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Friedhof Rehe fressen Blumen auf Friedhof in Hecklingen wegen eines kaputten Zauns

22.04.2021, 14:36

Hecklingen (ntu)

Seit einigen Wochen ist das Wasser auf Friedhöfen wieder angestellt. Gräber sind abgedeckt und frisch bepflanzt. Vor allem Stiefmütterchen und Frühblüher werden von Angehörigen meist liebevoll im Gedenken arrangiert. Groß ist der Ärger, wenn der gerade noch frisch und bunt blühende Grabschmuck nicht mehr da ist, zerfleddert wurde oder weder Blätter noch Blüten hat.

In Hecklingen kommt das im Moment verstärkt vor. „Rehe fressen frisch gepflanzte Blumen und zerstören Gräber“, teilt ein anonymer Hinweisgeber der Stadtverwaltung im Internet mit.

Bauamtsleiter Frank Schinke kennt das Problem „Es hat sich im Moment verschärft“, sagt er. Aktuell sei es akut. Grund sei ein großes Loch im Zaun des Friedhofes in Hecklingen. Große Windlasten hätten die Einfassung runtergedrückt. Daher sei es für die Tiere möglich, auf den Friedhof zu gelangen. Schinke teilt weiter mit, dass die Verwaltung dran ist, den Schaden beheben zu lassen. Danach hoffe man, dass Eindringlinge nicht mehr kommen und sich das Problem damit wieder gibt.

Beschwerden der Bürger kennt Bauamtsleiter Schinke. Eine Person hat sich zu der Sachlage im Internet auf der Plattform des Mängelmelders geäußert. Das ist auf der Internetseite der Stadt Hecklingen (www.stadt-hecklingen.de) unter der Rubrik „Sag’s uns einfach!“ möglich. „Es wurde aber auch während der vergangenen Ortschaftsratssitzung darüber gesprochen“, informiert der Amtsleiter.

Er hält noch einmal fest, dass die Stadt das Thema geprüft hat. Das heißt, dass bereits eine Erfassung der Schäden am Zaun stattgefunden hat. Wo gibt es Lücken? Diese Frage sei geklärt und abgeschlossen, so Schinke. Angebote zur Reparatur lägen auch vor. Die Mittelfreigabe dürfe auch kein Hindernis sein. „Es kann nicht sein, dass Rehe auf unserem Friedhof spazieren gehen. Die Behebung der Schäden ist jetzt in Vorbereitung“, sagt der Leiter des Bauamtes.

Rehe sind Feinschmecker

Gefragt, ob es auch in anderen Ortsteilen der Stadt Hecklingen auf den Friedhöfen zu ähnlichen Problemen kommt, teilt er mit, dass das seines Wissens nach nicht der Fall ist. Bekannt sei dies nur in Hecklingen, wird mitgeteilt.

Jäger können bestätigen, dass Rehe Friedhöfe vor allem gern im Frühjahr besuchen, weil sie dort Nahrung finden. „Rehe sind Feinschmecker. Das steht in jedem Fachbuch“, sagt Uwe Klobedanz aus Hecklingen. Er ist seit über 30 Jahren Jäger und kennt die Probleme. Einzig das dicht machen der Zäune sei eine Möglichkeit, die Tiere fern zu halten, sagt er. Vertrieben werden könnten sie von Friedhöfen nicht. Hunde seien nicht erlaubt, Waffen schon gar nicht. Mauern könnten von Rehen aber nicht übersprungen werden. Wichtig sei zudem, dass Tore am Eingang nachts immer zugemacht werden.

Doch zurück zu den Vorlieben der Rehe und den Frühblühern. „Diese sind für sie besonders schmackhaft. Die Tiere suchen sich, was schmeckt. Frühblüher gehören mit zu den feinen Sachen, also auch Osterglocken und Stiefmütterchen. Auf Letztere sind sie ganz wild“, weiß der Jäger.

Im Moment sei in der Natur noch nicht so viel Grün zu finden. Da würden die Tiere verwilderte Gärten und eben auch Friedhöfe, wenn das möglich ist, aufsuchen. In Hecklingen würden sie von der alten Zuckerfabrik kommen und hoch Richtung Friedhof ziehen, denkt Klobedanz.