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Faulbrut Bienenseuche breitet sich rund um Klötze aus

Die Bienenseuche Faulbrut hat sich ausgebreitet. Der Sperrbezirk bei Klötze ist auf zehn Kilometer erweitert worden.

Von Antje Mewes 15.01.2019, 11:08

Klötze l Die Bienenkrankheit „Amerikanische Faulbrut“ hat sich im Raum Klötze weiter ausgebreitet. Der Altmarkkreis hat daraufhin eine Allgemeinverfügung erlassen und den Sperrbezirk rund um Klötze auf zehn Kilometer erweitert. Er wird ab sofort von den Ortschaften Beetzendorf und Apenburg im Norden, Kakerbeck und Zichtau im Osten, Breitenfeld und Wenze im Süden sowie Neu- und Altferchau im Westen begrenzt. Innerhalb dieses Radius geht das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt von aktuell mehr als 40 Imkern aus, die dort ansässig sind. Die für sie jetzt gültige Sperrverfügung beinhaltet unter anderem, dass sie an ihrem Bienenstand keine Veränderungen, wie das Entfernen von Bienenvölkern, Waben und ihren Teilen oder benutzten Gerätschaften vornehmen dürfen. Das gilt auch für Honig zur Verfütterung an Bienen. Zudem werden alle Imker in diesem Gebiet aufgesucht, um die von ihnen gehaltenen Völker klinisch zu untersuchen und zu beproben.

„Alle Imker werden aufgefordert, ihre Völker nicht in den oben genannten Sperrbezirk zu verbringen und klinische Auffälligkeiten umgehend zu melden“, sagt Amtstierärztin Dr. Susanne Lehner. Sie erbittet eine aktive Mitwirkung, um die Tierseuche einzudämmen.

Die Amerikanische Faulbrut stellt keine Gefahr für Verbraucher dar. Honig kann bedenkenlos verzehrt werden, erklärt die Amtstierärztin. Es handele sich um eine Erkrankung der Bienen, bei der ausschließlich die Brut befallen wird, wodurch es zum Massensterben von Völkern kommen kann.

Der erste Fall im Altmarkkreis wurde am 26. Oktober vergangenen Jahres festgestellt. Damals wurde, um eine weitere Ausbreitung der anzeigepflichtigen Bienenseuche zu verhindern, ein Sperrbezirk mit einem Radius von drei Kilometern eingerichtet, der die Stadt Klötze einschließlich Klötze Nord umfasst. Es wurden weitere 19 Imker mit 138 Völkern ermittelt, die sich innerhalb des Sperrbezirkes befinden oder direkten Kontakt mit dem Ausbruchsbetrieb hatten. Von Fachleuten sind alle 138 Völker in Augenschein genommen, klinisch untersucht und beprobt worden. Die klinischen und labordiagnostischen Untersuchungen ergaben in 22 Völkern von elf Imkern den Nachweis des Erregers der amerikanischen Faulbrut, informiert die Amtstierärztin. Das bedeutet, dass sich die Krankheit massiv im Bereich der Stadt Klötze ausgebreitet hat. Um eine Eindämmung zu erreichen, wurden alle 22 betroffenen Bienenvölker getötet, informiert der Altmarkkreis. Weitere 60 Bienenvölker gelten als ansteckungsverdächtig. Sie müssen nicht unmittelbar getötet, aber mittels intensiver Nachuntersuchungen unter Kontrolle bleiben.

Der Kreis weist alle Imker daraufhin, sofern sie dies noch nicht getan haben, sich beim Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt registrieren zu lassen und die Zahl der gehaltenen Bienenvölker der Tierseuchenkasse zu melden. Sollte es zum Ausbruch der amerikanischen Faulbrut bei Imkern ohne Registrierung kommen, müssen sie für die Kosten der Beprobung, Untersuchung und das Töten von Bienenvölkern selbst aufkommen.

Veterinär- & Lebensmittelüberwachungsamt Altmarkkreis Salzwedel: vetamt@altmarkkreis-salzwedel.de; Telefon: 03901/840  416 oder 84  04  17; Fax: 03901/84  08  78