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Gastronomie Die Winstub bleibt in Eversdorf

Die „Winstub“ bleibt nun doch in Eversdorf. In Salzwedel hatte sich kein geeignetes Objekt für ein französisches Bistro gefunden.

Von Antonius Wollmann 16.06.2017, 01:01

Salzwedel l Nach einem halben Jahr auf der Suche hat Gabriela Becker aufgegeben. Es war einfach kein passendes Objekt dabei. Nicht in der Burgstraße, nicht in der Breiten Straße und in der Neuperverstraße erst recht nicht. In absehbarer Zeit wird es also keine Flammkuchenstube in der Salzwedeler Innenstadt geben. Weil ihr Mann Frank, Koch im gemeinsamen Restaurant „Winstub“ in Eversdorf, zum 31. Juli in den Ruhestand geht, wollte Gabriela Becker eigentlich im Zentrum der Hansestadt ein neues französisches Bistro eröffnen.

Doch der Plan scheiterte daran, dass es an geeigneten Räumlichkeiten mangelt. „Ich hab schon klare Vorstelllungen. Deshalb haben mich die potenziellen Räume nicht überzeugt“, begründet Gabriela Becker ihre Entscheidung. So würde sie ihre Gäste gerne unter freiem Himmel bewirten. Das sei in Salzwedel aber nicht möglich. Auch die zu hohen Mietpreise hätten dem Vorhaben einen Riegel vorgeschoben.

Der Gastronomin blieb deshalb nur eine Möglichkeit: Sie macht mit ihrem neuen Konzept in Eversdorf weiter. Auf französische Küche muss man also in Zukunft nicht verzichten. „Das hat die Stammgäste auf jeden Fall gefreut“, berichtet sie. Auf ein paar Neuerungen muss sich die Kundschaft trotzdem einstellen. Ein Großteil der Spezialitäten wird weiterhin im Angebot sein, dennoch wird die Karte wohl ein wenig reduziert werden.

Andererseits möchte Gabriela Becker zukünftig einen Mittagstisch anbieten. Auch der Außenbereich soll nun ausgebaut werden. Weil sich ihr Mann zurückzieht, steht ihr außerdem ein neuer Koch zur Seite. „Wer noch Gutscheine hat, sollte die am besten noch bis zum 31. Juli einlösen“, weißt Gabriela Becker außerdem daraufhin, dass die Gutscheine nach dem Wechsel ihre Gültigkeit verlieren könnten.

So ganz möchte Gabriela Becker übrigens nicht ausschließen, dass sie irgendwann doch noch einmal geschäftlich in Salzwedel landet: „Man weiß nie, was passiert. Vielleicht ergibt sich ja durch Zufall doch noch was.“

Jost Fischer, Vorsitzender der Salzwedeler Werbegemeinschaft, kennt die Problematik der leerstehenden Geschäftsräume in der Salzwedeler Innenstadt. Immer wieder versucht er, diesem Sachverhalt mit neuen Ideen und Konzepten entgegenzuwirken. „Leider ist im Moment keine Neuansiedlung von Einzelhändlern oder Gastronomen zu erwarten“, dämpft er die Erwartungen. In Zeiten des immer stärker zulegenden Internethandels, hätten es Einzelhändler sehr schwer.

„Aber nicht nur uns in Salzwedel geht es so. Die gleichen Probleme haben andere Städte vergleichbarer Größe deutschlandweit“, sagt der Chef der Werbegemeinschaft und hat bereits einen neuen Ansatz, um die leerstehenden Gewerberäume wieder mit Leben zu füllen. „Im Ruhrgebiet gibt es eine Initiative, die selbstständigen Dienstleistern dabei hilft, ein Gewerbe anzumelden.

Besonders unter Flüchtlingen gibt es viele gelernte Schneider oder auch andere Dienstleister, die eine Bereicherung für die Stadt wären“, so Jost Fischer. In den kommenden Wochen werde er diesbezüglich mit dem Sozialamt des Altmarkkreises in Kontakt treten.