Nachhaltigkeitswoche der Diakonie Rote Robinie im Gnadauer Park gepflanzt
Im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche der Diakonie wird in Gnadau nachgepflanzt. Gestern pflanzten Kinder mit Hilfe der Hausmeister eine Rote Robinie im Park.
Gnadau - Ob sich der knapp zweijährige Johannes mal daran erinnern wird, dass er mit ausgesprochenem Gleichmut und viel Wasser bei der Pflanzung half? Der kleine Junge ließ sich immer wieder von Haustechniker Steffen Körper seine „altersgerechte“ Gießkanne befüllen, um erst die Robinie zu gießen, dann mit großem Genuss sich selbst das Wasser über die Füße zu plätschern.
Die Knirpse der christlichen Kindertagesstätte waren dabei, als eine Rote Robinie in den Boden kam. Kein Einzelfall in Gnadau, wie Jens Schulz, Leiter des Altenpflegeheim Maria-Heyde-Haus, versicherte. Im „Park“ wurden bisher schon Eichen und Linden nachgepflanzt, weitere Bäume sollen in der nächsten Zeit hinzu kommen.
Wassersäcke für die Pflege
Nun ist das Pflanzen von Bäumen immer publikumswirksam und vermittelt ein gutes Gewissen in Sachen Ökologie. Doch wie sieht es mit der Pflege aus? „Die ist geregelt. Da kümmern sich unsere Haustechniker drum“, so Schulz. An den Bäumen werden Wassersäcke angebracht. Sie sorgen dafür, dass das Wasser da hingelangt, wo der Baum es aufnehmen kann: An den Wurzeln. Der Wassersack, der neudeutsch auch Trey Buddy genannt wird, lässt sich einfach befüllen. Dank der sogenannten Tröpfchenbewässerung, bei der das segensreiche Nass tropfenweise über Stunden ins Erdreich sickert, ist das Bewässern besonders effizient und nachhaltig.
Die Herrnhuter-Diakonie hat aktuell zur Nachhaltigkeitswoche aufgerufen. In allen deutschen Standorten hat man sich verschiedene Aktionen passend zum Thema ausgedacht. In Gnadau sind es die Baumpflanzungen. Und weil es sich um eine christliche Einrichtung handelt, steht die Schöpfungsgeschichte im Vordergrund. Darin heißt es: Am dritten Tag sprach Gott: „Das Wasser sammle sich in Meeren und Land soll entstehen“ - und Pflanzen, Büsche und Bäume fanden ihren Platz.
Und die müssen nun gegossen werden.
Verpflichtung für zukünftige Generationen
Jens Schulz erinnerte an jene Menschen, die Gnadau Ende des 18. Jahrhunderts mitten auf dem Acker gründeten und dabei auch „die Allee“ anpflanzten. Deren Linden rahmen die Gemeinde in einem exakten Rechteck ein. (Im 20. Jahrhundert wurde eine sportliche Veranstaltung danach benannt: der Lindenquadrat-Lauf.) Es soll sogar noch Bäume aus dieser Zeit geben. „Wir haben heute auch eine Verpflichtung für die Generationen, die nach uns kommen“, sagte Jens Schulz.
Ein kleiner Beitrag ist jene Rote Robinie, die gestern in den Boden kam. Sie wird fortan mit ihren tief rosaroten, hängenden Blütenkerzen und ihrem schweren, an Kölnischwasser erinnernden Duft, die Menschen erfreuen. Nicht nur die Kita-Knirpse flanieren im Park – auch die Bewohner des Altenheims genießen das Zwitschern der Vögel und die Kühle unter den Bäumen.
Die Nachhaltigkeitsaktion beschränkt sich aber nicht nur auf Baumpflanzungen. „Wir wollen bei den nächsten Elternabenden verschiedene Dinge ansprechen“, kündigt Kita-Leiterin Santa Maria Schäfer an. Zum Beispiel könne man beim Frühstücksbrot der Kinder auf Verpackungen verzichten und abwaschbare Dosen benutzen.
Denn was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.