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Borkenkäfer Soldaten mit grünem Daumen

Gemeinsam mit Bürgermeistern, Bundesforst und 100 Soldaten sind 15.000 Bäume auf dem Truppenübungsplatz Letzlingen gepflanzt worden.

Von Alexander Rekow 06.04.2019, 04:00

Letzlingen l Spaten statt Waffen hieß es kürzlich auf dem Truppenübungsplatz Altmark in der Colbitz-Letzlinger Heide. Denn das Gefechtsübungszentrum hatte gemeisam mit dem Bundesforst zum Tag der Umwelt geladen. Auf dem Programm stand aber kein Spaziergang durch Wald und Heide, sondern ein Großeinsatz. Bäume pflanzen war angesagt. Nicht 20 oder 50, nein, 15.000 Douglasien, Küstentannen und Buchen galt es anzupflanzen.

„Wir brauchen Schutz für den Übungsplatz“, erklärte Hauptmann Alexander Helle, der wie der Leiter des Gefechtsübungszentrums, Oberst Michael Knoke, ebenfalls zum Spaten griff. Explizit geht es Helle um Sicht-, Lärm- und Staubschutz. Denn der Truppenübungsplatz liegt mitunter nur 200 Meter von Ortschaften weg. Daher war es für Helle nur die logische Konsequenz, auch die umliegenden Orts- und Gemeindebürgermeister in die Aktion einzubinden.

Elf Ortsbürgermeister der Anrainergemeinden nutzten die Gelegenheit, um ihren Teil zur Aufforstung beizutragen. Ob für Regina Lessing aus Letzlingen, Eckhard Liebknecht aus Colbitz oder auch Sabine Wendler aus Haldensleben – an diesem Tag stand Arbeit im Freien statt in der Amtsstube auf der Tagesordnung.

„Nötig gemacht hat die Aktion der Befall des Baumbestandes durch Borkenkäfer“, erklärte der Hauptmann. Der langanhaltende und sehr trockene Sommer im vergangenen Jahr hätte sein übriges getan. Es seien Millionen dieser kleinen Schädlinge gewesen, erinerte sich Helle. Daher musste in der Colbitz-Letzlinger-Heide zur Motorsäge gegriffen werden. Zahlreiche Baumstumpfe zeugen noch von den Fällarbeiten.

Doch zum Spaten wurde gegriffen, musste der Kampfmittelräumdienst die 5,4 Hektar auf Monitionsreste absuchen. Schließlich schlummern noch heute Reste der Wehrmacht und der Roten Armee im Erdreich. Und tatsächlich, Regina Lessing stieß auf einen harten Gegenstand. Die betreffende Stelle wurde abgesperrt und mit roter Fahne gekennzeichnet. Es stellte sich heraus: Letzlingens Ortsbürgermeisterin ist auf eine russische Panzergrante gestoßen.

„Unterm Strich war es eine tolle Aktion“, resümiert Hauptmann Alexander Helle.