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Neues Konzept für Vernässungsproblem in Glöthe Jetzt sollen es zwei Pumpen sein

17.11.2014, 01:16

Das Probepumpen in Glöthe hat noch nicht begonnen. Während es im Sommer noch hieß, dass eine Pumpe ab September laufen sollte, haben die Verantwortliche jetzt festgestellt, dass zwei kleinere Pumpen doch besser wären.

Glöthe l Im Ortschaftsrat Förderstedt, der am Dienstag in Üllnitz tagte, gab es neue Informationen zum Vernässungsproblem in Glöthe. Im Zuge des vierten Gutachtens, das die Stadt zur dortigen Wassersituation in Auftrag geben muss, sollen Punkte für regelmäßige Messungen des unterirdischen Wasserstands gesetzt werden, erklärte Fachdienstleiterin der Stadtverwaltung für Planung, Wirtschaftsförderung und Liegenschaften, Anke Michaelis-Knakowski. Bis Februar soll ein Ingenieurbüro die Werte analysieren. Diesbezüglich informierte sie auch die Bürger, dass es durchaus sein kann, dass die Gutachter bei ihnen zuhause klingeln und die Grundstücke betreten wollen.

Das Probepumpen am Ruscheschacht sollte bereits im September beginnen, hat aber immer noch nicht begonnen. Durch einen einjährigen Probepumpbetrieb sollen Gutachter ermitteln, inwieweit sich dadurch die Vernässung der Keller lindern lässt. Aber offenbar haben neue Erkenntnisse das Probepumpen verzögert. "Es sollen jetzt zwei kleinere Pumpen werden", sagte Anke Michaelis-Knakowski. Grund ist die geringe Leistungsfähigkeit des Marbegrabens, der das abgepumpte Wasser abführen muss.

Die beiden kleinen Pumpen sollen zirka ein Drittel der Wassermenge der alten Pumpe befördern. "Die Gutachter werden zwei Mal in der Woche genau dokumentieren, wie viel Wasser abläuft", so Anke Michaelis-Knakowski. "Eine Pumpe wird von der Agrargenossenschaft Calbe finanziert, eine weitere von der Stadt", informierte Anke Michaelis-Knakowski. Die wasserrechtliche Genehmigung, mit der die Salzlandkreisverwaltung das Probepumpen absegnen muss, ist mittlerweile vorhanden.

Für die Pumpe, die die Stadt kaufen muss, wird ein Angebot eingeholt. "Die Installation der Pumpen geht dann schnell, das ist in zwei Tagen erledigt", so Anke Michaelis-Knakowski.

Das Gutachten inklusive Probepumpen und Messungen will die Stadt über Fördermittel finanzieren. Dazu muss es einen positiv beschiedenen Antrag auf Fördermittel geben. Das fehlt bis heute. Es ist auch unklar, wann ein solcher Bescheid kommen könnte.

Nach der Grabenschau im Oktober mit dem Unterhaltungsverband Untere Bode, der den Marbegraben pflegen muss, wurde festgelegt, dass der Graben grundhaft gereinigt werden muss. Der Unterhaltungsverband habe dies schon teilweise getan, informierte Ortsbürgermeister Peter Rotter (CDU) kürzlich. Bei der Grabenschau habe er darauf bestanden, dass der Marbegraben wieder in Schuss kommt, gerade weil das Probepumpen ansteht. Unterdessen entfernen die Ein-Euro-Jobber regelmäßig Gras und Laub vom Grabenufer.

Ines Schröder aus Glöthe fragte, ob das hohe Schilf in der Versickerungsanlage am Ruscheschacht beseitigt wird. Anke Michaelis-Knakowski erklärte, dass dies ein Regenrückhaltebecken der ehemaligen Gemeinde Glöthe sei, das sich noch vor dem Ablauf des Ruscheschachts befinde und daher nichts mit dem Problem zu tun habe. Ein Bürger aus Üllnitz merkte an, dass die Pumpe in Üllnitz schräg stehe, also nicht mehr richtig arbeiten könne.

Peter Rotter sagte: "Ich habe trotzdem die Sorge, dass sich dort Wasser sammelt. Das kann doch nicht sein." Johann Hauser (FDP) betonte, dass das Pumpen nichts bringe, wenn der Marbegraben nicht durchgängig geräumt ist, und meinte: "Wir bewegen uns hier im Kreis, bis wir umfallen." Hans-Jürgen Lärz (CDU) schimpfte: "Vor zwei Jahren haben wir schon gesagt, dass das Schilf raus kommt. Ich kann es nicht mehr sehen, dass es heute noch da ist." Mathias Cosic (CDU) forderte: "Man sollte dort mal sauber machen, bevor es wieder zu spät ist."