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Verkehr Schönebeck: Keine Mitfahrt trotz Deutschlandticket

„Mit dem Deutschlandticket können Sie ab sofort für nur 49 Euro pro Monat unkompliziert in allen Verkehrsmitteln des öffentlichen Nahverkehrs reisen.“ Mit diesem Satz wirbt die Deutsche Bahn auf ihrer Webseite. Auch die KVG Salzland verkaufte diverse Fahrscheine. Ein Schönebecker wurde dennoch nicht befördert.

Von Stefan Demps 14.10.2023, 10:10
Mit der Linie 133 wollte Matthias Walsch nach Hause fahren. Da seine Karte laut dem Busfahrer nicht gültig sei, war das nicht möglich.
Mit der Linie 133 wollte Matthias Walsch nach Hause fahren. Da seine Karte laut dem Busfahrer nicht gültig sei, war das nicht möglich. Foto: Stefan Demps

Schönebeck - Matthias Walsch ist erzürnt. Eigentlich wollte er vom Schönebecker Bahnhof mit dem Bus der Linie 133 nach Hause. Doch der Fahrer verwehrte ihm die Mitfahrt. „Der Fahrer sagte mir, die Karte wäre nicht gültig. Der junge Mann hinter mir hatte einen QR-Code auf dem Smartphone, da ging das ohne Probleme“, erinnert sich Matthias Walsch.

Seit Mai viel unterwegs

Am 1. Mai hat er sich in Bremerhaven das Deutschlandticket gekauft. In seiner Geburtsstadt hatte er seine Mutter besucht, die dort wohnhaft war. „Ich bin öfter zu meiner Mutter gefahren. Jedes Mal habe ich die Strecke, solange sie noch lebte, mit dem Zug gemacht“, so der Schönebecker weiter.

Das Alter seiner Mutter sei auch der Grund gewesen, weshalb er keine weiten Urlaubsreisen gemacht habe, um schnell zu ihr fahren zu können. Stattdessen habe er die Region erkundet. „Ich habe Tagesausflüge nach Leipzig oder Naumburg unternommen. Alles mit dem Zug“, berichtet er. Auch nach Magdeburg fährt er häufiger mit den verschiedenen Zügen. „Ich habe nie ein Problem gehabt. In den S-Bahnen hat das Lesegerät ab und zu nicht sofort funktioniert, doch das war nie von langer Dauer“, fügt er hinzu.

Auch wurde er in den Zügen mal nach einem Personalausweis oder Reisepass gefragt, den er laut eigenen Angaben dann auch zeigte. Mit den Bussen der Kreisverkehrsgesellschaft Salzland GmbH (KVG) fahre er öfter. „Ich habe eine Feinstauballergie und da fällt mir das Gehen manchmal nicht ganz so leicht“, erklärt Walsch. Die bessere Luft war einer der Gründe, warum er 2006 nach Schönebeck kam. Doch auch hier ist er dankbar, wenn er verschiedene Wege mit dem Bus machen kann.

Einige Busfahrer, davon ist er überzeugt, kennen ihn aufgrund der häufigen Fahrten schon. Doch bei dem Fahrer, der ihn unter der Woche befördern sollte, war das nicht der Fall. Nach all den guten Erfahrungen, die er mit dem Ticket gemacht hat, war er entsprechend verwundert, dass ihm die Mitfahrt verwehrt wurde.

Fälschungen nehmen zu

Seit Einführung des Deutschlandtickets sind auch Fälschungen im Umlauf. Nach Informationen des Fahrgastverbands Pro Bahn nimmt die Zahl der gefälschten Tickets zu. Einen Schwerpunkt dabei gibt es laut dem Ehrenvorsitzende des Verbands, Karl-Peter Naumann, nicht. Alle Deutschlandtickets - digital und analog - tragen einen QR-Code sowie den Namen des Karteninhabers und gelte nur für den Abonnenten. Verkehrsunternehmen halten ihre Kontrolleure dazu an, Personalausweise vorzeigen zu lassen. Fälscher drohen Anzeigen wegen Betrug.

Matthias Walsch kennt diese Berichte auch. Die Überweisungen für die monatlichen Raten seines Abonnements kann er nachweisen. Die KVG nimmt die Beschwerde sehr ernst und wird intern den Sachverhalt prüfen. Für die nächste Woche sind Antworten angekündigt.