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Strassenverkehr Polizei kontrolliert Hunderte Fahrzeuge

Bei der allgemeinen Verkehrskontrolle an 16 Standorten wurde nicht nur nach Warndreieck, Warnweste und Verbandskasten geschaut.

Von Jan Iven 25.10.2018, 19:30

Schönebeck. „Guten Tag. Allgemeine Verkehrskontrolle. Führerschein und Fahrzeugpapier, bitte“, sagt Polizeihauptmeisterin Petra Peters am Donnerstagmorgen an der Magdeburger Straße. Seit 10 Uhr messen die Polizeibeamten dort mit einem Lasergerät die Geschwindigkeit der vorbeifahrenden Fahrzeuge. Doch auch so manche Fahrer, die sich an das Tempolimit halten, werden von den Polizisten mit einer Kelle herausgewunken. Denn die Polizei veranstaltet eine großangelegte Komplexkontrolle im gesamten Salzlandkreis.

„Das bedeutet, dass wir nicht nur einzelne Aspekte wie Geschwindigkeiten oder Warndreiecke kontrollieren, sondern dass wir an diesem Tag gleich alles am Fahrzeug überprüfen“, erläutert Kriminalrat Jens Geletzka. Sind Warndreieck und Warnweste vorhanden? Ist der Verbandskasten noch haltbar? Aber auch die Funktionsfähigkeit der Scheinwerfer überprüfen die Polizisten. Teileweise wird an manchen Standorten auch die Geschwindigkeit gemessen oder die Beachtung der Ampelphasen kontrolliert.

Insgesamt kontrolliert die Polizei an diesem Tag mit acht Teams an 16 Stellen. Dabei kommt neben dem Polizeirevier Salzlandkreis auch die Bereitschaftspolizei Sachsen-Anhalt zum Einsatz. Kontrolliert wird unter anderem an der Magdeburger Straße und der Geschwister-Scholl-Straße/Kreuzung Nicolaistraße in Schönebeck, in Staßfurt am Hohlweg, in Egeln am Breiten Weg und in Bernburg an der Annenstraße.

„Wir wollen mit den Komplexkontrollen ein deutliches Zeichen setzen und die Sensibilität der Bevölkerung für das Thema Verkehrssicherheit schärfen“, sagte Kriminalrat Geletzka. Denn immer noch gebe es zu viele Unfälle im Salzlandkreis. Gefahrenquellen sind dabei auch defekte Scheinwerfer, die bei der Komplexkontrolle überprüft werden.

Wichtig ist, dass die Verkehrsteilnehmer wissen, wo sich ihre Hilfsmittel im Auto befinden. „Wenn die Leute nach einem Unfall erst nach Warndreieck und Verbandskasten suchen müssen, ist das problematisch“, sagt Polizeihauptmeisterin Peters. Das kann auch bei der Verkehrskontrolle passieren. So konnte eine Autofahrerin zunächst kein Warndreieck vorweisen, was für sie ein Ordnungsgeld von 15 Euro bedeutet hätte. Als sie ihre Kofferraumklappe schließen wollte, fällt jedoch zufällig noch das Warndreieck heraus. Glück gehabt!

Die Autofahrer an der Magdeburger Straße nehmen die Verkehrskontrollen mehr oder weniger gelassen hin. „Eigentlich ist es wichtig und richtig, dass auch kontrolliert wird“, sagt Horst Heider aus Barby. „Nur für Berufstätige ist es lästig, wenn sie aufgehalten werden und zum Termin müssen.“ Das Problem hat der Mann jedoch nicht: Der 67-Jährige ist Rentner und ist zum Einkaufen in Schönebeck. „Ich habe Zeit“, sagt Horst Heider. Und die Polizei hat an seinem Fahrzeug auch nichts zu bemängeln: Alles vorschriftsmäßig!

Auch am Transporter von Eckardt Kreft ist alles in Ordnung, auch wenn er einige Zeit braucht, um seinen Verbandskasten zu finden. „Natürlich ist das richtig, dass kontrolliert wird“, sagt der 62-jährige Elektriker. „Viele Leute fahren ja ohne die Ausrüstung rum.“ Die Überprüfung des Wagens und den Zeitverlust nimmt er dafür auch in Kauf. Schließlich findet er in dem Fahrzeug sogar einen zweiten Verbandskasten, der zusammen mit dem Warndreieck verpackt ist.

Übrigens: Die Stadt Schönebeck hat an diesem Tag ebenfalls im Bereich Magdeburger Straße die Geschwindigkeit kontrolliert. Doppelt hält offenbar besser.