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Schule Zwangswechsel beim Schulessen: Schönebecker Eltern reichen Widerspruch gegen Wechsel des Caterers ein

Gegen die einheitliche Mittagsversorgung der Schönebecker Grundschulen regt sich Widerstand. In der Ludwig-Schneider-Grundschule wolle man beim bisherigen Caterer bleiben, so die Eltern. Sie legen Widerspruch ein.

Von Paul Schulz 21.12.2023, 06:45
Eltern der Ludwig-Schneider-Grundschule in Schönebeck reichen Widerspruch bei der Stadt ein. Sie wollen die Essensversorgung ihrer Kinder weiterhin vom bisherigen Caterer erfüllen lassen. Die Stadt will jedoch alle Grundschulen einheitlich beliefern lassen.
Eltern der Ludwig-Schneider-Grundschule in Schönebeck reichen Widerspruch bei der Stadt ein. Sie wollen die Essensversorgung ihrer Kinder weiterhin vom bisherigen Caterer erfüllen lassen. Die Stadt will jedoch alle Grundschulen einheitlich beliefern lassen. Foto: Jens Kalaene/dpa

Schönebeck. - Ab 2024 soll die Mittagsverpflegung in allen städtischen Grundschulen vereinheitlicht beziehungsweise von einem einzelnen Caterer übernommen werden. Der Stadtrat hat dem in einer Sondersitzung bereits zugestimmt, wie Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU) in der Ratssitzung am 7. Dezember öffentlich bekanntgab. Demnach hat der Anbieter „Mein Menü“ den Zuschlag zur städtischen Ausschreibung erhalten. Dagegen regt sich jedoch Widerstand. Mehrere Eltern, deren Kinder die Ludwig-Schneider-Grundschule besuchen, sind nicht einverstanden und wollen ihren bisherigen Anbieter „Alex Menü“ behalten.

Schon im Vorfeld berichteten sowohl die Schulleitung der Schneider-Schule wie auch Elternvertreter, dass man mit „Alex Menü“ sehr zufrieden sei und keinen anderen Versorger wolle. In Briefen an die Stadtverwaltung legen einige Eltern nun Widerspruch ein und bestehen darauf, dass ihre Kinder weiterhin Essen von „Alex Menü“ beziehen.

Zur Begründung heißt es in dem Schreiben, dass der alte Anbieter eine „adäquate Versorgung“, „hochwertiges Essen“ und eine „zuverlässige Zusammenarbeit“ gewährleiste.

Qualität über Preis

Weiterhin heben die Eltern hervor: „Auf der Zusammenkunft der Stadt mit ausgewählten Elternvertretern und Schulleitern am 3. Mai wurden Kriterien für die Ausschreibung festgelegt. In der dazugehörigen Diskussion war der Elternwunsch, die Qualität über den Preis zu stellen. Dem wurde nicht entsprochen. Zudem bestand in der Elternschaft kein Wunsch des Wechsels beziehungsweise wurde eher der allgemeine Wunsch geäußert, ’Mein Menü’ abzuwählen.“

Weiterhin kritisieren die Eltern, dass sie nicht zeitnah über den Beschluss der Stadt, den Essensanbieter zu wechseln, informiert worden sein. „Wir werden übergangen und sind empört über diese kurzfristige Entscheidung“, schreiben sie im Widerspruchsbrief an die Stadtverwaltung.

Widerspruch wirkungslos?

Ob der eingelegte Widerspruch (und der angestrebte Verbleib beim bisherigen Anbieter) Wirkung zeigt, ist fraglich. Denn auf Anfrage der Volksstimme teilt Frank Nahrstedt aus der städtischen Pressestelle mit: „Aufgrund des Finanzvolumens (mehr als 500.000 Euro) musste ein Stadtratsbeschluss herbeigeführt werden. Eltern können diesem Beschluss und auch der Vergabe nicht widersprechen.“

Weiterhin teilt der Stadtsprecher mit: „Die Vergabe der Schulspeisung erfolgte per Ausschreibung. In diesen Prozess, unter anderem bei der Bestimmung der Kriterien, waren sowohl die Schulleitungen als auch die Elternvertreter involviert. Der Preis war nicht das gewichtigste Kriterium.“