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Technisches Hilfswerk im Altmarkkreis THW-Salzwedel: Wechsel an der Spitze

Constantin Chmelka übernimmt fortan die Führung des Technischen Hilfswerks in Salzwedel. Zudem ist eine Fahrzeughalle in der Hansestadt eingeweiht worden.

Von Marco Heide Aktualisiert: 04.12.2023, 11:06
Die Mitglieder des THW-Ortsverbandes in Salzwedel haben einen neuen Chef.
Die Mitglieder des THW-Ortsverbandes in Salzwedel haben einen neuen Chef. Fotos: Marco Heide

Salzwedel. - Zehn Jahre stand Nico Lesch an der Spitze des Salzwedeler Ortsverbandes des Technischen Hilfswerkes (THW). Nun übergab er den Posten des Ortsbeauftragten an seinen bisherigen Stellvertreter Constantin Chmelka. Lesch bleibt dem THW jedoch als neuer Vize erhalten.

Doch nicht nur den Wechsel an der Spitze wollten die Mitglieder des Technischen Hilfswerkes und ihre Gäste zelebrieren. Auch die neue Fahrzeughalle wurde feierlich in Dienst gestellt. Dies nutzte Nico Lesch, um einen Einblick in die Geschichte des THW-Areals auf dem Fuchsberg zu geben.

Geschichte des Salzwedeler Geländes

Um 1900 nutzte das in Salzwedel stationierte Ulanen-Regiment das Areal als Ausbildungsfläche und errichtete dort Unterstände für die Pferde. Nach dem Ersten Weltkrieg verwaiste das Gelände und wurde als Ackerfläche genutzt. 1935 entstand dann die Fliegerschule. Das heutige Dienstgebäude des THW wurde 1935 als Kommandantenhaus errichtet. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges keimte die Hoffnung auf, das Gelände endlich nicht-militärisch zu nutzen. Otto Garz, Bürgermeister von Salzwedel, sagte 1947, als die Siedlung des Friedens gegründet wurde: „Nie wieder sollen Soldatstiefel über diese Straße des Friedens laufen.“ Doch bereits ein Jahr später nutzten zunächst die Kasernierte Volkspolizei und ab 1962 die Grenztruppen die militärische Infrastruktur – bis zur Wende 1990.

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1993 übernahmen schließlich Mitglieder des frisch gegründeten THW-Ortsverbandes mit einem Sprung über den Zaun das Areal. „Mit diesem beherzten Sprung vor 30 Jahren vollzog sich ein Wandel. Die Demokratie ist in die Liegenschaft eingezogen, zusammen mit den Helferinnen und Helfern des THW, welche für das Miteinander und das gegenseitige Helfen im Herzen Europas stehen“, sagte Nico Lesch. Der ehemalige Ortsbeauftragte trat 1998 der Organisation bei. Das Kommando übernahm er 2013.

Fahrzeughalle für mehrere Millionen Euro

Der Neubau der Fahrzeughalle für etwa 1,2 Millionen Euro ist aus materieller Sicht der größte Wurf während seiner Amtszeit. Lesch gestand aber, dass aus seiner Sicht sein wichtigstes Vermächtnis an der B 71 zu sehen ist. Dort steht seit 2018 ein Schild, das den Weg zum Technischen Hilfswerk weist. Um dieses Schild hat das THW seit 2000 gekämpft. Ein erster Wegweiser musste noch als Schwarzbau abgerissen werden.

Nico Lesch (links) gab nach zehn Jahren den Posten des Ortsbeauftragten an Constantin Chmelka ab. Er trägt als Stellvertreter aber weiterhin Verantwortung.
Nico Lesch (links) gab nach zehn Jahren den Posten des Ortsbeauftragten an Constantin Chmelka ab. Er trägt als Stellvertreter aber weiterhin Verantwortung.
Foto: Marco Heide

Während des Amtswechsels ergänzte Sebastian Gold (THW-Landesbeauftragter Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt) ein weiteres Vermächtnis Leschs und nannte die hervorragende Nachwuchsarbeit. Mit Blick auf den neuen Mann an der Spitze sagte Gold: „Ich erwarte von meinen Ortsbeauftragten, dass sie den eigenen Laden im Griff haben und über den Tellerrand schauen. Dass Sie das können, haben Sie bereits bewiesen“, erklärt er mit Blick auf Chmelkas Einsatz beim Hochwasser im Ahrtal 2021. Dort führte der hauptberufliche Polizei-Oberkommissar bis zu 200 Einsatzkräfte und schaffte es in dieser Ausnahmesituation, freiwillige Helfer mit einzubinden.

Gold hob außerdem hervor, dass der Leitungswechsel in Salzwedel äußerst harmonisch verläuft. Es sei keine Selbstverständlichkeit, dass der Ortsbeauftragte als Stellvertreter dabei hilft, sein Vermächtnis zu bewahren. „Das ist aller Ehren wert.“

Zusammenarbeit fördern

Der neue Ortsbeauftragte sagte während der Amtsübergabe: „Ich denke, dass wir uns gut ergänzen werden. Nico wird mich einbremsen, wenn meine Pläne wieder zu komplex werden sollten, bevor sie keiner unserer Helfer mehr versteht. Hingegen möchte ich dem Ortsverband die erforderlichen Impulse bieten, die unsere Wahrnehmbarkeit nach außen stärken, die Zusammenarbeit mit anderen Blaulichtorganisationen fördern und unsere interne Verwaltung optimieren.

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Im Rahmen der Feierstunde wurden Mitgliedern des THW Salzwedel verschiedene Auszeichnungen verliehen.

Kreis-Dezernent Hans Thiele vertrat beim Überbringen der Grußworte Landrat Steve Kanitz. Salzwedels Bürgermeister Olaf Meining gestand, dass er zum ersten Mal beim THW sei, sich dort aber sauwohl fühle. Er machte gleich noch eine private Spende für die Nachwuchsarbeit locker und ließ sich im Anschluss mit weiteren Gästen die Technik erläutern.