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Adventszeit Wie Pinguin, Weihnachtsmann und Rentier für Lichterglanz in Arendsee sorgen

Die Corona-Pandemie prägt die Vorweihnachtszeit 2021. Veranstaltungen wurden abgesagt und größere Feiern sind tabu, doch es gibt im wahren Sinn des Wortes Lichtblicke. Und zwar dank vielfältiger Arendseer Initiativen.

Von Christian Ziems Aktualisiert: 08.12.2021, 12:35
Ein Pinguin neben einer Minigolfbahn und ein Rentier mit Schlitten auf dem Dach: Das Gelände am Wendlandweg wurde farbenfroh dekoriert.
Ein Pinguin neben einer Minigolfbahn und ein Rentier mit Schlitten auf dem Dach: Das Gelände am Wendlandweg wurde farbenfroh dekoriert. Foto: Christian Ziems

Arendsee - Gemeinsame Spaziergänge, zum Beispiel in der Familie, bieten Abwechslung an Wochenenden. Und in der Vorweihnachtszeit muss es nicht immer die klassische Tour am Ufer entlang sein. Denn Arendsee lässt sich derzeit außerhalb der Sommersaison auf einer Art Lichterspur entdecken.

Die Volksstimme probierte es aus und wählte gegen 18 Uhr den Marktplatz als Startpunkt. Um diese Zeit ist es dunkel genug, um den beleuchtenden Weihnachtsbaum, der mit vielen bunten, aber leeren Paketen bestückt wurde, genießen zu können. Im Lichterglanz erstrahlen das gesamte Gelände und das Rathaus. Dabei wird deutlich: Tradition trifft auf Moderne.

Während die beleuchtete Tanne in der Adventszeit zur Gewohnheit geworden ist und mit Gänsebrunnen, Holzbänken sowie Steinpflasterung eine optische Einheit bildet, sticht in der Mitte ein neues Zentrum hervor. In die bislang eher traditionelle Gestaltung des Platzes hat seit einigen Tagen Kunststoff – teilweise in hervorstechendem Grün – Einzug gehalten. Vor dem Gänsebrunnen steht eine neue Bank, an der Handys aufgeladen werden können.

Weihnachtslieder auf dem Marktplatz

Freude auf die Vorweihnachtszeit kann klanglich getankt werden. Das Glockenspiel wurde passend zum Dezember eingestellt. Täglich um 18 Uhr erklingt „Stille Nacht“. Dies kann durchaus wortwörtlich genommen werden, danach herrscht Ruhe. Um die Anlieger nicht zu stören, beginnt das musikalische Spiel erst um 10 Uhr. Nach „Kinderlein kommet“ folgen „Alle Jahre wieder“ (12 Uhr), „Süßer die Glocken“ (14 Uhr) und „Kommet ihr Hirten“ (16 Uhr).

Frohe Weihnachten mit Puppen: Ein Schaufenster an der Seehäuser Straße (ehemals Bäckerei Wegner) wurde ehrenamtlich gestaltet.
Frohe Weihnachten mit Puppen: Ein Schaufenster an der Seehäuser Straße (ehemals Bäckerei Wegner) wurde ehrenamtlich gestaltet.
Foto: Christian Ziems

Mit „Stille Nacht“ im Ohr ist eine Fortsetzung des Spazierganges entlang der Friedensstraße in Richtung Bahnhofstraße denkbar. An der Hausnummer 84 (neben Geschenkeladen Goyer) lohnt sich ein Stopp. In den Fenstern hängen rote Plakate mit weiß aufgemalten Zahlen sowie weitere Dekorationen. Es handelt sich um einen Adventskalender der besonderen Art. Einheimische haben ihn gestaltet und wollen damit den Zusammenhalt stärken. Dies ist eine abgewandelte Variante des beliebten Lebendigen Adventskalenders (Volksstimme berichtete). Auslöser sind die Pandemie-Einschränkungen. Durch die Fenster vom Gehweg der Friedensstraße aus ist eine Bildergalerie im Nonstop-Durchlauf zu sehen. Fotografischen Erinnerungen an drei Jahre lebendiger Adventskalenderevents werden gezeigt. Und zwar täglich zwischen 17 und 18 Uhr. Im nächsten Jahr soll es dann wieder einen lebendigen Adventskalender in gewohnter Form geben.

Beleuchtete Arendseer Figuren im Einklang

Weiter entlang der Friedensstraße bietet sich ein Abstecher auf den Gustav-Nagel-Weg (Autohaus Lach) und den Wendlangweg bis zur Minigolfanlage an. Auf dieser sind unter anderem Pinguine und Rentiere zu sehen. Dabei handelt sich um beleuchtete Figuren. Besonders vor dem Eingang lässt sich der Glanz, der aus vielen Lichtern besteht, gut überblicken. Das Team der Minigolfanlage hat sichtbar viel Mühe investiert, um Passanten eine Freude zu bereiten. Der Wendlandweg ist beleuchtet, es gibt aber auch jede Menge Schlaglöcher. Bei einem abendlichen Spaziergang ist darum besondere Vorsicht geboten. Wer den schmalen Weg zur Töbelmannstraße nutzen möchte, sollte eine Taschenlampe dabei haben. Von dieser Fahrbahn aus ist es am Mini-Kreisel nicht weit bis zur ehemaligen Bäckerei Wegner an der Seehäuser Straße. Das dortige Schaufenster gestalten Gudrun Güßfeld, Monika Scholz und Gudrun Schulze seit Jahren immer wieder neu – und zwar ehrenamtlich. Sie wollen damit einen Anziehungspunkt für Spaziergänger schaffen. In der Adventszeit sind verschiedene Puppen in den einstigen Laden „eingezogen“. Diese stammen aus dem Fundus von Monika Scholz. Die Vielfalt lässt sich auch abends gut entdecken, das Schaufenster ist beleuchtet.

Die Rücktour zum Markt kann entlang der Friedensstraße erfolgen. Die dortigen Geschäftsinhaber haben ihre Schaufenster ebenfalls dekoriert. Es lohnen sich zudem Blicke in Bereiche außerhalb der Innenstadt. Einige Grundstücksbesitzer haben Vorgärten sowie Häuser gestaltet. So können farbenfrohe Installationen beispielsweise am Kastanienweg und an der Salzwedeler Straße angeschaut werden. Entlang der Alten Poststraße sind es augenscheinlich besonders viele. Dort tanzen auch illuminierte Schneeflocken auf Häuserfassaden.

Der Arendseer Marktplatz ist vorweihnachtlich beleuchtet. In der Mitte steht nun eine Bank (grüne Füße), an der Handys aufgeladen werden können.
Der Arendseer Marktplatz ist vorweihnachtlich beleuchtet. In der Mitte steht nun eine Bank (grüne Füße), an der Handys aufgeladen werden können.
Foto: Christian Ziems