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25. Osterburger Literaturtage + Landesliteraturtage in der Hansestadt Lesefest im Kreis Stendal eröffnet: Wortwitz aus Halle zum Auftakt

Osterburg feiert ein Vierteljahrhundert Literaturfestival. Christian Kreis und Andreas Mikolajcyk aus Halle eröffnen den zweiwöchigen Kulturmarathon in der Biesestadt.

Von Astrid Mathis 16.10.2024, 02:00
Christian Kreis  (links) und Andreas Mikolajczyk aus Halle eröffneten die 25. Osterburger Literaturtage.
Christian Kreis (links) und Andreas Mikolajczyk aus Halle eröffneten die 25. Osterburger Literaturtage. Foto: Astrid Mathis

Osterburg. - Zum 25. Mal heißt es: Die Osterburger Literaturtage sind eröffnet. Wie 1998 und 2016 ist Osterburg außerdem Gastgeber, aber zum ersten Mal Partner der Landesliteraturtage in Sachsen-Anhalt.

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„Das sagt eigentlich schon alles“, findet nicht nur Nico Schulz, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Osterburg. „So viel Kulturbesessenheit hat nicht jede Kleinstadt“, steht für ihn fest. 25 Jahre, sozusagen „silberne Literaturtage“, die für etwas sehr Wertvolles sprechen, seien vielen engagierten Menschen zu verdanken – von den Organisatoren rund um Bibliotheksleiterin Anette Rieger bis hin zu den Partnern und finanziellen Unterstützern. Und auch Annemarie Theil, die ihrerseits gemeinsam mit dem früheren Bibliotheksleiter Manfred Güßfeld den Anstoß für Osterburg als Gastgeber der 7. Landesliteraturtage gegeben hatte, hob Nico Schulz als engagierte Politikerin, Kultur und Kreativität zu fördern, hervor. Nicht umsonst mache Osterburg als „Literaturhauptstadt der Altmark“ diesem Namen alle Ehre. Schließlich sei es ein Novum, dass die Landesliteraturtage an vier Orten – Magdeburg, Halle, Zeitz und Osterburg – stattfinden und gleichzeitig für Osterburg eine Auszeichnung.

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„Flussauf, flussab: Strömungen der Literatur in Sachsen-Anhalt“ – so der vielversprechende Titel der Landesliteraturtage, für die Osterburg Gastgeber ist. Dr. Sebastian Putz, Staatssekretär für Kultur in Sachsen-Anhalt, weiß um den Stellenwert der Literatur. Nicht nur in Osterburg. Wurden Bücher einst als Luxusgüter in den Haushalten wohlsituierter Bürger betrachtet, überschwemmen heute 60.000 Neuerscheinungen allein in Deutschland den Markt. Selten mit einem intellektuellen Anspruch eines Heinrich Heine, wie ihn Putz zitierte. Es werde ja nicht nur veröffentlicht, sogar im Selbstverlag, sondern auch geschrieben, dass jeder mitlesen könne – auf Fanseiten zum Beispiel.

Von ganz anderer Klasse waren da die beiden Künstler aus Halle: Andreas Mikolajczyk mit Banjo und Ukulele sowie Christian Kreis mit spitzer Zunge und Feder. Wer den Schaden hat, landet in einer seiner Kolumnen. Gern erzählt er darin von seiner Mutter und seiner Frau. Auf den Vorschlag der Erstgenannten, doch so etwas wie Beerdigungsredner zu werden – schreiben könne er ja –, dichtete er gleich mal ein paar Nachrufe wie etwa: „Auf einmal bist du nicht mehr da und keiner kann’s verstehn, doch einer, nämlich ich, ich lass dich gerne gehn.“

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Mit seiner Freundin verbindet ihn, mal abgesehen von der Liebe zum Kümmelschnaps – die Liebe zum Meer. Hiddensee, um genau zu sein. Am besten lebt das Paar dieselbe im grauen November beim Kampf-Halma aus. Auch bei „Mensch ärgere dich nicht“ ist es immer dasselbe. Am Ende vergleicht sie Kreis mit Putin.