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Schulimkerei In Depekolk entsteht eine Bienen-Oase

In der Freien Schule Altmark in Depekolk wird bald Honig produziert. Die Schüler beschäftigen sich mit der Imkerei.

Von Antonius Wollmann 21.06.2017, 03:00

Depekolk l Im Herbst des vergangenen Jahres erhielt Henning Britsch, Lehrer an der Freien Schule Altmark in Depekolk, ein interessantes Angebot. Ob die Schule nicht drei Bienenvölker übernehmen und damit in die Imkerei einsteigen wolle, fragte der Naturerbeverein Vissum. Weil ihn die Anfrage ein wenig unerwartet ereilte, lehnte Henning Britsch zunächst ab. Der Gedanke, sich mit seinen Schülern im Rahmen des Naturkunde-Unterrichts um die Tiere zu kümmern und in naher Zukunft eigenen Honig herzustellen, ließ ihn aber nicht mehr los.

Da traf es sich gut, dass der Vater eines Schülers sich in seiner Freizeit ebenfalls intensiv der Imkerei widmet. „Im Frühling sind wir miteinander ins Gespräch gekommen, dann hat sich das Vorhaben konkretisiert“, erklärt Henning Britsch. Nachdem man sich einig geworden war, siedelte ein sogenanntes Ablegervolk, also von einem bestehenden Schwarm getrennte Bienen, auf ein Nachbargrundstück der Depekolker Schule über. Es fehlte nur noch die richtige Ausrüstung, um das Vorhaben umzusetzen. Zufällig hatte das Landwirtschaftsministerium des Landes Sachsen-Anhalts fast zeitgleich eine Initiative ins Leben gerufen, um den Imker-Nachwuchs zu stärken. Insgesamt acht Schulen im Bundesland, die Bienenzüchter-Arbeitsgemeinschaften gründen wollen, werden nach erfolgreicher Bewerbung mit den nötigen Utensilien ausgestattet. Und so überbrachte Wolfgang Zahn von der Argrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt den Schülern am Dienstag mehrere Schutzanzüge, Schwarmkisten und Smoker. Aus technischer Sicht dürfte einer Schulimkerei in Depekolk also nichts im Wege stehen. Mit Lukas Siebert und Werner Ranft stehen dazu zwei erfahrene Bienenzüchter aus der Region als Paten mit Rat und Tat zur Seite.

Dabei ist es Hennig Britsch ebenso wichtig, auf die pädagogische Unterfütterung des Projektes hinzuweisen: „Die Kinder stellen direkten Kontakt mit der Natur her. Außerdem lernen sie, eine Beziehung zu den Bienen herzustellen und verantwortungsvoll zu handeln.“ Dass das Vorhaben unter Umständen nicht ganz ungefährlich sein kann, ist dem Lehrer bewusst. Deshalb besteht er natürlich darauf, über etwaige Allergien der Kinder informiert zu werden.

Ansonsten ist er optimistisch, in naher Zukunft den ersten eigenen Depekolker Schulhonig ernten zu dürfen. Die biologischen Voraussetzungen sind jedenfalls geschaffen. Vor kurzem wurde die erste Königin des Bienenvolkes geboren. Übereilen will er es allerdings nicht. „Priorität hat, dass unsere Bienen gut über den Winter kommen.“ Danach hat er aber noch viel vor: „Depekolk soll zur Bienen-Oase werden.“