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Tierpark Waschbär Heinrich schmust gern

Vielen Bewohnern Salzwedels liegt der Tierpark sehr am Herzen. Doch wer kümmert sich überhaupt um den Park, und wie?

Von Laura Rogalla 04.08.2016, 10:39

Salzwedel l Der Tierpark Salzwedel ist für viele Bewohner ein Anziehungspunkt. Vor allem Müttern mit kleineren Kindern liegt viel an dem Ort, der schon seit Mitte der sechziger Jahre existiert. Entstanden ist die Grundidee des Parks damals durch eine Initiative des Pionierhauses Salzwedel und wurde später vom Rat der Stadt übernommen. Dieser stellte dann ein leeres Gelände zur Verfügung, auf dem der Tierpark aufgebaut wurde.

Danach gab es ein neues Konzept. „Damals ging der Trend eher in Richtung Haus- und Nutztiere“, erzählt der Tierparkleiter. Das habe sich im Endeffekt um die Jahrtausendwende als gute Neuerung bestätigt. Er erklärt außerdem: „Zu der Zeit war die Sensibilität der Bürger zum Thema Tierhaltung stärker als früher. Auch ich musste öfter darüber nachdenken und deshalb finde ich, dass das Konzept sich bestätigt hat.“

Um die zirka 30 verschiedenen Tierarten kümmern sich die Helfer, die von der Jugendgerichtshilfe, der Bewährungshilfe und vom Verein zur Förderung der beruflichen Bildung in den Tierpark geschickt werden. Dabei falle vor allem auf, dass insbesondere die Jugendlichen eine andere Einstellung zur Arbeit haben und es deshalb manchmal schwierig sei, erklärt Jens-Olaf Schawe.

„Es ist einfach alles abhängig vom Engagement des Tierpflegers.“ Insgesamt kämen pro Tag meist vier bis fünf Helfer, die dann alle möglichen anfallenden Arbeiten erledigen.

„Natürlich gibt es immer irgendwelche Probleme, meistens auch finanzieller Art“, gibt der Tierfreund zu. „Aber das haben wir in den letzten Jahren eigentlich sehr gut in den Griff bekommen.“

Er stellte im Laufe der Zeit fest, dass die Leute schlecht auf Verbotsschilder reagierten. So entstand die Idee, an die Menschen und ihren Verstand zu appellieren und Hinweisschilder aufzustellen, die die Besucher aufklären sollten, warum zum Beispiel das Füttern der Tiere von Gästen schlecht ist. Insgesamt sei er jetzt relativ zufrieden, erzählt Jens-Olaf Schawe. Für die Zukunft hat sich der Tierparkleiter vorgenommen, den Zaunbau weiter voranzutreiben und das Holz der Zäune durch robustere Materialien zu ersetzen. Auch eine neue Uferbefestigung zum Pfefferteich möchte er bauen lassen.

Auch die Hilfe von Besuchern weiß er immer zu schätzen, ob nun materiell oder finanziell. Zum Einen gibt es dafür im Tierpark eine Spendeneule, die man mit Geld füttern kann und zum Anderen stehen am Eingang Tonnen mit Futterspenden. Hierbei sei es am besten, wenn das Futter abgepackt in Tüten in die Tonne gelegt werde, sagt der Tierparkleiter. Geeignet für so eine Spende sei vor allem frisches Gemüse. Momentan freut sich Schawe aber erst einmal über den im Oktober bevorstehenden Nachwuchs bei den Sattelschweinen und den seit kurzem in Handaufzucht befindlichen Waschbär Heinrich.