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Stadtentwickung In Barby sammeln Schüler Ideen für die Zukunft

Achtklässler der Christlichen Sekundarschule Barby beschäftigen sich mit Stadtentwicklung. Studentin Paula Pakendorf von der Fachhochschule Erfurt lädt zum Workshop ein.

Von Thomas Linßner 18.02.2024, 06:00
Achtklässler der Christlichen Sekundarschule Barby beschäftigten sich mit der Stadtplanung. Im Hintergrund ihr Klassenlehrer Axel Tönnies.
Achtklässler der Christlichen Sekundarschule Barby beschäftigten sich mit der Stadtplanung. Im Hintergrund ihr Klassenlehrer Axel Tönnies. Foto: Schule

Barby. - Derzeit zählt die Einheitsgemeinde Barby 8160 Einwohner. Das statistische Landesamt Sachsen-Anhalt sagt voraus, dass es im Jahr 2025 nur noch 7137 sind. Für die Zukunft stellen sich damit einige Fragen, die mit Bestimmtheit niemand beantworten kann, es sei denn, er besitzt hellseherische Fähigkeiten. Und so hängt die künftige Entwicklung der Einheitsgemeinde vor allem davon ab, welche Schwerpunkte gesetzt werden.

Wie kann eine Kleinstadt wie Barby in Zukunft aussehen? Was sind bereits gute Voraussetzungen? Wo gibt es noch Verbesserungsbedarf? Was fehlt uns noch? Wie sieht der Umweltschutz beim nächsten Hochwasser aus?

Potenziale betrachten

All diesen Fragen stellten sich die Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse der Christlichen Sekundarschule in Barby. Im Rahmen eines Workshops schlüpften sie in die Rolle von Stadtplanern, um die Potenziale und Herausforderungen der Stadt genauer zu betrachten.

Zu Beginn zeichneten sie sogenannte „Mental Maps“, die auch als „subjektive Landkarten“ bezeichnet werden. Diese Karten haben keinen festen Maßstab, sondern stellen die individuellen Erfahrungen des täglichen Lebens in der Stadt dar. Die Schüler zeichneten zum Beispiel ihren Schulweg ein, wo sie ihre Freizeit verbringen, und auch ihre liebsten Urlaubsorte oder Wochenendausflugsziele.

Nach dem Austausch der persönlichen Eindrücke wurde im zweiten Teil des Workshops mit maßstabsgetreuen Karten der Elbestadt Barby gearbeitet. In drei Gruppen sammelten die Schüler auf Klebezetteln, was sie in Barby positiv und negativ finden.

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Während sich die einen über die gute Busanbindung Barbys freuten, waren andere der Meinung, dass die Bushaltestellen modernisiert werden könnten. Da der NP-Markt im Magdeburger Tor vor wenigen Monaten geschlossen wurde, wünschten sich einige Schüler einen neuen Supermarkt in zentraler Lage in Barby. Außerdem wurde diskutiert, welche Straßen in der Stadt bereits erneuert wurden und welche noch fehlen.

Nach dieser Bestandsaufnahme wurden Ideen für die Zukunft gesammelt. Da Hochwasser ein sehr aktuelles Thema ist, wurde vorgeschlagen, den Hochwasserschutz auszubauen und mit einem Wasserspeicher zu kombinieren. So könnte das zusätzliche Wasser später als Löschwasser bei Bränden genutzt werden und mit Wasserturbinen in der Elbe könnte die Strömung zur Stromerzeugung für Elektrofahrzeuge und lokale Unternehmen genutzt werden.

Paula Pakendorf ist Studentin an der Fachhochschule Erfurt.
Paula Pakendorf ist Studentin an der Fachhochschule Erfurt.
Foto: Thomas Linßner

Und wenn man ein wenig utopisch denkt? Dann könnte man in Barby auch eine Eishockeyhalle oder einen Apple Store bauen. In einem waren sich die Achtklässler definitiv einig: Barby hat viel Potenzial für die Zukunft!

Geleitet wurde der Workshop von der Barbyerin Paula Pakendorf, Studentin im Masterstudiengang „Stadt und Raumplanung“ der Fachhochschule Erfurt, die sich im Rahmen ihres Studiums mit der Perspektive Jugendlicher in Kleinstädten und deren Sichtbarkeit und Zukunftsfähigkeit beschäftigt.

Gemeindeentwicklung

Dirk Trappe, Fraktionschef der Freien Wähler im Stadtrat, begrüßte diese besondere Schulstunde. „Die Ergebnisse sind für die Arbeitsgruppe Stadtentwicklung interessant“, so Trappe. Sie sollen bei der Erarbeitung eines Gemeindeentwicklungskonzept berücksichtigt werden. Voraussetzung zur Erarbeitung eines solchen Konzeptes wäre der Fluss von Fördermitteln.

Für eine nachhaltige Entwicklung von Barby – aktuell vor allem unter Beachtung des demografischen Wandels, des Stadtumbaus und des öffentlichen Finanzhaushaltes – bedarf es strategischer Informationsgrundlagen. Ein wichtiges Instrument ist dafür das Stadtentwicklungskonzept.