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Stadtpolitk Schönebecker Jugendliche setzen sich mit dem Oberbürgermeister der Stadt an einen Tisch

Unter dem Motto „Gemeinsam für die Zukunft“ luden Schönebecker Kommunalpolitiker zum Neujahrsempfang junge Menschen in den „Treff“ ein.

Von Stefan Demps 21.02.2024, 17:58
Kommunalpolitiker Bert Knoblauch und Holger Goldschmidt tauschten sich mit Teilnehmern des Jugendclubs „Young Generation“ aus.
Kommunalpolitiker Bert Knoblauch und Holger Goldschmidt tauschten sich mit Teilnehmern des Jugendclubs „Young Generation“ aus. Foto: Stefan Demps

Schönebeck. - „Wir möchten eine Brücke bauen zwischen den Jugendlichen, die in Schönebeck aktiv sind, und den Entscheidungsträgern der Stadt“, kündigte die Vorsitzende des Schönebecker Stadtrates Cornelia Ribbentrop (SPD) an. Entstanden ist die Idee bei der letzten Sitzung im Stadtrat. Sabine Dirlich (Die Linke) kam mit dem Vorschlag auf die SPD-Politikerin zu, sich mit den Jugendlichen der Stadt auszutauschen. Einfacher gedacht als getan.

Politik zum Anfassen

Fraktionsübergreifend tätig zu werden, um auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten, ist durchaus ein Erfolgsrezept. Das gilt auch für die Elbestadt. Torsten Pillat (CDU), René Wölfer (SPD) und Holger Goldschmidt (Bunte Fraktion) kamen ins Boot. Sie eint das Ziel, mit den Jugendlichen der Stadt ins Gespräch zu kommen. Am besten gelingt dies bei einem entsprechenden Rahmen in unverfänglicher Umgebung. Der Einladung folgten Jugendgruppen der Schönebecker Feuerwehr, der Jugendclub „Young Generation“ und Mitglieder des Kinder- und Jugendbeirates der Stadt. Knapp 50 Gäste kamen in das Soziokulturelle Zentrum „Treff“.

„Ein Abend wird wohl kaum genügen“, ist Cornelia Ribbentrop sicher. Doch davon entmutigen lässt sich niemand. Zwei wichtige Fragen stehen im Vordergrund: Was bewegt die Schönebecker Jugend? Wie kann die Jugend von der Politik profitieren? Gerade der zweite Punkt ist es, der an diesem Abend im Vordergrund steht. Um das zu gewährleisten, ist es wichtig die Politiker kennenzulernen. Gemeinsam mit dem Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU) wollen die Fraktionsmitglieder ihre Arbeit und sich selbst vorstellen.

Das „Mit“ gewinnt

Nur, wenn bekannt, wie die Arbeitsabläufe sind oder warum bestimmte Dinge Zeit erfordern, kann Verständnis oder ein Gefühl des Miteinanders entstehen. „Demokratie lebt davon, dass miteinander gesprochen wird“, weiß Cornelia Ribbentrop. Genau das passiere in den städtischen Gremien in einem respektvollen Ton und Umgang miteinander. Torsten Pillat und René Wölfer verdeutlichen, dass beide Seiten nicht immer einer Meinung sind, diese Debatten aber wichtig sind, um Entscheidungen zu treffen. Es ist die Suche nach Lösungen, nach neuen Ansätzen, die in den Ausschüssen diskutiert werden. Diese Debatten sind Teil der Mitarbeit an der politischen Arbeit für die Elbestadt. Nach dieser kurzen Vorstellung begaben sich die Kommunalpolitiker an die verschiedenen Tische, um ins Gespräch zu kommen.

Die Gruppe aus dem Jugendklub „Young Generation“ war mit knapp zehn Teilnehmern vor Ort. „Wir haben vorher darüber gesprochen, was verbessert werden kann“, sagt Sophie Wedler, die derzeit ein Praktikum dort macht. Die 20-Jährige war begeistert von der Veranstaltung. „In der Art war mir das vorher nicht bekannt“, erklärt sie. Sophie Wedler kommt gebürtig aus der Nähe von Dortmund, studiert derzeit in Magdeburg und ist politisch interessiert. Die Veranstaltung ist aus ihrer Sicht, weil sich die Entscheidungsträger vorgestellt haben, gelungen.

Positive Rückmeldungen

„Es bietet sich an, das Treffen auf diese Weise zu machen“, lobt Robin Däsler den Empfang. Auch er hält den Abend für gelungen, den er für Gespräche mit den Kommunalpolitikern nutzte. Lea Kuligowski (18) und Lara Syrba (16) stehen vor ihrem ersten Gang an die Wahlurne, wenn am 9. Juni die Kommunalwahl ansteht. Den Empfang nutzten beide, sich ein Bild zu machen. „Das ist eine gute Veranstaltung“, schätzt Lara Syrba ein. Viele Berührungspunkte mit der Kommunalpolitik hatten beide noch nicht, doch einen Wunsch haben sie für die Zukunft: „Mehr Arbeit im sozialen Bereich und für die Jugendklubs“, wünscht sich Lea Kuligowski.

Die Stadt Schönebeck unterstützt finanziell die drei Jugendclubs „Future“, „Young Generation“ und „Piranha“. Im vergangenen Sommer war nach dreimonatiger Bauzeit die Pumptrackanlage eröffnet worden, die in erster Linie von Jugendlichen genutzt wird. Gerade der Bau der Anlage in der Söker Straße zeigte, wie wichtig es ist, wenn Jugendliche sich einbringen und Ideen entwickeln. Schließlich kam der Vorschlag von Johannes und Josef Morawietz sowie Stefan Miseler und Jacob Kolbe von Jugendlichen. „Es ist Initiative erforderlich“, verdeutlicht Cornelia Ribbentrop. Sie selbst bekomme Einladungen von Schulen oder den Feuerwehren der Stadt. Der Empfang wäre eine weitere Möglichkeit, sich auszutauschen und auf Augenhöhe zu begegnen. Denn eine einmalige Aktion soll es ihrer Ansicht nach nicht sein.

Sicherlich sei das Thema der anstehenden Kommunalwahl auch ein Antrieb gewesen. „Klar hat das auch eine Rolle gespielt“, bestätigt die Stadtratsvorsitzende. Eine Wiederholung im kommenden Jahr strebt sie an.

Vorausgesetzt nach der Wahl ist sie weiterhin im Stadtrat. Denn auch das ist Demokratie – die Wahl entscheidet.