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Konzertreihe "Sommernächte" locken mit "Offener Bühne"

Die frisch installierte Konzertreihe "Osterburger Sommernächte" hat mit einer "Offenen Bühne" im Biesebad ihre Fortsetzung erlebt.

Von Astrid Mathis 24.08.2020, 01:01

Osterburg l Mit Lehrer Peter van Meegen und der Schülerband des Markgraf-Albrecht-Gymnasiums, die extra für das Konzert am Sonnabend noch einmal in der alten Formation zusammenkam, fiel am Sonnabend der Startschuss der „Offenen Bühne“. „Die sind ja super“, schwärmte Katrin Knespel-Knöller begeistert. „So einen Abend könnte es ruhig öfter geben. Schön, dass der Sommer dafür genutzt wird.“

Ursprünglich sollte die „Offene Bühne“ mit Akteuren aus der Region bereits während des Spargelfestes in der Wasserstraße stattfinden. Doch die Stadtsause fiel aufgrund der Corona-Pandemie aus. Als vor einigen Wochen der offene Brief von „Nobody Knows“-Frontmann Max Heckel auf dem Tisch des Osterburger Kulturausschusses landete, in dem er appellierte, sich gerade in dieser Zeit für Künstler stark zu machen, wurden aber Nägel mit Köpfen gemacht. Der Ausschuss hob die „Osterburger Sommernächte“ aus der Taufe. Und in der neuen Musikreihe sollte sich auch die „Offene Bühne“ wiederfinden.

Gemeinsam mit Bürgermeister Nico Schulz (Freie Wähler) als Rückendeckung holte der Kulturausschuss Lenzner Event und Sponsoren mit ins Boot, berichtet Ausschusschef Wolfgang Tramp (Die Linke) von der Initiative, die dem Publikum am Sonnabend kostenfrei den Eintritt zur „Offenen Bühne“ ins Biesebad ermöglichte.

„Das ist eine schöne durchmischte Nummer“, waren sich Guido Lenzner und DJ Michael Thomas einig, „und wir freuen uns, die neue Generation so unterstützen zu können.“

Das galt auch für die Poetry-Slammer, die auf den Auftritt der Schülerband folgten und mit aufwühlenden Versen nachlegten. Sie ließen das Publikum über die beste Poetry-Slammerin abstimmen. Ida-Lia Salomon nahm die Krone schließlich mit nach Hause und übergab an Matthias Netal.

„Vom Zimmer auf die Bühne mit professioneller Technik, das ist echt toll.“ Vor wenigen Wochen hatte der Seehäuser sein Reifezeugnis erhalten. „Was ich mache, hat keinen roten Faden. Ich könnte sonst nie so auftreten“, bemerkte er und sah gespannt zum nächsten Künstler.

Jan Böhme aus Leppin ist inwischen als Erzieher und Produzent in Berlin zu Hause. Seit seine Schwester ihm zum zehnten Geburtstag eine Gitarre schenkte, ist die Musik seins. In Fabrice Walter traf der 24-Jährige vor drei Jahren beim Stadtfest in Osterburg einen, der so tickt wie er. Mit ihm rappte er am Sonnabend auf der Bühne und beeindruckte mit Texten wie „Kein Ende in Sicht“. „Kunst & Krempel“ nennt sich das Duo seit mittlerweile zwei Monaten und plant die erste eigene Scheibe.

„Er hat‘s drauf“, meinte Tom Werner über seinen Cousin Fabrice. „Ich kenne beide schon seit ihrer Kindheit und kann sie jetzt endlich auf der Bühne erleben“, freute sich Ramona Böhme aus Osterburg. Neben ihr Carola Köhn-Kerfin, die Jan noch aus seiner Zeit im Zühlener Kinderheim zu schätzen weiß: „Wir haben gesagt: Wenn ihr berühmt seid, möchten wir in die VIP-Lounge.“ Auf dem Weg dahin rockte Böhme mit Peter van Meegen noch „Ich vergess‘ mich bei Whisky und Gin“, während Tabiha Harzer anschließend im Duett begeisterte.

„Electric Muff“ zog letzten Endes von Rock über Blues und Punk mit Feuershow noch mal alle Register. 2008 ging die Band aus „Bad for your head“ hervor. Am Sonnabend waren sie der krönende Abschluss der „Offenen Bühne“, bevor Dorian Mauer und Fabrice Walter die Plattenteller drehten.