe war groß.

Von Stephan Metzker 17.08.2020, 23:01

Osterburg l Während weltweit auf einen Impfstoff zur Eindämmung des Covid-19-Virus für den Menschen gehofft wird, können sich Hühner, Fasane, Rebhühner und ähnliches Federvieh „entspannt zurücklehnen“. Denn mit der Nobilis-Ma5-Impfung in Kombination mit Clone 30 wird seit Jahren vorbeugend gegen den hochansteckenden Newcastle-Disease-Virus (atypische Geflügelpest) und eine chronische Bronchitis vorgegangen. Die Krankheit äußert sich bei Hühnern und hühnerähnlichen Tieren in Form von Verdauungsstörungen, Atembeschwerden, neurologischen Symptomen und kann bei einem schweren Verlauf nahezu alle Tiere eines Bestandes töten. „Deswegen sind die Halter, auch Privatleute, laut der Geflügelpest-Verordnung gesetzlich dazu verpflichtet, ihre Tiere alle drei Monate zu impfen“, wie die stellvertretende Vorsitzende des Rassegeflügelzuchtvereins, Grit Lorenz, am Sonntag bei der Impfstoffausgabe an der Vereinsanlage erklärte. Verabreicht wird der Stoff pro Tier mit einem Milliliter (Alter und Größe spielt dabei keine Rolle) und idealerweise über das Trinkwasser.

Nach dem Kauf des Serums erhalten die Züchter eine Impfbescheinigung. Bei Kontrollen des Veterinäramtes ist diese dann vorzulegen, ansonsten drohen empfindliche Strafen. „Genauso wichtig ist auch die Anmeldung und Registrierung bei der Tierseuchenkasse“, erzählte Grit Lorenz. „Das vergessen viele Halter nämlich oft, denn dazu sind sie ebenfalls verpflichtet. Die dann entstanden Konsequenzen bei Kontrollen und Nichteinhaltung tun dann schon richtig weh.“

Zu den Nebenwirkungen der Ma5+Clone-30-Verabreichung können unter anderem vorübergehende Mattigkeit oder Schnupfen auftreten. „Das ist halt wie beim Menschen auch. Jeder verträgt eine Impfung etwas anders“, verriet die Stellvertreterin. Der Rassegeflügelzuchtverein Osterburg beziehe sein Serum seit Jahren über Dr. med. vet. Lutz Winter aus Düsedau – in einer 1000-Milliliter-Flasche. Diesmal wurde das Gefäß komplett leer, der Andrang am Vereinsgelände war groß. Das liegt im Sommer vor allem an dem hohen Tieraufkommen aufgrund von Nachzuchten. Auch Nicht-Vereinsmitglieder können übrigens in Osterburg bei der regelmäßigen Ausgabe an der Vereinsanlage den begehrten Impfstoff kaufen.

Die Zuchtfreunde des Vereins schauen nun erwartungsvoll auf Sonnabend, 5. September, denn dann soll wieder die traditionelle Jungtierbesprechung unter freiem Himmel stattfinden. Zu Gast ist der bekannte Preisrichter Wilfried Lattorff aus Wittenberge.