1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Störche kommen zurück nach Sachsen-Anhalt

Großvogel Störche kommen zurück nach Sachsen-Anhalt

Der erste Storch ist wieder zurück nach Deutsch gekommen. Ein Kollege in Pollitz ist gleich dageblieben.

Von Ralf Franke 16.01.2018, 19:00

Deutsch/Pollitz l Die Wege der Störche sind zwar in weiten Teilen schon gut erforscht, aber irgendwie immer noch unergründlich. Das wird dieser Tage wieder einmal deutlich, da sich Meister Adebar bereits im „tiefsten Winter“ in Deutsch zurückmeldet.

Yvette Zier und Pauline Schulz wiesen die Volksstimme jetzt fast zeitgleich darauf hin, dass die innere Uhr des ersten Großvogels offensichtlich bereits auf Frühling vorgestellt ist. Der einzige Horst des Dorfes, auf dem regelmäßig Storchen-Nachwuchs das Licht der Welt erblickt, ist seit Montag wieder bezogen.

Dass die Störche einzeln zurückkehren, ist normal, aber nicht der Zeitpunkt. Die Fachliteratur geht bei ganz eiligen Heimkehrern von frühestens Anfang Februar aus. Und bei dem Adebar in Deutsch soll es sich auch nicht um einen Hierbleiber handeln, so wie bei seinem Pollitzer Artgenossen, der im Herbst irgendwie den Abflug verpasst hat und bei seinen täglichen Ausflügen auf den Elb- und Alandwiesen im näheren und weiteren Umfeld beobachtet werden kann, wie André Solloch die Volksstimme kürzlich wissen ließ.

Die Großvögel von Deutsch haben ihr Zuhause auf einem ausgedienten Strommast im Herbst wie gewöhnlich gen Süden verlassen, wusste Pauline Schulz, deren Familie das Storchenleben vor ihrer Haustür dokumentiert. Was im vergangenen Jahr anders war als sonst: Das Paar verlor seinen Nachwuchs. Das Schicksal ereilte 2017 allerdings auch viele andere Adebare, weil Alt- und Jungvögel unter den Folgen des feucht-kalten Sommers leiden mussten. Ob das vielleicht die Ursache für den frühen Abbruch des Abstechers in südlichere Gefilde ist, wird wohl nie zu klären sein. In anderen Jahren zog auf dem Horst jedenfalls erst im April oder Anfang Mai wieder gefiedertes Leben ein.

Übrigens sind derzeit nicht die niedrigen Temperaturen das größte Problem der Störche, sondern das Angebot an tierischer Nahrung, bestätigte Storchenexperte Dr. Thoralf Schaffer auf Nachfrage der Volksstimme. Mitte Januar sei zwar extrem früh, aber der Naturbeobachter Schaffer macht inzwischen auch schon eine frühlingshafte Grundstimmung aus, die für den ersten Storch sprechen könnte.