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  7. 35 Millionen Euro Vorrat in Aschersleben-Staßfurt

Vor zehn Jahren wurde der Euro eingeführt - Ein Rückblick mit der Salzlandsparkasse zeigt ein regionales Beispiel 35 Millionen Euro Vorrat in Aschersleben-Staßfurt

Von Daniel Wrüske 03.01.2012, 05:27

Seit zehn Jahren gibt es den Euro. Die Volksstimme blickt auf die Einführung 2001/2002 zurück und erinnert an die Ereignisse. Beispielhaft für das Salzland wird die Umstellung in der damaligen Sparkasse Aschersleben-Staßfurt beschrieben.

Schönebeck/Staßfurt l Der Andrang nach der Währungsumstellung 2002 war groß - auch im Salzland. Allein 5,4 Millionen Euro zahlte die damalige Kreissparkasse Aschersleben-Staßfurt in den ersten drei Tagen des neuen Jahres an die Kunden aus. Weitere 5,5 Millionen gingen als Bargeld in den 27 Geschäftsstellen getauscht an die Kunden.

Bereits vor dem 31. Dezember 2001 wurden 1,5 Millionen Euro an Firmenkunden ausgegeben. Die Zahlen aus der Region Aschersleben-Staßfurt sind detailliert erfasst. Sie sind nach Angaben der Salzlandsparkasse-Leitung auch vergleichbar mit den Bereichen Bernburg und Schönebeck. "Es bildeten sich teilweise lange Schlangen vor den Geldautomaten und Kassen, an denen D-Mark-Beträge eingezahlt werden konnten", erinnert sich Ute Cziesla, Sprecherin der Salzland-Sparkasse. Bereits am Mittag des 2. Januar 2002 mussten die Geldautomaten neu bestückt werden.

Doch die damalige Kreissparkassen hatten vorgesorgt und ausreichend Bestände des "neuen" Geldes geordert. Der Anfangsbestand in Aschersleben-Staßfurt betrug 35 Millionen Euro. Die Euro-Münzen hatten daran allein einen Anteil von 1,2 Millionen Euro. Das entspreche einem gewicht von 25 Tonnen, sagt Ute Cziesla.

Bei den Einzahlungen gab es ähnlich hohe Beträge: am "8. Dezember 2001 waren es rund 10 Millionen D-Mark, am 2. Januar noch einmal 8,5 Millionen D-Mark. Insgesamt gab es 61,8 Millionen Euro an D-Mark-Rückflüssen in der Teilregion. Am 4. Januar 2002 verkündete die Sparkasse Aschersleben-Staßfurt, dass der Zahlungsverkehr wieder "normal" laufe.

Der Aufwand sei für die Kreditinstitute riesig gewesen, blickt Ute Cziesla zurück. Es gab keinen reinen Geldtausch, sondern die Kunden mussten Geld aufs Konto einzahlen, bekamen es von dort zurück. Das war aus technischen Gründen notwendig.

Die Sparkassen mussten im Vorfeld dafür sorgen, dass Geräte sowie Hard- und Software umgestellt und Vordrucke verändert wurden. "Das alles kostete allein im Bereich Aschersleben-Staßfurt rund 500000 Euro", berichtet Ute Cziesla. Die Euro-Einführung sei mit einem erheblichen Kostenaufwand verbunden gewesen, auch weil zusätzliche Personalkosten entstanden. "Mitarbeiter aus internen Abteilungen wurden zur Unterstützung des Kassenverkehrs und der Bargeldaufbereitung in die Geschäftsstellen abgeordnet. Die Öffnungszeiten wurden dort verlängert."

Im Nachgang zieht die Salzlandsparkasse aber durchweg positive Bilanz: "Grundsätzlich wurde die Bargeldumstellung damals in allen drei Instituten mit erheblichem zusätzlichem Aufwand bewältigt, ist aber problemlos verlaufen", sagt Ute Cziesla.

Und die Kunden? "Die haben sich, auch bei manch anfänglicher Skepsis, schnell an das neue Geld gewöhnt."