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Friedhof Ideen finden Anklang in Barby

Im Ortschaftrat bedankt sich der Ortsbürgermeister von Barby bei Architekten Hilbig. Nicht alle künstlerischen Ideen umsetzbar.

20.12.2018, 09:00

Barby l Es ist zunächst einmal Dank, der dem Architekten Matthias Hilbig von Seiten des Ortschaftsrates Barby entgegen schlägt. Dank dafür, dass er auf ehrenamtlicher Basis Ideen für den Friedhof in der Stadt entworfen hat. Das verkündete der Ortsbürgermeister Barbys, Ernst Neugebauer (CDU), bei der Ortschaftsratssitzung vergangene Woche. Allerdings mit dem Zusatz: „Allerdings denken künstlerische Menschen manchmal nicht so pragmatisch“, sagt er.

Stadtrat Nico Drobeck (Wählergemeinschaft Elbe-Saale) sagt: „Der Ortschaftsrat fand das Projekt sehr gut, als Hilbig es dort vorgestellt hatte“. Er fügt hinzu, dass man besonders bei den Liegeflächen mit Hilbigs Plan mitgehe.

Im Hinterkopf muss man dabei behalten, dass aus dem Friedhof gemäß dem Konzept von Matthias Hilbig, einmal eine Parklandschaft werden soll. Hintergrund: Friedhöfe in kleineren Städten, in der ländlichen Region werden nicht mehr so dicht belegt, wie zum Zeitpunkt ihrer Anlage. Deshalb hat Hilbig in seinem neuen Entwurf für den Friedhof viele Grünflächen eingeplant, sowie Grabstätten in besonderer Lage, die nicht so dicht beieinander liegen, sogenannte Wahlgrabstätten.

Die Gesamtumsetzung könne, so Hilbig zwar insgesamt etwa 20 Jahre dauern. Jedoch sei es sehr wichtig, bereits jetzt mit der richtigen Belegung anzufangen. Denn wenn zu viele Gräber neu zu dicht aneinander angelegt werden, kann es in der Zukunft nicht zum Erfüllen von Hilbigs Plan kommen.

Das sieht auch Stadtrat Drobeck so: „Bei den Liegeflächen müssen wir einfach perspektivisch denken“, sagte er auf Neugebauers Dank hin im Ortschaftsrat, denn „neue Gräber hindern Hilbig an seinem Plan“.

Dabei hat Hilbig sogar ein Arbeitspapier entwickelt, indem er ganz genau festgelegt hat, an welcher Stelle welche Gräber je nach Kundenwunsch angelegt werden müssen, damit irgendwann sein Konzept erfüllt wird. „Dies habe ich der Stadt zur Verfügung gestellt. Wenn also ein Hinterbliebener sich für eine Grabart entschieden hat, könnte man hiermit recht einfach nachvollziehen, auf welchem Grabfeld dies möglich ist beziehungsweise in welchen Grabfeldern in der Zukunft. Unabhängig von baulichen Maßnahmen“, gibt der, dessen Steckenpferd die Gestaltung von Friedhöfen ist, Auskunft.

Drobeck weiß von diesem Arbeitspapier und gibt im Ortschaftrat deshalb den Hinweis, dass die Punkte des Arbeitspapiers im Sinne der Nachhaltigkeit auch zu berücksichtigen seien. Schließlich sei Hilbing ja auch mit dem Bauamtsleiter in ständigem Kontakt gewesen.

Es seien wohl unterschiedliche Sichtweisen, die hiera aufeinanderprallen: Die künstlerische und die pragmatische Sichtweise. Für die Realisierung sei nun einmal entscheidend, was der Haushalt hergibt, darin sind sich sowohl der Bürgermeister der Stadt Barby, Torsten Reinarz (SPD), der Ortsbürgermeister Ernst Neugebauer (CDU) und der Stadrat Niko Drobeck einig.

„Künstlerisch begabte Menschen sehen das nicht auf den ersten Blick“, so Drobeck.

Ihm persönlich käme es zum Beispiel nicht darauf an, ob Wege verschlungen oder gerade sind. Er spielt damit darauf an, dass Hilbig an dem derzeitigen Stand des Friedhofes zum Beispiel bemängelt hatte, dass die bereits fertig gestellten Wege nicht auf einer geraden Achse zu den Bäumen liegen. Stattdessen sieht man einen unregelmäßigen Abstand.

Im Großen und Ganzen war auch Hilbig glücklich gewesen, dass Teile seines Konzeptes bereits umgesetzt worden sind. Neben fehlender Barrierefreiheit, den noch nicht korrekt vergebenen Liegeflächen und den bereits erwähnten Wegen, ist auch die halbanonyme Bestattungsanlage nicht ganz in seinem Sinne umgesetzt worden. , Zwar stimmt das Design: Grabplatten liegen hier kreisrund angeordnet. Allerdings sind die Platten mit Namen versehen. „Das ist nicht halbanonym. Dann würde hier zum Beispiel eine Stele mit den Namen stehen.“ Wenn es eine Stele anstatt der Grabplatten mit Namen geben würde, dann wären die Gräber nicht so eindeutig identifizierbar. Seine Ideen zur Abstimmung mit der Stadt würden nicht immer angenommen. Sich selbst ein Bild von den Plänen machen kann sich der interessierte Bürger bei Interesse.

Der genauen Plan ist im Bestattungshaus Schmidt/ Edler in Barby im Schaufenster zu sehen.