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Lesesommer Auftakt für landesweite Aktion in Bernburg

Der Auftakt zum landesweiten Lesesommer XXL findet in Bernburg statt. Was hinter der Aktion steckt und wie man daran teilnehmen kann.

Von Susanne Schlaikier 23.06.2024, 10:37
Tina Kemnitz stellt zum Auftakt des Lesesommers XXL sechs Bücher vor, aus denen die Schüler drei Favoriten wählen sollen.
Tina Kemnitz stellt zum Auftakt des Lesesommers XXL sechs Bücher vor, aus denen die Schüler drei Favoriten wählen sollen. Foto: Engelbert pülicher

Staßfurt/Schönebeck/Bernburg. - Wenn Tina Kemnitz über Bücher spricht, fangen ihre Augen regelrecht an zu leuchten. „Ich liebe Bücher“, machte die Literaturvermittlerin im Osttorhaus des Bernburger Schlosses denn auch gleich eine Liebeserklärung an die Bücher. Und schob nach: „Ich lese immer.“ Eine bessere „Botschafterin“ für den Lesesommer XXL, eine Aktion des Landesverwaltungsamtes in Halle, könnte es kaum geben. Kemnitz war zu Gast bei der Eröffnung des Lesesommers vor rund 60 Schülern der Goethe-Grundschule. Denn bei der Ferienleseaktion, die vor Ort von der Bernburger Stadtbibliothek unterstützt wird, geht es darum, Kinder und Jugendliche fürs Lesen zu begeistern.

Mit dabei in diesem Jahr ist neben Bernburg auch die Stadtbibliothek in Schönebeck. Zudem beteiligt sich die Stadt- und Regionalbibliothek in Staßfurt (Volksstimme berichtete). Erstmals fand ein Lesesommer XXL im Jahr 2010 mit rund 600 Teilnehmern statt. „Das ist eine gute Idee gewesen, die wir damals hatten“, findet Thomas Pleye, der Präsident des Landesverwaltungsamtes. Die einzige Voraussetzung, sich daran zu beteiligen, ist, dass man während der Sommerferien mindestens zwei Bücher lesen muss.

Für Pleye liegen die Vorteile des Lesens auf der Hand: Man könne etwas lernen, es mache Spaß und man sei zeitlich flexibel. Vor allem aber „hat man das Kino im Kopf. Man muss gar nicht hingehen“.

Oberbürgermeisterin echte Leseratte

Auch Bernburgs Oberbürgermeisterin Silvia Ristow (Die Linke) ist eine echte Leseratte: Sie lese jeden Tag – je nach Zeit mal etwas mehr, mal etwas weniger, erzählte sie den Schülern. Sie selber habe die Bücher schon als Kind für sich entdeckt, und zwar in einer „tollen Bibliothek“. „Das Faszinierende am Lesen ist, dass man sich sonst wohin begeben kann“, findet Ristow. Also, nicht nur örtlich, sondern auch zeitlich. Oder gar in ganz andere Welten. Und sie ist auch der Meinung: „Man kann ein Buch sehr gut zweimal lesen oder auch dreimal.“ Nach Angaben des Landesverwaltungsamtes haben sich in den vergangenen Jahren immer mehr Kinder und Jugendliche am Lesesommer XXL beteiligt, zuletzt waren es 2023 mehr als 6.000 Schüler, davon aber nur 50 aus dem Salzlandkreis, die zusammen 149 Bücher gelesen haben.

In diesem Jahr sollten es doch einige mehr werden, ist Ristow optimistisch. Denn sie hat bereits die Zertifikate für alle Teilnehmer aus Bernburg unterschrieben. Sie gehe davon aus, dass am Ferienende alle Zertifikate ausgegeben worden sind, so Ristow. Zusätzlich ist es möglich, Preise zu gewinnen. Dazu müssen die Teilnehmer eine Quizkarte ausfüllen und Fragen zum Buch beantworten. Wer diese Aufgabe erfüllt, nimmt an einer Verlosung teil.

Lustige und spannende Titel

Damit die Kinder im Sommer noch mehr Lesestoff in der Stadtbibliothek finden, stellte Tina Kemnitz auf sehr unterhaltsame Weise sechs Bücher vor, aus denen die Drittklässler der Goetheschule drei auswählen sollten, die die Stadtbibliothek anschaffen soll. Dabei war es gar nicht so einfach, sich zu entscheiden, denn eigentlich würde es sich vermutlich lohnen, alle sechs zu lesen: „Crazy Family“, „Der Hund, der sein Bellen verlor“, „Das Schloss der Smartphone-Waisen“, „Fing“, „Zehn Wünsche, sieben Abenteuer und eine sprechende Katze“ sowie „Dieser Tag ist mein Freund“ standen zur Auswahl. Die meisten davon klangen wirklich lustig und spannend – am Ende bekamen „Fing“, „Crazy Family“ und „Dieser Tag ist mein Freund“ die meisten Stimmen.

Vielleicht wird ja auch Rosalie eines (oder mehr) dieser Bücher lesen. Die Neunjährige liest sehr gern. Wenn sie sich für ein Buch entscheidet, dann muss es spannend sein. Oder lustig, oder auch beides. Aber auch Fantasy-Bücher mag die Neunjährige. „Wenn ich ein schönes Buch sehe, nehme ich es und lese es“, sagt Rosalie, die auch regelmäßig in der Stadtbibliothek zu Gast ist. Zuletzt habe sie „Verwandlung in der Nacht gelesen“, erzählt die Drittklässlerin.