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Medien Jugendfilmcamp Arendsee plant große Zukunft

Aus dem Jugendfilmcamp eine Filmstadt entwickeln, diesen Plan hat Campleiter Norman Schenk öffentlich vorgestellt.

Von Christian Ziems 27.08.2020, 13:12

Arendsee l Schüler ab der fünften Klasse erarbeiten einen professionellen TV-Beitrag zu einem selbstgewählten Thema. Dies ist die Grundlage für ein neues Angebot des Arendseer Filmcamps und soll ab Oktober möglich sein. Angesprochen sind Schulen, die ihre Bandbreite bei Klassenfahrten erweitern möchten. Dieser bewusste Schritt, weg vom reinen Sommercamp, soll letztendlich zu einem ganzjährigen Angebot führen. Es ist ein Baustein, den Campleiter und Initiator Norman Schenk mit seinem Team ausgearbeitet hat. Vorgestellt wurde der Plan bei einem Besuch von Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra am Mittwoch, 26. August.

Dieser nutzte zunächst die Gelegenheit, mit Teilnehmern ins Gespräch zu kommen und erfuhr: Viele junge Menschen verwenden die gesammelten Erfahrungen für ihren späteren Berufsweg und die Filme für Bewerbungen. Die Begeisterung für das Filmcamp lässt sich auch in eigentlich trockenen Zahlen zum Ausdruck bringen. So sind 43 Prozent der 16- bis 26-Jährigen sogenannte „Wiederholungstäter“. Sie waren also schon mal im Camp. Einige verlängern auch spontan und bleiben länger als die vorgesehene eine Woche, in der ein fertiger Film entsteht. Im Bundesländer-Vergleich liegt übrigens Bayern an der Spitze. Zwölf Prozent der 16- bis 26-Jährigen kommen von dort. Bei den zwölf bis 15-Jährigen ist Sachsen-Anhalt (19 Prozent), führend. Diese Altersgruppe kam auf Grund der Corona-Beschränkungen in diesem Jahr noch nicht zum Zug. Dies soll sich während der Herbst-Ferienzeit ändern. 720 Interessierte wären in diesem Jahr gerne nach Arendsee gekommen, derzeit sind es wegen der Abstandsregeln aber nur knapp 300. Nach der Pandemie werden die Zahlen wieder steigen, ist sich Norman Schenk sicher.

Das Potenzial sei noch längst nicht ausgeschöpft. Davon zeigte sich auch Rainer Robra überzeugt, der sich für Medienförderung einsetzt und gestern mit Blick auf das Filmcamp von einem „organischen Wachstum“ sprach. Unterstützung des Landes sei wichtig, hieß es vom Camp-Team.

Für den ganzjährigen Betrieb gilt es baulich noch einiges zu tun. In den vergangenen Monaten konnte Norman Schenk mit vielen Helfern bereits viel bewirken. Neue Sanitärbereiche sind ein Beispiel dafür. Es wurde teilweise bis tief in die Nacht gearbeitet. Doch das ist nur der Anfang. Derzeit werden Baupläne für das 6200 Quadratmeter große Gelände, auf dem sich einst der städtische Ferienhort befand und das in Form einer Erbaupacht genutzt wird, geschmiedet. Zu sehr ins Detail wollte Norman Schenk noch nicht gehen. Zunächst gilt es, die rechtlichen Grundlagen zu legen. Dafür sind Gespräche mit der Stadt sowie dem Bauordnungsamt des Altmarkkreises Salzwedel nötig. Außerdem gilt es, die Finanzierung auf ein solides Fundament zu stellen. Dazu gehört das Abklopfen von Fördermöglichkeiten.

Parallel laufen Vorbereitungen für die neuen Höhepunkte. Über den Jahreswechsel ist ein Kurs zum Thema Filmanalyse geplant. Für das Klassenfahrten-Projekt gibt es ein Konzept: Der Zeitraum umfasst, je nach Wunsch, drei, vier oder fünf Tage, um die Medienkompetenz zu stärken. Interesse gibt es derzeit seitens der Arendseer Fontane-Schule sowie der Jeetze-Schule und das Jahn-Gymnasiums (beides Salzwedel). Natürlich sind auch Klassen aus anderen Bundesländern willkommen. Das Angebot gibt es demnächst auf www.filmcamp-arendsee.de.